Rezension “Herbstbunt: Wer nur alt wird, aber nicht klüger, ist schön blöd” von Thomas Gottschalk – Heyne Verlag

  • Gebundene Ausgabe: 272 Seiten
  • Verlag: Heyne Verlag; Auflage: Originalausgabe (2. September 2019)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3453207068
  • ISBN-13: 978-3453207066
  • D: 20,00 Euro

Inhalt:

Forever young?
Immer lief alles glatt in seinem Leben. Warum sollte sich daran etwas ändern, bloß weil Thomas Gottschalk eines Tages 60 wurde? Für die Figur gibt’s die Mayr-Kur, und Workouts gibt’s für die Fitness. Doch in der zweiten Hälfte der Sechziger wird es unerwartet rumpelig: Der Oberschenkelmuskel gibt den Geist auf; das Haus brennt ab; und nach über 40 Jahren Ehe ist das Zusammenbleiben plötzlich nicht mehr selbstverständlich…
Thomas Gottschalk erzählt vom Älterwerden – nachdenklich, mit viel Humor und großer Offenheit. Seine Botschaft? Optimistisch!

»Ich im Kampf gegen die Vergreisung. Das ist meine letzte große Herausforderung. Ich werde sie bewältigen – top, die Wette gilt!« Thomas Gottschalk

Quelle: Amazon

Der Autor:

Thomas Gottschalk wurde am 18. Mai 1950 in Bamberg geboren. Er startete seine Karriere beim Bayerischen Rundfunk. Mit der Sendung »Na sowas!« gelang ihm der Durchbruch im Abendprogramm des ZDF. 1987 übernahm er das Unterhaltungs-Flaggschiff »Wetten, dass..?« und moderierte bis 2011 151 Sendungen. Gottschalk ist seit 1976 mit Thea verheiratet. Er hat zwei Söhne und zwei Enkel und lebt in Süddeutschland und den Vereinigten Staaten.

Quelle: Amazon

Rezension:

Thomas Gottschalk zählt zu den Ikonen der deutschen Fernsehgeschichte. Dabei wird meistens außen vorgelassen, dass er ebenso erfolgreich und leidenschaftlich im Rundfunk tätig ist. Seine außergewöhnliche Karriere wäre in dieser Art heute wahrscheinlich nicht mehr möglich.
Ich war auf sein biografisches Buch sehr gespannt, bin ich doch mit der öffentlichen Person, Thomas Gottschalk, in gewissem Sinne aufgewachsen.

Wer jetzt jedoch eine reißerische Privatstory, prominente Schlammschlachten oder ähnliches erwartet, ist hier fehl am Platz. Thomas Gottschalk nimmt uns mit auf eine Reise durch die vergangenen Jahrzehnte und lässt uns an seiner Gedankenwelt teilhaben. Ich empfinde die Art, wie er dieses Buch aufgebaut und geschrieben hat, wohltuend. Er ist offen und ehrlich, zumindest soweit, wie er sich selbst nicht schadet, wie er mehrmals betont. Wir erleben mit ihm Stationen, die ihn geprägt haben und dürfen an Erinnerungen teilhaben, die ihm wichtig sind.

Viele Gedanken, konnte ich nachempfinden. Auch meine Kinder werden gewisse Dinge oder Erlebnisse, die mir sehr viel bedeuten und mich an eine unbekümmerte Kindheit erinnern, gar nicht oder nur noch wage nachvollziehen können, da sie diese nie mehr so erleben werden. Unsere Gesellschaft hat sich in den vergangenen Jahren rasant verändert, wobei leider auch Vieles, was für uns, unsere Eltern oder Großeltern wichtig war bzw. noch ist, für unsere Kinder einfach nicht mehr greifbar ist.

Mit 69 Jahren blickt Thomas Gottschalk auf ein turbulentes Leben zurück. Seine Privatsphäre hat er immer geschützt, was ich an ihm über die Jahre hinweg geschätzt habe. Zwischen den Zeilen fühlt man den Familienmenschen in ihm und wie wichtig ihm dieser Mittelpunkt in seinem Leben ist.

Er musste sich gegen Anfeindungen wehren, den Herausforderungen, die die Digitalisierung auch der Fernsehbranche brachte stellen, Verluste ertragen und lernen, dass das Leben immer wieder Überraschungen bereit hält. Auch er ist nicht gefeit vor Eitelkeiten oder den Zipperlein des Älterwerdens. Dabei hören die Wünsche und Träume, die es sich noch zu erfüllen gilt, nicht auf.
Es geht hier nicht um den Talkmaster, der uns vom Podium sein lächelndes Gesicht zeigt, sondern den Mann Thomas Gottschalk, mit allen Ecken und Kanten, die ein jeder von uns mit sich führt.

Ich habe diesen Ausflug sehr genossen. Mal nachdenklich, manchmal ein wenig wehmütig, aber eben auch in seinem gewohnt lockeren Tonfall, bringt er uns den Menschen hinter dem Namen Thomas Gottschalk näher. Witzige Anekdoten, in denen er es versteht, sich selbst nicht ganz so ernst zu nehmen, gehen einher mit kritischen, teils ein wenig bissigen Anmerkungen zum Weltgeschehen oder Begebenheiten seines Alltags.

Für mich hat dieses Buch die Sympathie, die ich für Thomas Gottschalk empfinde, bestärkt. Danke für diese interessanten Einblicke.

Dieser Beitrag wurde unter Rezensionen, Rezensionen abgelegt und mit , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert