Rezension „Morgaines Erbe (Ewiger Schlaf, 1)“ von Tanja Neise –

  • Taschenbuch : 314 Seiten
  • Herausgeber : 47North (10. November 2020)
  • Sprache : Deutsch
  • ISBN-10 : 2496704704
  • ISBN-13 : 978-2496704709
  • D: 9,99 Euro

Inhalt:

Auftakt der neuen romantischen Zeitreise-Serie von Erfolgsautorin Tanja Neise.

Was ist nur in Laura gefahren? Bei der Besichtigung von Carisbrooke Castle küsst die junge Ärztin einen schlafenden Mann, der direkt dem Set eines Mittelalter-Films entsprungen zu sein scheint. Und Connor spielt seine Rolle wirklich gut, behauptet, weder Autos noch Handys zu kennen, sondern aus dem Jahr 1455 zu stammen.

Aber woher kommt diese magische Anziehungskraft, die er auf sie ausübt? Laura bleibt kaum Zeit, darüber nachzudenken, denn schon spürt sie, wie sie den Boden unter ihren Füßen verliert. Connor zieht sie mit sich in einen Strudel der Zeiten und der Gefühle. Als direkte Nachfahrin der Fee Morgaine soll sie das Leben seiner Schwester retten. Doch was passiert, wenn sie ihre Aufgabe erfüllt hat?

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Die Autorin:

Tanja Neise wohnt mit Ehemann und Kindern in einem kleinen brandenburgischen Dorf. Bereits in früher Jugend schrieb sie gern Gedichte und Geschichten, doch im Laufe des Erwachsenwerdens trat dieses Hobby immer mehr in den Hintergrund. Da sie eine eifrige Leserin ist, brachte ihr Mann sie eines Tages auf die Idee, selbst ein Buch zu schreiben. Nach und nach nahm der Gedanke Gestalt an. Die Autorin leidet an einer seltenen Autoimmunerkrankung, weshalb ihr viele Freizeitaktivitäten nicht möglich sind. Seit 2012 widmet sie sich der wiederentdeckten Leidenschaft.

Quelle: Amazon

Rezension:

Tanja Neise lässt mich auf den Wellen der Fantasie in das Reich der Sagen rund um König Artus reisen. Eigentlich ist es eine abenteuerliche Zeitreise ins 15. Jahrhundert.

Connor ist der Held vieler Mädchenträume. Laura ist das passende Gegenstück, das es braucht, um eine spannende Geschichte voller Abenteuer, Liebe und Magie zu wirken.

Verbunden durch die Liebe, getrennt durch die Zeit

Locker und flüssig, mit witzigen Einschüben und durchaus auch ersteren Tönen, ist dies eine wunderschöne Liebesgeschichte mit dem richtigen Zauber, den Märchen für Erwachsene brauchen.
Die Welt des 15. Jahrhunderts mit allen Vorzügen und Schrecken wird lebendig. Dabei gerät Laura in eine für diese Zeit durchaus fortschrittlich eingestellte Familie. Hierfür gibt es natürlich auch eine Erklärung. Es greifen erneut die Sagen um König Artus und den Zauberer Merlin.

Ich liebe Zeitreisen und Tanja Neise hat mit „Morgaines Erbe – Ewiger Schlaf“ genau den richtigen Nerv getroffen. Mir hat das Buch traumhafte und abwechslungsreiche Lesestunden beschert.

Ich freue mich schon sehr, wenn das Abenteuer mit Band 2 „Morgaines Ruf – Ewiger Schlaf“ weiter geht.

