Rezension „Eifelfrauen – Der Ruf der Nachtigall“ von Brigitte Riebe – Rowohlt Verlag (Wunderlich)

Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 432 Seiten
Herausgeber ‏ : ‎ Wunderlich; 1. Edition (18. Juni 2024)
Sprache ‏ : ‎ Deutsch
ISBN-10 ‏ : ‎ 3805201036
ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3805201032
D: 23,00 Euro

Band 2 der großen Familiengeschichte um die «Eifelfrauen» von Bestsellerautorin Brigitte Riebe.

Ein verwunschener Bauernhof, zwei ungleiche Schwestern zwischen Tradition und Aufbruch, verbunden durch die Liebe zum gleichen Mann.

Altenburg, 1945: Wiesen voller Orchideen im Frühling, Heuernten in der Sommersonne, stille Landschaften im Herbstnebel. Klara und Mia Fuchs wachsen als Schwestern auf einem idyllischen Bauernhof in der Eifel auf. Die beiden sind unterschiedlich wie Tag und Nacht: Während Mia alle Blicke auf sich zieht und die Menschen mit ihrer ungezwungenen Art für sich einnimmt, ist Klara nachdenklich und in sich gekehrt. Nur wenn sie singt, fällt alle Schüchternheit von ihr ab. Ihre glockenhelle Stimme verzaubert jeden, der ihr zuhört. Als der tschechische Sänger Pavel auf dem Hof Schutz sucht, nimmt das Leben der Schwestern eine unerwartete Wendung …

Nach «Eifelfrauen. Das Haus der Füchsin» der neue Roman der Autorin der erfolgreichen «Schwestern vom Ku’damm»-Reihe.

Quelle: Amazon

ür promovierte Historikerinnen ist es nicht unbedingt typisch, dass sie historische Romane verfassen. Doch Brigitte Riebe, 1953 in München geboren, hat sich nach ihrer Tätigkeit als Lektorin genau dafür entschieden. Sie möchte, wie sie sagt, „Geschichte durch Geschichten erzählen.“ Ihr erster Roman, „Palast der blauen Delphine“, erschien 1994, zahlreiche weitere schriftstellerische Reisen in die Vergangenheit folgten. Inzwischen ist sie im 20. Jahrhundert angekommen mit „Marlenes Geheimnis“ (Diana Verlag, 2017) und der Trilogie (Rowohlt/Wunderlich Verlag) über das Berlin der 50er Jahre: „Die Schwestern vom Ku’damm Band 1 – Jahre des Aufbaus“, sowie Band 2, „Die Schwestern vom Ku’damm – Wunderbare Zeiten“.

Band 3 „Die Schwestern vom Ku’damm – Tage der Hoffnung“ ist seit April 2020 erhältlich. Im Oktober 2020 erschien „Weihnachten am Ku’damm.“

Zusammen mit Gesine Hirsch verfasst sie unter dem Pseudonym Felicitas Gruber die Regionalkrimis über die Giesinger Rechtsmedizinerin Dr. Sofie Rosenhuth, bei Fans bekannt als „die kalte Sofie“.

Unter ihrem Pseudonym Teresa Simon verfasst sie spannende Romane, die voller Gefühl die Geschichte beleuchten: „Die Frauen der Rosenvilla“, „Die Holunderschwestern“, „Die Oleanderfrauen“, „Die Fliedertochter“, „Die Lilienbraut“ und als neuestes Werk „Glückskinder“ über den legendären Schwarzmarkt in der Münchner Möhlstraße (alle im Heyne Verlag erschienen).

Riebe lebt als freie Schriftstellerin in der bayerischen Landeshauptstadt.

Quelle: Amazon

Es sind die starken und mutigen Frauen vor einer historischen Kulisse, die mich an den Geschichten von Brigitte Riebe immer wieder faszinieren und in ihren Bann ziehen. Obwohl fiktiv, sind die historischen Ereignisse immer so akribisch detailliert recherchiert, dass das Geschriebene lebendig und wahrhaftig wirkt. Alles könnte genauso, wie beschrieben, passiert sein.

So hat mich bereits der der erste Teil „Eifelfrauen – Das Haus der Füchsin“ absolut begeistern können und ich war auf die Fortsetzung sehr gespannt.

Mit „Eifelfrauen – Der Ruf der Nachtigall“ begeben wir uns in das Jahr 1945. Der Krieg ist zwar zu Ende, doch den Menschen stehen weitere harte Jahre bevor. Die Geschichte setzt ungefähr sieben Jahre nach dem Ende vom Haus der Füchsin an. Bevor ihr mit dem Lesen dieses Buches beginnt, empfehle ich, den ersten Band zu lesen, da so viele angesprochene Ereignisse ein runderes Bild ergeben und das Lesevergnügen deutlich höher sein wird.

Wir begleiten Klara und Mia, die beiden Töchter von Johanna Fuchs, auf ihrem steinigen Weg über die kommenden knapp zehn Jahre hinweg. Die Mädchen sind mittlerweile erwachsen und auf der Suche nach ihren eigenen Wegen. Beide Schwestern zieht es hinaus in die Welt. Doch vorerst ist es nur Klara, die aus Liebe den Hof verlässt. Mia bleibt mit ihren Träumen zu Hause und bewirtschaftet weiter den Hof. Doch auch für sie hält das Leben neue Herausforderungen bereit. Johanna steht ihren Töchtern weiterhin mit ihrer sanften Art zur Seite. Das Leben der Eifelfrauen befindedt sich im Umbruch.

Ich liebe es, in die unterschiedlichen Erzählperspektiven einzutauchen. Sprach- und Bildgewaltig versteht es Brigitte Riebe ihre Leser voll in den Bann zu ziehen. Wie im wahren Leben haben die Protagonisten mit ihren Gefühlen, Träumen, und Sehnsüchten zu kämpfen. Es kommt zu Spannungen, Zerwürfnissen und tiefen Gefühlen zwischen den handelnden Personen. Auch die politische und wirtschaftliche Entwicklung in dieser Zeit findet sich in dieser Geschichte wieder und rundet das Bild ab. Ich finde dieser Eindrücke in Verbindung mit dem Leben der einzelnen Personen immer wieder spannend.

Empathisch geht die Autorin auf die einzelnen Charaktere ein und lässt diese lebendig vor uns agieren. Viele kleine Wendungen überraschen und ein altes Geheimnis lüftet sich.

Es sind die leisen Töne zwischen den Zeilen, die mich als Leserin immer wieder tief berühren.

Dieser Beitrag wurde unter Rezensionen abgelegt und mit , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert