Rezension „Die geheime Drachenschule – Der Drache mit den silbernen Hörnern“ von Emily Skye – Baumhaus Verlag

  • Gebundene Ausgabe: 240 Seiten
  • Verlag: Baumhaus; Auflage: 3. Aufl. 2019 (29. März 2019)
  • Sprache: Deutsch
  • Illustration: Pascal Nöldner
  • ISBN-10: 3833905816
  • ISBN-13: 978-3833905810
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 9 – 11 Jahre
  • D: 10,00 Euro

Inhalt:

Henry ist überglücklich. Nach den Startschwierigkeiten auf Sieben Feuer hat er endlich seinen eigenen Drachen gefunden und ein magisches Band zu ihm geknüpft. Auch wenn die Ausbildung zum Drachenreiter kein Zuckerschlecken ist, sind er und Phönix ein eingespieltes Team. Doch plötzlich hört Henry noch eine andere Stimme in seinem Kopf: Ein fremder Drache bittet ihn um Hilfe. Er ist in einem Verlies eingesperrt, aus dem er ohne ihn nicht entkommen kann. Was hat es damit auf sich? Und können Henry und seine Freunde den Drachen befreien?

Quelle: Amazon

Die Autorin:

Hinter dem Pseudonym Emily Skye verbirgt sich das Lektorat vom Baumhaus Verlag. Gemeinsam haben sie sich DIE GEHEIME DRACHENSCHULE ausgedacht und beschlossen, einmal selbst in die Rolle von Autor/innen zu schlüpfen. Nach Band 1 schreiben sie nun hoch motiviert an der Fortsetzung.

Quelle: Amazon

Rezension:

Henry und seine Freunde haben ihre ersten Abenteuer hinter sich und ein festes Band zu ihren Drachen geknüpft. Da entdecken sie eine neue Herausforderung. Drachenball. Die hier beim Training gewonnenen Fertigkeiten werden den Kindern später noch einmal enorm weiterhelfen. Ein wenig hat mich Drachenball ja an Quidditch aus Harry Potter erinnert.

Wer denkt, dass nach den letzten Ereignissen Ruhe auf Sieben Feuer eingekehrt ist, liegt falsch. Die Herausforderungen nehmen zu und es wird erneut spannend. Henry hat seltsame Träume und schnell wird den Freunden klar, es gibt einen weiteren Drachen in Not. Doch ist dieser gut oder böse?

Diese neue Geschichte ist wieder enorm spannend und natürlich mit vielen magischen und witzigen Elementen gespickt. Man kann lachen, ist fasziniert von der Magie, möchte am Schluss gern auch so einen Drachen als Freund und knabbert vor lauter Spannung an den Fingernägeln. Die Geschichte ist für Kinder ab 9 Jahren geeignet, begeistert aber Erwachsene ebenso.

Auch optisch ist dieses Buch erneut wundervoll aufgearbeitet. Der Einband spricht für sich und der Text wird stetig durch tolle Illustrationen aufgewertet. Wer noch ein wenig mehr über Drachen wissen möchte, findet im Buch wieder eine ganze Doppelseite zur Drachenheilkunde.

Ich mochte mich von Sieben Feuer, den Drachenreitern und ihren Drachen gar nicht trennen und hoffe auf einen Band drei.


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Rezension: „Worüber wir schweigen“ von Michaela Kastel – Emons Verlag

  • Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
  • Verlag: Emons Verlag (17. Oktober 2019)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3740806435
  • ISBN-13: 978-3740806439
  • D: 20,00 Euro

Inhalt:

Abgründige Charaktere, ein unverhofftes Wiedersehen und ein Schweigen, das tief in die Vergangenheit führt.

Zwölf Jahre sind vergangen, seit Nina ihr Heimatdorf fluchtartig verlassen hat. Nun kehrt sie unerwartet zurück, und ihre Ankunft wirft das sonst so ruhige Leben in der Gegend aus der Bahn. Was treibt sie wieder an den Ort, den sie so lange gemieden hat? Das Zusammentreffen mit ihrer alten Clique weckt in allen dunkle Erinnerungen an ein Ereignis, an dem ihre Freundschaft einst zerbrach. Und über das alle bisher geschwiegen haben …

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Die Autorin:

Michaela Kastel wurde 1987 in Wien geboren. Nach ihrem Abschluss an einer katholischen Privatschule studierte sie sich quer durch das Angebot der Universität, ehe sie das Studentendasein an den Nagel hängte und in die Buchbranche einstieg. Nach einigen Jahren bei einem großen Buchhandelskonzern wechselte sie in eine kleine, private Buchhandlung im dritten Wiener Gemeindebezirk, wo sie seither mit Menschen über Literatur philosophiert. Sie lebt in Wien.

Für „So dunkel der Wald“ wurde Michaela Kastel mit dem Viktor Crime Award 2018 ausgezeichnet. Die Filmrechte zu „So dunkel der Wald“ wurden noch vor Erscheinen optioniert.

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Rezension:

Nach „So dunkel der Wald“ habe ich dem neuen Thriller von Michaela Kastel entgegengefiebert.

Sie hat mich auch dieses Mal absolut begeistern können, nur über das Buch lässt es sich sehr schwer schreiben. Nicht, weil ich keine Worte finde, ich könnte ganz viel erzählen. Leider geht dies nicht, ohne zu spoilern und ihr sollt die Geschichte doch selbst lesen.