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Rezension „Einmal“ von Morris Gleitzman – Carlsen Verlag

  • Taschenbuch : 192 Seiten
  • Herausgeber : Carlsen; 1. Edition (3. Dezember 2020)
  • Sprache : Deutsch
  • Originaltitel : Once
  • übersetzt von: Uwe-Michael Gutzschhahn
  • Lesealter : 11 Jahre und älter
  • ISBN-10 : 3551319243
  • ISBN-13 : 978-3551319241
  • D : 5,00 Euro

Inhalt:

Mehrfach ausgezeichnet – und absolut lesenswert: Der Schrecken des Holocaust aus der Sicht eines Kindes

Der 9-jährige Felix lebt seit über drei Jahren in einem Waisenhaus. Dabei sind seine Eltern gar nicht tot. Sie müssen nur die Probleme mit ihrem Laden lösen. Denn für jüdische Buchhändler ist es 1942 in Polen sehr schwierig. Wie schwierig, das begreift Felix erst, als Männer mit Armbinden im Waisenhaus jüdische Bücher verbrennen. Felix reißt aus, um seine Eltern zu warnen. Unterwegs rettet er die kleine Zelda, deren Familie ermordet wurde – und er beginnt zu ahnen, was die Nazis wirklich vorhaben.  

Ein eindringliches, ein wichtiges Buch. Immer wieder lesen – und niemals vergessen!

Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis.

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Der Autor:

Morris Gleitzman wurde 1953 in England geboren, 1969 wanderte seine Familie nach Australien aus. Er arbeitete als Drehbuchautor für Film und Fernsehen, bevor er 1985 sein erstes Kinderbuch schrieb. Heute ist er einer der erfolgreichsten Autoren Australiens und seine Bücher wurden vielfach ausgezeichnet.

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Rezension:

„Einmal“ ist keine einfache Geschichte. Die Handlung ist laut dem Autor rein fiktiv und doch könnte sie realer nicht sein. Sie steht für Tausende von jüdischen Kindern und Familien. Die rein kindliche Sicht auf die Ereignisse bringt diese schmerzhafter und intensiver an den Leser als aus einer distanzierteren Perspektive.

Felix bricht aus einer relativ heilen Welt aus und lernt nach und nach das Wesen des Nationalsozialismus kennen. Mit sechs Jahren kam er zu den Nonnen ins Waisenhaus. Abgeschottet von der Welt und den politischen Entwicklungen ist sein Blick noch naiv, kindlich. Er erfindet selbst kleine Geschichten und seine größte Sorge gilt den Büchern.
Büchern, die von den Männern mit den Armbinden verbrannt werden. Büchern, die er doch so liebt, die ihn an seine Eltern erinnern. Diesen Hass kann Felix nicht verstehen.

Die Sehnsucht nach seinen Eltern treibt ihn, den gerade einmal neunjährigen Jungen hinaus in eine Welt, die sich innerhalb von drei Jahren gravierend verändert hat, die er nicht mehr versteht.

Die Wirklichkeit bricht mit brutaler Härte auf den Jungen herein. Hoffnungen und Träume sterben, neue erwachsen einem wacheren Blick. Felix muss innerhalb weniger Wochen erwachsen werden, viel zu früh. Die Erkenntnis, dass der Hass nicht den Büchern sondern Menschen, Juden wie ihm gilt, kann er nicht begreifen.

Er sieht und erlebt Dinge, mit denen ein Kind niemals konfrontiert werden sollte, ja nicht einmal ein Erwachsener. Und doch gehört dies zu unserer Geschichte.
Aus kindlicher Sicht geschildert, dringen diese Erlebnisse noch tiefer in unser Bewusstsein. Es tut weh. Und das ist gut so. Es ist eine stetige Mahnung, dass wir all diejenigen, die dem Holocaust zum Opfer fielen, nicht vergessen dürfen und sich die Geschichte nicht noch einmal wiederholen darf.

„Einmal“ zeigt auf, wie die bitteren Wahrheiten in den Verstand eines Kindes dringen, nur langsam ein Verstehen erwächst, dass die Wirklichkeit dennoch nie voll erfasst.
„Einmal“ erzählt von verschiedenen Stationen eines kleinen Jungen und all den Menschen, die ihn auf diesem Weg begleiten. Als Leser hoffen wir von Seite zu Seite, dass die Odyssee von Felix gut ausgeht, dass das Schicksal dieses kleinen Jungen eine positive Wendung nimmt. Für viele Kinder tat es dies nicht. Sie durften nie wirklich erwachsen werden.