Freundschaft, Liebe, Neid, Eifersucht, Schuldgefühle und Rache spielen im zweiten Thriller von Michaela Kastel eine entscheidende Rolle. Ein Unglücksfall, der die drei Protagonisten auch zwölf Jahre später nicht loslässt, Schatten der Vergangenheit die erneut aufleben.

Wir bewegen uns zwischen Gegenwart und Vergangenheit sowie verschiedenen Perspektiven. So erschließen sich dem Leser nach und nach die Zusammenhänge aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Geheimnisse werden aufgedeckt und am Ende ist die Wahrheit zerstörerischer, als vermutet.

Auch wenn keiner der Protagonisten in mir wahre Sympathien entfachen konnte, hatte mich die Autorin bereits nach wenigen Seiten in den Bann dieses Thrillers gezogen. Sie spielt mit unserer Psyche. Beantwortete Fragen werfen neue Fragen auf. Am Ende bleibt manches ungesagt und genau das macht für mich den abschließenden Reiz dieser Geschichte aus.

Der Thriller kommt zu einem passenden und klärenden Abschluss und dennoch steht das Gedankenkarussell nach dem Schlusswort nicht still. Die wahre Tragik hinter der Geschichte offenbart uns Michaela Kastel nämlich erst mit den letzten Sätzen des Buches.

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Rezension „Mein Ein und Alles“ von Gabriel Tallent – Penguin Verlag

  • Gebundene Ausgabe: 480 Seiten
  • Verlag: Penguin Verlag (24. September 2018)
  • Sprache: Deutsch
  • übersetzt von Stephan Kleiner
  • ISBN-10: 3328600280
  • ISBN-13: 978-3328600282
  • Originaltitel: My Absolute Darling
  • D: 24,00 Euro

Inhalt:

»Ein Buch, das man mit angehaltenem Atem verschlingt.« Washington Post

Dieser Roman über ein junges Mädchen hat Amerikas Leserschaft überwältigt und gespalten. Denn Turtle Alveston, so verletzlich wie stark, ist eine der unvergesslichsten Heldinnen der zeitgenössischen Literatur. Sie wächst weltabgeschieden in den nordkalifornischen Wäldern auf, wo sie jede Pflanze und jede Kreatur kennt. Auf tagelangen Streifzügen in der Natur sucht sie Zuflucht vor der besitzergreifenden Liebe ihres charismatischen und schwer gestörten Vaters. Erst als sie ihren Mitschüler Jacob näher kennenlernt und wahre Freundschaft erfährt, beginnt die Befreiung aus seinen Klauen. Gabriel Tallents Debut ist von eindringlicher Wucht und zugleich Zartheit, eine neue Stimme, die niemanden kalt lässt. »Als Leser schlägt einem das Herz bis zum Hals und man hofft nichts inständiger, als dass Turtle durchkommen möge. Intensiv und lebendig.« Marie Claire

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Der Autor:

Gabriel Tallent, geboren 1987 in New Mexico, wuchs in der Nähe von Mendocino mit zwei Müttern in einem sehr liberalen Umfeld auf. Nach seinem Universitätsabschluss 2010 führte er zwei Sommer lang Gruppen mit Jugendlichen durch die Wildnis der Nordpazifischen Küste. Gabriel Tallent lebt heute in Salt Lake City.

Stephan Kleiner, geboren 1975, lebt als literarischer Übersetzer in München. Er übertrug u. a. Geoff Dyer, Michel Houellebecq, Lawrence Osborne und Hanya Yanagihara ins Deutsche.

Quelle: Amazon

Rezension:

Liebe kann etwas Wundervolles, einmalig Schönes sein. Doch manchmal verkehrt sie sich ins Gegenteil und die Folgen nehmen dann ungeahnte und kaum zu erfassende Ausmaße an.

In „Mein Ein und Alles“ geht es um das Thema Kindesmissbrauch und die hieraus erwachsenden Folgen. Turtle wächst unter der Obhut ihres narzisstischen Vaters auf. Dieser versteht unter Vaterliebe etwas grundsätzlich anderes als normale Väter.

Turtle kennt kein anderes Zusammenleben und sucht vorrangig die Fehler bei sich selbst, hält sich für dumm und hässlich. Sie ist nicht glücklich, hasst diesen Menschen sogar aus ganzem Herzen und lechzt gleichzeitig immer wieder nach der Anerkennung ihres Vaters. Einerseits möchte sie diesem Leben entfliehen und doch scheinen ihr viele Dinge, bei denen sich uns die Haare sträuben und wir Gänsehaut bekommen, als normal und selbstverständlich. Aus eben diesen Gründen hängt sie an dem ihr vertrauten Leben und schafft es nicht, sich zu lösen.

Der Autor lässt uns tief in die Gedanken- und Gefühlswelt seiner Protagonistin eintauchen. Das so gezeichnete Bild erschreckt, stößt ab, lässt uns wütend und traurig verweilen. Hilflos müssen wir dem Leid eines jungen Mädchens beiwohnen.

Die Sprache ist eindringlich, hart, vielfach abstoßend und vulgär. Dann aber wieder auch poetisch und verschnörkelt. Dadurch hat sich für mich das Verständnis des in Turtles Gedankenwelt herrschenden Chaos verstärkt. Das geschilderte Umfeld nimmt Realität an. Durch seinen zugegeben etwas gewöhnungsbedürftigen Schreibstil entwickelt der Autor einen Sog, dem sich der Leser nur schwer entziehen kann.

Dieser Roman geht unter die Haut. Hass, Schuldgefühle, Selbstzweifel, Sehnsüchte und der sanfte erste Hauch der Erkenntnis, was Familie und Liebe in Wirklichkeit ausmachen, erleben wir gemeinsam mit Turtle.