Morris Gleitzman schreibt auf eine sehr eindringliche und sensible Art. Die Szenen, die wir erleben sind ungeschönt, aber dennoch kindgerecht geschrieben, so dass diese Buch auch 11jährige bereits lesen können.
Mit diesem Buch kann man Kinder auf eine sensible Weise an ein sehr schwer zu fassendes und zu verarbeitendes Thema heranführen. Dennoch darf hinterher ein gemeinsames Gespräch über die Handlung und den Hintergrund der Geschichte nicht fehlen.

„Einmal“ ist der erste Band einer Trilogie. Mit „Dann“ und „Jetzt“ erzählt Morris Gleitzman, wie es mit Felix und auch Zelda weitergeht. Beide Bücher werden sicher bald bei mir einziehen und auch hier auf dem Blog ein Plätzchen bekommen.

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Rezension „Hard Land“ von Benedict Wells – Diogenes Verlag

  • Gebundene Ausgabe : 352 Seiten
  • Herausgeber : Diogenes; 1. Edition (24. Februar 2021)
  • Sprache : Deutsch
  • ISBN-10 : 3257071485
  • ISBN-13 : 978-3257071481
  • Originaltitel : Hard Land
  • D: 24,00 Euro

Inhalt:

Missouri, 1985: Um vor den Problemen zu Hause zu fliehen, nimmt der fünfzehnjährige Sam einen Ferienjob in einem alten Kino an. Und einen magischen Sommer lang ist alles auf den Kopf gestellt. Er findet Freunde, verliebt sich und entdeckt die Geheimnisse seiner Heimatstadt. Zum ersten Mal ist er kein unscheinbarer Außenseiter mehr. Bis etwas passiert, das ihn zwingt, erwachsen zu werden. Eine Hommage an 80’s Coming-of-Age-Filme wie ›The Breakfast Club‹ und ›Stand By Me‹ – die Geschichte eines Sommers, den man nie mehr vergisst.

Quelle: Amazon

Der Autor:

Benedict Wells wurde 1984 in München geboren. Nach dem Abitur 2003 zog er nach Berlin. Dort entschied er sich gegen ein Studium und widmete sich dem Schreiben, seinen Lebensunterhalt bestritt er mit diversen Nebenjobs. Seine Bücher erschienen bisher in 38 Sprachen, sein vierter Roman „Vom Ende der Einsamkeit“ stand über achtzig Wochen auf der Bestsellerliste. Er wurde u.a. mit dem European Union Prize For Literature ausgezeichnet und zum Lieblingsbuch des unabhängigen Buchhandels 2016 gewählt. Nach einigen Jahren in Barcelona lebt Wells inzwischen in Zürich.

Quelle: Amazon

Rezension:

Grady in Missouri ist eine typische Kleinstadt, die es sehr gut auch bei uns geben haben könnte. Ein altes Kino und ein in die Jahre gekommener Diner prägen das Stadtbild. Hier treffen sich abends die Teens, doch fast jeder träumt davon auszubrechen, in die weite Welt zu ziehen. Und dennoch zieht es Manchen auch wieder zurück. Wo konnte man sich noch so frei, jung und voller Träume fühlen?

„…In diesem Sommer verliebte ich mich, und meine Mutter starb…“

Für Sam beginnt ein Sommer, der viele Dinge verändern wird. Dieser Sommer bedeutet große Verluste, aber auch unwiederbringliche, wichtige neue Erfahrungen, Freunde, Lebensfreude und Erinnerungen.

1985 war ich 12 Jahre alt, also etwas jünger als Sam, aber doch alt genug, dass dieser Roman auch in mir Erinnerungen wach gerufen hat. Die Musik und Filme der 80er klangen noch einmal in meinen Ohren bzw. liefen in Bildern vor meinen Augen ab und weckten nostalgische Gefühle. Es ist eine Hommage an eine besondere Zeit.