Man möchte dieses Mädchen beschützen, sie gleichzeitig schütteln und aus ihrer Lethargie wecken, die sie in Gegenwart des Vaters befällt.

„Mein Ein und Alles“ ist ein gewagtes Debüt und wird die Leser in mehrere Gruppen spalten. Der Autor möchte gezielt schockieren.  Die Szenerie fasziniert und wirkt gleichzeitig beklemmend und abstoßend.

Bis zum finalen Showdown fand ich das Buch grandios umgesetzt. Es war unvermeidlich, dass es zu einer Art Explosion kommen muss, doch hier hat es sich Gabriel Tallent etwas zu einfach gemacht und einen recht einfachen Ausweg gewählt. Der Lichtblick am Ende kommt der Realität schon wieder näher und lässt genügend Spielraum für individuelle Betrachtungen und eine noch ungeschriebene Zukunft.

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Rezension „Mein Papa Bud: Erinnerungen“ von Cristiana Pedersoli – Schwarzkopf & Schwarzkopf

  • Gebundene Ausgabe: 288 Seiten
  • Verlag: Schwarzkopf & Schwarzkopf (10. September 2019)
  • Sprache: Deutsch
  • übersetzt von Thorsten Wortmann
  • ISBN-10: 3862658228
  • ISBN-13: 978-3862658220
  • D: 19,99 Euro

Inhalt:

Die Erinnerungen von Cristiana Pedersoli an ihren Vater Bud Spencer
»Ich erinnere mich nicht, dass er im wirklichen Leben jemals wütend geworden ist. Er hatte eine bestechende Philosophie: »Futtetenne!« – was auf Neapolitanisch bedeutete: »Sch … drauf! Es lohnt sich nicht, sich über die tausend sinnlosen Dinge aufzuregen, die das Leben jeden Tag austeilt. Das ist Zeitverschwendung. Wir müssen diese Gabe, die Gott uns gegeben hat, mit Leichtigkeit leben.«
Cristiana Pedersolis Vater Carlo, besser bekannt als Bud Spencer, war einer der außergewöhnlichsten Schauspieler unserer Zeit, ein Idol für Millionen Kinofans, ein Aushängeschild des italienischen Films. Aber anders als der Haudrauf, den er in seinen Filmen oft verkörperte, war Bud Spencer privat ein fürsorgender, liebevoller Vater. Seine Tochter blickt zurück auf ihre gemeinsame Zeit und erzählt unterhaltsame, einfühlsame und auch überraschende Anekdoten vom Leben an der Seite eines internationalen Superstars.
Sie verrät, wie Bud Spencer mit dem Ruhm und dem Wirbel um seine Person umging und wie sein Beruf das Familienleben prägte. Sie berichtet über besondere private Momente, über ihr Aufwachsen in der Welt der Stars und des Glamours sowie über ein dramatisches Erlebnis, als ihr Vater einst die ganze Familie vor einem heftigen Waldbrand rettete.
Cristiana Pedersolis Buch »Mein Papa Bud« ist eine unterhaltsame wie berührende Reise durch ihr Leben als Bud Spencers Tochter und eine würdige Erinnerung an einen großen Schauspieler.

Quelle: Amazon

Die Autorin:

CRISTIANA PEDERSOLI ist die zweite Tochter des Schauspielers Bud Spencer, der am 27. Juni 2016 im Alter von 86 Jahren starb. Sie wurde 1962 geboren und lebt – trotz der neapolitanischen Wurzeln ihrer Familie – seit ihrer Kindheit in Rom. 2016 startete Cristiana Pedersoli mit ihrem Vater das Projekt »No Regrets«, eine gemeinnützige Initiative mit dem Ziel, mit kunstvollen Sparschweinen Mittel für Vereinigungen zum Schutz von Kinderrechten und zur Unterstützung von Gewaltopfern zu sammeln. Sie ist Mutter von zwei Kindern im Alter von 25 und 21 Jahren.

Quelle: Amazon

Rezension:

Wir schauen uns Filme an, schwärmen für einzelne Schauspieler oder Schauspielerinnen und stellen sie mit den Charakteren gleich, die sie darstellen. Dabei vergessen wir oft, dass hinter jeder Person ein ganz eigener Mensch, mit einer Familie und ganz alltäglichen Sorgen und Nöten steckt.

Christiana Pedersoli bringt uns mit diesem Buch den Menschen Carlo Pedersoli näher. Es ist eine liebevolle Hommage an einen wundervollen Menschen, Ehemann und Familienvater. In jeder Zeile steckt sehr viel Wärme und Liebe. Die Autorin teilt mit uns sehr emotionale Erinnerungen. Mal wehmütig und traurig, dann voller Sehnsucht und vor allem auch in großer Dankbarkeit für alles, was ihr Papa ihr zeitlebens mit auf den Weg gab.

„Genieße jeden einzelnen Moment und lebe die Gegenwart … und was sein wird, wird sein, futtetenne!“

Als Kind liebte ich alle Bud Spencer Filme. Vor allem die, in denen das Duo Bud Spencer & Terence Hill gegen die Bösewichter der Welt vorging. Sie waren für mich die herzlichen Haudegen. In ihren Filmen wurde viel gekämpft, selten jemand ernsthaft verletzt und natürlich siegte das Gute gegen das Böse. Sie trafen mit diesen Filmen den Nerv der Zeit und auch heute werden sie gern angeschaut.