Ein neuer Roman von Benedict Wells löst immer wieder einen wahren Hype aus. Die Erwartungen sind hoch und üben sicher einen enormen Druck aus.
Im Fall von „Hard Land“ ist der Hype berechtigt und die Erwartungen werden bei Weitem übertroffen. Dieser Roman ist einfach grandios.

Klug und mit gut gesetzten Dialogen, lässt uns Benedict Wells ein wahres Wechselbad der Gefühle durchleben. Wir versinken in tiefer Melancholie und Trauer, schweben in Träumen der Wirklichkeit davon. Wehmütig bedauern wir verpasste Momente, lassen uns auf Wagnisse ein und blicken voller Hoffnung in die Zukunft. Mit jedem neuen Satz wurden ausdrucksstarke Bilder vor meinen Augen lebendig, nahmen mich mit. Ich habe mich mit Sam geängstigt, getrauert, bin mit ihm über mich selbst hinaus gewachsen. Wir haben gemeinsam gelacht und das Kribbeln der ersten Leibe im Bauch gespürt.

Es ist der Moment des Erwachsenwerdens, den wir alle einmal erleben dürfen. Für den Einen ist diese Phase einfacher als für andere. Wir fühlen uns unsterblich, sind voller Tatendrang und doch ängstigen wir uns vor einer ungewissen Zukunft.
Für Sam bedeutet diese Zeit Ende und Neuanfang. Er überschreitet Grenzen und findet in sich unverhoffte Kraft und eine große Portion Mut.

„…Kind sein ist wie einen Ball hochwerfen, Erwachsenwerden ist, wenn er wieder herunterfällt…“ 

Die Idee, wir müssten den Ball nur hoch genug werfen, um die Zeit des Erwachsenseins, hinauszögern, von uns schieben zu können, klingt verlockend. Manche Veränderungen mag niemand und doch sind sie wichtig. Erlebnisse und Begegnungen prägen uns und bestimmen unsere Wege. Wir können die Zeit nicht aufhalten, aber beeinflussen, wie sie verläuft.

Sams neue Freunde scheinen auf den ersten Blick die typischen In-Kids zu sein. Cameron der reiche, sorglose Junge, Kirstie das hübsche Mädchen, das an jedem Finger einen Jungen abschleppt und Hightower, der beliebte Sportler, den alle bewundern. Aber auch hier bewegt sich Benedict Wells nicht auf der üblichen Coming-of-Age-Schiene. Lasst Euch auf sie ein. Sie werden werden Euch überraschen.
Sensibel und tief geht die Figurenzeichnung des Autors. Er eröffnet uns einen weiten Blick in die Seelen seiner Protagonisten.

Der fiktive Gedichtband „Hard Land“ und die in Grady situierten 49 Geheimnisse sowie deren Auslegung, sind faszinierend. Das wohl am besten gehütete Geheimnis von Grady, gilt es zum Schluss zu lüften. Wen wundert es noch, wenn ich verrate, dass dies in Kapitel 49 erfolgt.

Benedict Wells schreibt mit einem feinen Gespür für den Facettenreichtum und die Tiefe unserer Emotionen. Sein Blick ist klar, teils philosophisch und vor allem auch humorvoll. Tragik und Freude gehen eng miteinander einher, so wie das Leben selbst.
Mich hat diese Reise nach Grady sehr berührt und in mir viele Erinnerungen wach werden lassen.

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Rezension „Glückskinder“ von Teresa Simon – Heyne Verlag

  • Taschenbuch : 512 Seiten
  • Herausgeber : Heyne Verlag; Originalausgabe Edition (8. Februar 2021)
  • Sprache : Deutsch
  • ISBN-10 : 3453424069
  • ISBN-13 : 978-3453424067
  • D: 10,99 Euro

Inhalt:

München 1945. Auf dem Schwarzmarkt in der Möhlstraße treffen sich alle, die nach Glück und ein wenig Leben suchen. Nylons, Kaffee, Schokolade und Schmuck wechseln hier die Besitzer. Auch Toni, die ihr Zuhause verloren hat und nun bei ihrer Tante Vev wohnt, versucht, auf dem Schwarzmarkt das Nötigste für die Familie zu organisieren. Als sie die Holländerin Griet kennenlernt, spürt Toni zunächst eine tiefe Abneigung. Sie ahnt nicht, dass Griet eine schwere Zeit hinter sich hat, über die sie nie wieder sprechen möchte. Sie könnten einander helfen. Doch das geht nur, wenn sie ehrlich zueinander sind und ihre Vorurteile überwinden …

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Die Autorin:

Teresa Simon ist das Pseudonym der promovierten Historikerin und Autorin Brigitte Riebe. Sie ist neugierig auf ungewöhnliche Schicksale und lässt sich immer wieder von historischen Ereignissen und stimmungsvollen Schauplätzen inspirieren. Die SPIEGEL-Bestsellerautorin ist bekannt für ihre intensiv recherchierten und spannenden Romane, die tiefe Emotionen wecken. Ihre Romane Die Frauen der Rosenvilla, Die Holunderschwestern und Die Oleanderfrauen wurden alle zu Bestsellern.

Quelle: Amazon

Rezension:

Wer nach einer Lektüre sucht, die mit einem gründlich recherchierten historischen Hintergrund brilliert, eine spannende Handlung und mutige, starke Charaktere miteinander vereint, ist hier genau richtig. Teresa Simon versteht es perfekt, all dies in ihren Geschichten zu verpacken und sorgt immer wieder für gute Unterhaltung.

„Glückskinder“ weicht von den bisherigen Romanen, die wir von der Autorin kennen ab. Wir wechseln dieses Mal nicht zwischen unterschiedlichen Zeitebenen hin und her. Die Ereignisse gestalten sich dennoch nicht weniger fesselnd.

Wir bewegen uns zurück in der Zeit. Das Ende des zweiten Weltkrieges steht kurz bevor und die Konzentrationslager werden geräumt. Auf Gewaltmärschen bei klirrender Kälte, verloren noch viele Frauen und Männer ihre Hoffnung und ihr Leben. Auf diesem Weg begegnen wir Griet van Mook, die mit unerschütterlicher Willenskraft nicht nur ihr Leben sondern auch das einer Freundin rettet. Viele glückliche und teils schicksalhafte Fügungen bringen sie am Ende nach München.

Im München erleben die Frauen der Familie Brandl die letzten Kriegstage und den Einmarsch der Alliierten mit gemischten Gefühlen. Wir treffen auf sehr unterschiedliche Charaktere, die diese widrigen Zeiten durch einen engen Familienzusammenhalt überstehen.

Hier treffen nun Griet und Toni aufeinander. Anfangs scheinen sie wie Feuer und Wasser und haben doch sehr viele Gemeinsamkeiten.

Eine sehr polarisierende Persönlichkeit in der Handlung ist Benno. Verseucht mit dem Gedankengut der Nationalsozialisten, fällt es ihm schwer, sich der neuen Situation zu stellen. Auf seine Handlungen in Kriegszeiten ist er schon bald nicht mehr stolz. Doch es scheint ein langer Weg zurück in die Normalität.
Teresa Simon versteht es auf ihre besondere Art, uns sogar auf den ersten Blick unsympathische Personen näher zu bringen. Wer sagt, dass Menschen sich nicht ändern können.

Anschaulich und bewegend werden diese Jahre für uns lebendig. Wir spüren die Gefahr auf dem Schwarzmarkt, fühlen die Sorgen und Nöte, die Kälte und den Hunger, die die Menschen beherrschen. Aber auch die Sehnsucht nach Normalität und einem besseren Leben, das Erwachen von Träumen, sind greifbar. Wir bangen und hoffen mit Ihnen, lachen und weinen. Wir begegnen windigen Glücksjägern und bodenständigen Helden. Und ein Geheimnis gibt es auch noch zu lüften.