Ich wünschte, ich hätte Bud Spencer einmal persönlich treffen können.
Er war ein warmherziger und sehr interessanter Mann mit vielen Talenten. Er hat sich ausprobiert, aber durch die politischen und wirtschaftlichen Umstände leider nicht seinen geplanten Weg gehen können. Doch hätte er diesen eingeschlagen, wäre der Welt ein begnadeter Schauspieler verloren gegangen.

Mich haben die Schilderungen seiner Tochter sehr bewegt. Ihr Vater war ein intelligenter, großherziger Mensch, der das Leben geliebt und genossen hat. In ihm steckten sehr viele Talente. Er war auch ein begnadeter Koch und liebte das Essen. Im Buch verrät uns die Autorin einige besondere Familienrezepte, von denen ich bestimmt einige selbst einmal ausprobieren werde. Was viele, mich eingeschlossen, sicher nicht wussten, Bud Spencer war extrem kurzsichtig, ja fast blind. Dennoch tat es seinem Tatendrang keinen Abbruch.

Facettenreich und voller Humor nimmt uns Christiana Pedersoli mit auf eine Reise durch die Zeit. Es ist ein berührendes Buch, mit vielen Familienfotos und Anekdoten aus dem Leben von Carlo Pedersoli.

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Rezension „Inselhippies“ (Herbert, Band 7) von Friedrich Kalpenstein – Tinte & Feder

  • Taschenbuch: 319 Seiten
  • Verlag: Tinte & Feder (29. Oktober 2019)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 2496701330
  • ISBN-13: 978-2496701333
  • D: 9,99 Euro

Inhalt:

Von Bestseller- und #1-Kindle-Humor-Autor Friedrich Kalpenstein: Herbert im Hochzeitsfieber.

»Sie dürfen die Braut jetzt küssen!«

Als Herbert um die Hand seiner Anja anhält, hat er eine klare Vorstellung von ihrer Hochzeit. Doch da hat er die Rechnung ohne seine Schwiegermutter gemacht. Diese lockt Anja für das perfekte Brautkleid in den Süden und Herbert ereilt die Hiobsbotschaft: »Wir heiraten auf Ibiza!«

Ein rauschendes Fest soll es werden. Herbert reist seiner Verlobten hinterher, um Schadensbegrenzung zu betreiben. Unterstützung findet er in seinem Trauzeugen Hans, der es kaum erwarten kann, auf echte Hippies zu treffen. Als die Planung der Traumhochzeit aus dem Ruder läuft, droht der schönste Tag des Lebens zum Albtraum zu werden …

Ein Roman für Verliebte, Verlobte, Geschiedene und Hippies.

Quelle: Amazon

Der Autor:

Friedrich Kalpenstein wurde 1971 in Freising bei München geboren und lebt heute in der Nähe von Freising im Ampertal. Im Jahr 2007 verfasste er seine erste Kurzgeschichte unter dem Titel »Träum’ mir einen Freund«. Fünf Jahre später veröffentlichte er sein erstes Kinderbuch mit sieben Kurzgeschichten als E-Book. Weitere Kinderbücher folgten.
Seine schriftstellerische Motivation veränderte sich bald und seinen Kinderbüchern folgten humorvolle Romane für Erwachsene. Darin erzählt Kalpenstein schwungvoll und witzig von Situationen, die jeder kennt – vom ganz normalen Wahnsinn des Alltags eben, denn die besten Geschichten schreibt das Leben.
Der erste Roman »Ich bin Single, Kalimera« erschien 2013 als E-Book im Selbstverlag und wurde im März 2015 von Amazon Publishing in einer neuen Version aufgelegt. Daraufhin folgten die Romane aus der Herbert-Reihe »Wie Champagner«, »Männerferien«, »Alpengriller« und »Gipfelträumer«.
Ebenso erschienen sind die Romane »Das Leben ist kein Zweizeiler« und »Sie haben Ihr Ziel erreicht« und »Gruppentherapie«.
Für den Roman »Gruppentherapie« hat Friedrich Kalpenstein eine interessante Symbiose zwischen Roman und Musik geschaffen. So gibt es erstmals für die Leser zu den Texten im Buch die passende Musik, um in die Partywelt auf Mallorca eintauchen zu können. Friedrich Kalpenstein selbst hat die fünf Titel geschrieben und komponiert. Da lag es nahe, dass er selbst seinem Romanhelden Ben Valdern die Stimme gab.

Quelle: Amazon

Rezension:

Lange haben wir darauf gewartet. Nachdem es im Leben von Anja und Herbert immer wieder unerwartete Turbulenzen gab und ihre Liebe durch den kleinen Oskar schon vor einiger Zeit gekrönt wurde, sollte doch endlich eine Traumhochzeit folgen.

Doch wer Herbert kennt, wird sicher schon wissen, dass es bereits bei den Hochzeitsvorbereitungen zu allerlei kuriosen Verwicklungen kommen wird.

Anja reist für ihr Traumkleid nach Ibiza. Herbert kann dies zwar nicht nachvollziehen, nutzt aber die Gunst der Stunde, um mit seinem Freund Hans die unerwartete Männerauszeit zu genießen. Doch wir erleben hier nur die Ruhe vor dem Sturm.

Wenig später befinden sich Herbert und Hans nämlich auf dem Weg nach Ibiza. Hier soll – nach dem Willen der Schwiegermutter in spe – die Traumhochzeit nun stattfinden. Sie hat ganze Überzeugungsarbeit bei Anja geleistet. Da wird aus einer gemütlichen Feier mit 40 geplanten Gästen auch schon einmal eine riesige Party mit 200 Leuten.

Wie Ihr euch vorstellen könnt, beginnen zwischen den beiden bald die Fetzen zu fliegen. Schaffen sie es noch, sich zusammenzuraufen? Werden wir am Ende gemeinsam mit Anja und Herbert eine Hochzeit erleben?

Der wunderbare Humor von Friedrich Kalpenstein beschert uns wieder jede Menge amüsante Momente. Mal etwas ernster, dann wieder voller Wortwitz und mit viel Komik, erleben wir mit Herbert ein Inselabenteuer der besonderen Art. Wer zwischen den Zeilen lesen kann, wird auch die versteckten Anspielungen auf unser Gesellschaftsleben finden.

Ich wünsche wie immer gute Unterhaltung.

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Rezension „Offline – Du wolltest nicht erreichbar sein. Jetzt sitzt du in der Falle.“ von Arno Strobel – FISCHER Taschenbuch

  • Broschiert: 368 Seiten
  • Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 2. (25. September 2019)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3596703948
  • ISBN-13: 978-3596703944
  • D: 14,99 Euro

Inhalt:

Fünf Tage ohne Handy. Ohne Internet. Offline.
Der neue Psycho-Thriller von Bestseller-Autor Arno Strobel

Fünf Tage ohne Internet. Raus aus dem digitalen Stress, einfach nicht erreichbar sein. Digital Detox. So das Vorhaben einer Gruppe junger Leute, die dazu in ein ehemaliges Bergsteigerhotel auf den Watzmann in 2000 Metern Höhe reist.

Aber am zweiten Tag verschwindet einer von ihnen und wird kurz darauf schwer misshandelt gefunden. Jetzt beginnt für alle ein Horrortrip ohne Ausweg. Denn sie sind offline, und niemand wird kommen, um ihnen zu helfen …

»Bei Arno Strobels Thrillern brauchen Sie kein Lesezeichen, man kann sie sowieso nicht aus der Hand legen. Packend und nervenzerreißend!« Sebastian Fitzek

Quelle: Amazon

Der Autor:

Arno Strobel liebt Grenzerfahrungen und teilt sie gern mit seinen Lesern. Deshalb sind seine Thriller wie spannende Entdeckungsreisen zu den dunklen Winkeln der menschlichen Seele und machen auch vor den größten Urängsten nicht Halt. Seine Themen spürt er dabei meist im Alltag auf und erst, wenn ihn eine Idee nicht mehr loslässt und er den Hintergründen sofort mit Hilfe seines Netzwerks aus Experten auf den Grund gehen will, weiß er, dass der Grundstein für seinen nächsten Roman gelegt ist. Alle seine bisherigen Thriller waren Bestseller. Arno Strobel lebt als freier Autor in der Nähe von Trier.

Quelle: Amazon

Rezension:

Uns ist gar nicht wirklich bewusst, wie sehr wir von unserer modernen Technik in Abhängigkeit geraten sind. Ohne Handy, PC oder Internet fühlen wir uns hilflos und ganz ehrlich, viele Dinge lassen sich offline kaum noch lösen.
Es beginnt für unsere Kinder bereits in der Schulzeit. Die Vorschriften besagen, dass der Vertretungsplan abends noch einmal per Internet abgeglichen werden muss. Wer am nächsten Tagen nicht die vollständigen Unterlagen parat hat, bekommt einen Eintrag oder schlechte Noten.

Arno Strobel hat diesen Aspekt unseres Lebens perfekt aufgegriffen. Hinzu kommt ein einsam gelegenes und eingeschneites Hotel hoch oben in den Bergen, abgeschnitten von jeglicher Zivilisation und Hilfe. Was verbergen die einzelnen Teilnehmer dieser speziellen Detox-Tour?

Der Einstieg ist mysteriös und unheimlich, man muss einfach weiterlesen. Das Setting ist toll gewählt und ich weiß nicht, ob ich zukünftig eine Reise in ein Berghotel ohne Gruselfaktor antreten kann.
Die Charaktere sind breit gefächert und undurchschaubar. Manch einer wächst über sich selbst hinaus, andere wiederum zeigen ihre dunkle Seite. Jeder scheint verdächtig.

Dieser Abenteuerausflug wird zum echten Gänsehautschocker. Was den Opfern angetan wird, möchte man sich nicht in seinen Alpträumen vorstellen. Atmosphärisch, unheimlich und spannend, so hat mich Arno Strobel mit dieser Story absolut in seinen Bann gezogen.

Wer nach dem Lesen von „Offline“ gut schlafen möchte, sollte diesen Thriller lieber in einem Rutsch lesen, sonst wird dies schwierig.

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Rezension „Die Frau des Zoodirektors“ – Eine Geschichte aus dem Krieg von Diane Ackerman – Heyne Verlag

  • Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
  • Verlag: Heyne Verlag; Auflage: Deutsche Erstausgabe (31. Oktober 2016)
  • Sprache: Deutsch
  • übersetzt von Christine Naegele
  • ISBN-10: 3453270827
  • ISBN-13: 978-3453270824
  • Originaltitel: The Zookeeper’s Wife
  • D: 19,99 Euro

Inhalt:

Eine wahre Geschichte aus dem Zweiten Weltkrieg

Während der Zweite Weltkrieg tobt, wird der Warschauer Zoo Schauplatz einer dramatischen Rettungsaktion, die über 300 Juden vor dem sicheren Tod bewahrt. Als Jan und Antonina Żabiński, der Zoodirektor und seine Frau, mitansehen, wie die Nazis in Polen einmarschieren, ist ihr Entsetzen groß. Die jüdische Bevölkerung wird im Warschauer Ghetto zusammengepfercht. Zeitgleich beginnen die Nazis den Zoo für ihre Zwecke zu nutzen, um ausgestorbene Tierarten rückzuzüchten. Als die Nazis den brachliegenden Zoo verlassen, nutzen die Żabińskis die Situation und schmuggeln Juden aus dem Warschauer Ghetto auf das Zoogelände, wo sie die Todgeweihten in den leeren Tierkäfigen verstecken. Sie retten ihnen damit das Leben.

Quelle: Amazon

Die Autorin:

Diane Ackerman, geboren am 7. Oktober 1948 in Waukegan, Illinois, ist eine US-amerikanische Schriftstellerin und Lyrikerin. In Bezug auf ihre Bücher über Naturgeschichte lässt sich ihr Stil am besten beschreiben als eine Mischung von Dichtung, Erzählung und Populärwissenschaft. Sie unterrichtete an verschiedenen Universitäten einschließlich der Columbia University und der Cornell University. Ihre Essays erscheinen regelmäßig in angesehenen Zeitschriften.

Quelle: Amazon

Rezension:

Diane Ackerman versetzt uns mit ihrer auf wahren Begebenheiten beruhenden Geschichte nach Polen zur Zeit des 2. Weltkrieges. Das Setting selbst ist ungewöhnlich, denn wir begeben uns in einen Zoo. Die geschilderten Ereignisse beruhen größtenteils auf den Tagebuchaufzeichnungen von Antonia Zabinski, einer mutigen Frau, die sich trotz aller Gefahren dem nazistischen Regime entgegenstellte und viele Menschenleben rettete.

Antonia und Jan führen gemeinsam den Zoo von Warschau. Mit dem Einzug der Deutschen in Polen ändert sich ihr Leben radikal. Jan verhilft Juden aus dem Warschauer Ghetto zu Flucht und versteckt diese in seiner Villa im Zoo. Antonia kümmert sich um die versteckten Juden und trägt gleichzeitig die Verantwortung für ihren kleinen Sohn.

Die Zeiten sind hart und es ist nicht leicht, für alle die Verantwortung zu tragen.
Auch der Zoo ist vor Bombardierungen nicht gefeit und die Menschen leiden unter der Lebensmittelknappheit. Immer von Entdeckung oder Verrat bedroht, müssen Jan und Antonia hilflos zusehen, wie die Nazis im Zoo Jagden veranstalten und die wehrlosen Tiere zum Spaß niederschießen.

Hier beginnt auch meine Kritik am Buch. Die Autorin schweift von der eigentlichen Handlung zu sehr ab und verliert sich in Beschreibungen der Tierpflege, deren Aufzucht und dem Tod der Zootiere. All dies ist natürlich interessant und auch traurig, doch rückt der Focus des Lesers vom ursprünglichen Thema des Naziterrors, der Judenverfolgung, deren Rettung und der gezeigten Zivilcourage ab. Trotz der bedrückenden Ereignisse sind mit die Schilderungen der Autorin oftmals zu idyllisch und verklärt.

Der Schreibstil von Diane Ackerman hat es mir zudem schwer gemacht, eine Verbindung zu ihren Protagonisten aufzubauen. Ihr Tonfall bleibt distanziert und ähnelt dem Charakter eines Sachbuches. An anderer Stelle werden die Ausführungen fast poetisch, was ich als konträr empfand. Etwas mehr Wärme und Einfühlungsvermögen an den richtigen Stellen, hätten dem Roman gut getan.

Nichtsdestotrotz war es eine interessante und wichtige Lektüre für mich, die mir weitere Einblicke in die Geschichte des Holocaust gegeben hat. Es zeigt, wie wichtig der Mut des Einzelnen war und heute noch ist, um für andere Menschen einzutreten. Wie bedeutend kleine Gesten und Handlungen sein können.

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„Lebensgroß: Tiere des Waldes (Nature Zoom)“ von Holger Haag (Autor), Manfred Rohrbeck (Illustrator) – Coppenrath Verlag

  • Gebundene Ausgabe: 56 Seiten
  • Verlag: Coppenrath; Auflage: 1 (19. Juni 2019)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3649630680
  • ISBN-13: 978-3649630685
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 5 – 7 Jahre
  • D: 20,00 Euro

Der Coppenrath Verlag überrascht immer wieder mit kreativen Ideen und wundervoll gestalteten Büchern, die nicht nur Kinder begeistern. Der Verlag schafft eine funktionierende Symbiose zwischen Kinderbuch und einem Buch für diejenigen, die nie wirklich erwachsen geworden sind und den Entdeckungsdrang in sich bewahrt haben.

So auch mit diesem liebevoll und detailliert entworfenen Buch über unsere heimischen Tiere. Ob Wolf, Reh oder Braunbär, die großformatigen Abbildungen wirken lebensecht und die Tiere scheinen zum greifen nah. Die hochwertige Ausführung vermittelt den Eindruck ihrer wahren Größe.

Zusätzliches Wissen über Lebensraum, Nahrung und Körperbau z. B. Pfotenabdrücke helfen den kleinen Entdeckern, die Tiere kennenzulernen und besser zu verstehen.

Ich habe das Buch selbst noch nicht im Regal stehen. Doch nachdem mir der Coppenrath Verlag die Informationen und Fotos zu „Lebensgroß – Tiere des Waldes“ zur Verfügung gestellt hatte, war ich direkt schockverliebt. Ich musste Euch dieses wundervolle Werk einfach vorstellen.
Bei mir ist es direkt ganz oben auf meine Wunschliste gewandert. Mal sehen, ob der Weihnachtsmann diese liest…

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Rezension „Herbstbunt: Wer nur alt wird, aber nicht klüger, ist schön blöd“ von Thomas Gottschalk – Heyne Verlag

  • Gebundene Ausgabe: 272 Seiten
  • Verlag: Heyne Verlag; Auflage: Originalausgabe (2. September 2019)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3453207068
  • ISBN-13: 978-3453207066
  • D: 20,00 Euro

Inhalt:

Forever young?
Immer lief alles glatt in seinem Leben. Warum sollte sich daran etwas ändern, bloß weil Thomas Gottschalk eines Tages 60 wurde? Für die Figur gibt’s die Mayr-Kur, und Workouts gibt’s für die Fitness. Doch in der zweiten Hälfte der Sechziger wird es unerwartet rumpelig: Der Oberschenkelmuskel gibt den Geist auf; das Haus brennt ab; und nach über 40 Jahren Ehe ist das Zusammenbleiben plötzlich nicht mehr selbstverständlich…
Thomas Gottschalk erzählt vom Älterwerden – nachdenklich, mit viel Humor und großer Offenheit. Seine Botschaft? Optimistisch!

»Ich im Kampf gegen die Vergreisung. Das ist meine letzte große Herausforderung. Ich werde sie bewältigen – top, die Wette gilt!« Thomas Gottschalk

Quelle: Amazon

Der Autor:

Thomas Gottschalk wurde am 18. Mai 1950 in Bamberg geboren. Er startete seine Karriere beim Bayerischen Rundfunk. Mit der Sendung »Na sowas!« gelang ihm der Durchbruch im Abendprogramm des ZDF. 1987 übernahm er das Unterhaltungs-Flaggschiff »Wetten, dass..?« und moderierte bis 2011 151 Sendungen. Gottschalk ist seit 1976 mit Thea verheiratet. Er hat zwei Söhne und zwei Enkel und lebt in Süddeutschland und den Vereinigten Staaten.

Quelle: Amazon

Rezension:

Thomas Gottschalk zählt zu den Ikonen der deutschen Fernsehgeschichte. Dabei wird meistens außen vorgelassen, dass er ebenso erfolgreich und leidenschaftlich im Rundfunk tätig ist. Seine außergewöhnliche Karriere wäre in dieser Art heute wahrscheinlich nicht mehr möglich.
Ich war auf sein biografisches Buch sehr gespannt, bin ich doch mit der öffentlichen Person, Thomas Gottschalk, in gewissem Sinne aufgewachsen.

Wer jetzt jedoch eine reißerische Privatstory, prominente Schlammschlachten oder ähnliches erwartet, ist hier fehl am Platz. Thomas Gottschalk nimmt uns mit auf eine Reise durch die vergangenen Jahrzehnte und lässt uns an seiner Gedankenwelt teilhaben. Ich empfinde die Art, wie er dieses Buch aufgebaut und geschrieben hat, wohltuend. Er ist offen und ehrlich, zumindest soweit, wie er sich selbst nicht schadet, wie er mehrmals betont. Wir erleben mit ihm Stationen, die ihn geprägt haben und dürfen an Erinnerungen teilhaben, die ihm wichtig sind.

Viele Gedanken, konnte ich nachempfinden. Auch meine Kinder werden gewisse Dinge oder Erlebnisse, die mir sehr viel bedeuten und mich an eine unbekümmerte Kindheit erinnern, gar nicht oder nur noch wage nachvollziehen können, da sie diese nie mehr so erleben werden. Unsere Gesellschaft hat sich in den vergangenen Jahren rasant verändert, wobei leider auch Vieles, was für uns, unsere Eltern oder Großeltern wichtig war bzw. noch ist, für unsere Kinder einfach nicht mehr greifbar ist.

Mit 69 Jahren blickt Thomas Gottschalk auf ein turbulentes Leben zurück. Seine Privatsphäre hat er immer geschützt, was ich an ihm über die Jahre hinweg geschätzt habe. Zwischen den Zeilen fühlt man den Familienmenschen in ihm und wie wichtig ihm dieser Mittelpunkt in seinem Leben ist.

Er musste sich gegen Anfeindungen wehren, den Herausforderungen, die die Digitalisierung auch der Fernsehbranche brachte stellen, Verluste ertragen und lernen, dass das Leben immer wieder Überraschungen bereit hält. Auch er ist nicht gefeit vor Eitelkeiten oder den Zipperlein des Älterwerdens. Dabei hören die Wünsche und Träume, die es sich noch zu erfüllen gilt, nicht auf.
Es geht hier nicht um den Talkmaster, der uns vom Podium sein lächelndes Gesicht zeigt, sondern den Mann Thomas Gottschalk, mit allen Ecken und Kanten, die ein jeder von uns mit sich führt.

Ich habe diesen Ausflug sehr genossen. Mal nachdenklich, manchmal ein wenig wehmütig, aber eben auch in seinem gewohnt lockeren Tonfall, bringt er uns den Menschen hinter dem Namen Thomas Gottschalk näher. Witzige Anekdoten, in denen er es versteht, sich selbst nicht ganz so ernst zu nehmen, gehen einher mit kritischen, teils ein wenig bissigen Anmerkungen zum Weltgeschehen oder Begebenheiten seines Alltags.

Für mich hat dieses Buch die Sympathie, die ich für Thomas Gottschalk empfinde, bestärkt. Danke für diese interessanten Einblicke.

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Rezension „Die Schwestern vom Ku’damm: Wunderbare Zeiten“ – (Die 50er-Jahre-Trilogie, Band 2) – von Brigitte Riebe – Wunderlich Verlag (Rowohlt Verlag)

  • Gebundene Ausgabe: 480 Seiten
  • Verlag: Wunderlich; Auflage: 1. (17. September 2019)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3805203349
  • ISBN-13: 978-3805203340
  • D: 19,95 Euro

Inhalt:

Aufbruch, Petticoats und Rock ’n‘ Roll – drei Schwestern und ihr Kaufhaus am Ku’damm in turbulenten Zeiten.
Teil 2 der packenden 50er-Jahre-Trilogie von Bestseller-Autorin Brigitte Riebe.

Berlin, 1952: Man muss das Leben tanzen, das war schon immer Silvie Thalheims Motto. Während für Schwester Rike das Kaufhaus am Ku’damm an erster Stelle steht, will Silvie nach der dunklen Zeit des Krieges nur eins: das Leben in vollen Zügen genießen. In den Wirtschaftswunderjahren laufen die Geschäfte ohnehin bestens, das Kaufhaus Thalheim bietet die neueste Mode an. Petticoats und Nylonstrümpfe, dazu feine Kollektionen aus Italien. So träumt Silvie ihren eigenen Traum: als Rundfunkredakteurin beim RIAS Karriere zu machen.
Doch seit ihr Zwillingsbruder aus dem Krieg heimgekehrt ist, hat sich die Dynamik in der Familie verändert. Oskar soll das Unternehmens leiten, gibt sich aber lieber dem Rausch durchfeierter Nächte hin. Als dann auch noch ein verhasster Konkurrent die Geschäfte torpediert und den Thalheims alles zu nehmen droht, wird Silvie klar, dass sie Verantwortung für das Kaufhaus und ihre Familie übernehmen muss…

Quelle: Amazon

Die Autorin:

Brigitte Riebe ist promovierte Historikerin und arbeitete zunächst als Verlagslektorin. Sie hat mit großem Erfolg zahlreiche Romane veröffentlicht, in denen sie die Geschichte der vergangenen Jahrhunderte lebendig werden lässt. Ihre Bücher wurden in mehrere Sprachen übersetzt. 2018 erschien der Auftakt ihrer großen 50er-Jahre-Trilogie über drei Schwestern und ihr Kaufhaus am Ku’damm: „Jahre des Aufbaus“ dreht sich um die älteste Thalheim-Tochter Rike. Band 2, „Wunderbare Zeiten“, erzählt die Geschichte der mittleren Schwester Silvie. Der dritte Teil, „Tage der Hoffnung“, widmet sich Nesthäkchen Florentine. Die Autorin lebt mit ihrem Mann in München.

Quelle: Amazon

Rezension:

Nach „Jahre des Aufbaus“ war ich schon sehr gespannt, wie es mit der Familie Thalheim und ihrem Modehaus in Berlin weitergeht. Ich mochte die Entwicklung, die die Familie Thalheim während des Krieges und der Zeit danach nahm.
„Wunderbare Zeiten“ fügt sich nahtlos an das Geschehen an.

Die Dynamik der Geschwister ist spannend und erlebt im zweiten Teil dramatische Wendungen.
Dieses Mal dreht sich alles um Silvie. Silvie hat sich vom Modekaufhaus Thalheim ein wenig abgenabelt und arbeitet mit Herzblut beim Radiosender RIAS. Ihre Sendung „Stimmen“ ist beliebt und sie versucht durch ihre Arbeit an Veränderungen mitzuwirken. Sie ist der Bauchmensch der Familie. Wo Rike nach gründlicher Überlegung rein nach dem Verstand agiert, handelt Silvie nach ihrem Gefühl, einfach intuitiv. Dabei trifft sie nicht immer die richtigen Entscheidungen für sich selbst. Doch sie ist immer für ihre Familie da, verzichtet hierfür zum Teil auch auf eigene Träume und hat ein feines Gespür für das menschliche Naturell. Es fällt ihr schwer, für sich Hilfe zu beanspruchen und niemand weiß um ihre Sehnsüchte.

„…Kein Mann, Kein Haus. Kein Kind…“

Dieses Mantra verfolgt Silvie über einen sehr langen Zeitraum. Gleichzeitig treiben sie ihre Sorgen um ihren Zwillingsbruder zur Verzweiflung. Oskar ist zwar wieder da, doch seine Seele hat arg gelitten. Als er in die Fänge von Brahms gerät, bedeutet dies eine Gefahr für die gesamte Familie.

Nebenbei haben sich die Thalheims sowie Freunde und Verwandte mit den politischen Entwicklungen zwischen Ost und West auseinanderzusetzen. Wir erleben das Weltgeschehen dieser Zeit hautnah mit. Der Aufschwung der Wirtschaft ist spürbar, die Film- und Musikwelt sowie Modestil und das Lebensgefühl der 50er Jahre nehmen uns mit auf eine interessante Zeitreise.

Anfangs musste ich mir den ein oder anderen Charakter wieder neu ins Gedächtnis rufen, doch dann war ich wieder mitten drin in der Familien- und Geschäftswelt der Thalheims.

Im dritten Teil drehen sich die Ereignisse dann um die jüngste Schwester, Florentine. Nach ihren bisherigen Eskapaden bin ich gespannt, wohin sie ihr Weg führen wird.

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