„Glückskinder“ hat schon nach wenigen Seiten einen intensiven Sog entwickelt, der mich bis zum letzten Satz nicht losgelassen hat. Emotional fordert Teresa Simon wieder sehr viel von uns Lesern, belohnt aber durch wunderbare sprachliche Bilder. Es ist eine besondere Zeitreise, auf die wir uns einlassen.
Dieses Buch überhaupt aus der Hand zu legen, fiel mir extrem schwer. Es ist eines meiner absoluten Lesehighlights für 2021.

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Rezension „Mein Bruder heißt Jessica“ von John Boyne – FISCHER KJB

  • Gebundene Ausgabe : 256 Seiten
  • Herausgeber : FISCHER KJB; 2. Edition (23. September 2020)
  • Sprache : Deutsch
  • übersetzt von: Adelheid Zöfel
  • Lesealter : 12 Jahre und älter
  • Originaltitel : My Brother’s Name is Jessica
  • ISBN-10 : 3737342199
  • ISBN-13 : 978-3737342193
  • D: 14,00 Euro

Inhalt:

Der neue aufwühlende Roman von Bestsellerautor John Boyne – emotional, empathisch und ehrlich

Als Einzelgänger hat Sam Mühe, Freunde zu finden, und seine vielbeschäftigten Eltern geben ihm oft das Gefühl, unsichtbar zu sein. Zum Glück war sein älterer Bruder Jason immer für ihn da. Der ist nett, beliebt, supergut im Fußball, und die Mädchen stehen Schlange für ein Date. Doch eines Tages teilt Jason seiner Familie mit, dass er schon seit langem mit einem Geheimnis kämpft. Ein Geheimnis, das bald alle auseinanderzureißen droht. Seine Eltern wollen nichts davon wissen, und Sam versteht es einfach nicht. Denn was machst du, wenn dein Bruder dir sagt, er ist überhaupt nicht dein Bruder? Dass er denkt, er ist eigentlich … deine Schwester?

Das einfühlsame Panorama von Reaktionen auf das Outing einer Transperson – erzählt aus der Sicht des jüngeren Bruders

»Eine Geschichte mit so viel Herz, dass die Seiten praktisch pulsieren. Ein Muss für alle Altersgruppen.«
Irish Independent

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Der Autor:

John Boyne wurde 1971 in Dublin, Irland, geboren, wo er auch heute lebt. Er studierte Englische Literatur und Kreatives Schreiben und bekam bereits als Student erste Auszeichnungen. Nach zahlreichen Kurzgeschichten hat er inzwischen sieben Romane geschrieben, von denen bisher drei auf Deutsch veröffentlicht wurden. Sein 2006 erschienener und bereit kurz darauf erfolgreich verfilmter Roman ›Der Junge im gestreiften Pyjama‹ wurde in über 40 Sprachen übersetzt, mit zahlreichen nationalen wie internationalen Auszeichnungen und Preisen geehrt und hat weltweit über fünf Millionen Leser gefunden.

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Rezension:

Dieses Buch ist ein typischer John Boyne Roman. Schon auf der ersten Seite bringt die Sprachmelodie seiner Worte ganz besondere Schwingungen auf. Dabei bleibt er im Sprachgefüge gewohnt sporadisch.

Das Thema „Gender“ ist nicht neu, wird aber einmal nicht aus der Sicht des direkt Betroffenen erzählt. Wir finden uns in der Gedankenwelt des zwölfjährigen Bruders Sam wieder. Jason war immer sein Vorbild, sein Idol. Doch plötzlich ist alles anders. Der von allen geliebte und bewunderte Bruder wird zum Außenseiter. Niemand spricht mehr von errungen Erfolgen.
Sam gerät dadurch noch mehr in den Focus seiner Mitschüler, die ihn verbal und körperlich kleinmachen. Hohn und Spott prasseln auf Sam herab.

Den so dringend benötigten Halt finden beide Brüder leider auch nicht in der Familie. Die Eltern sind viel zu sehr mit ihrer beruflichen Karriere beschäftigt. Das Familienleben ist ins Abseits geraten. Verständnis und Zeit fehlen überall. Die Kinder werden mit der Zeit zu schmückendem Beiwerk auf dem Weg zu Ruhm und Erfolg, bis alle ihr Handeln noch einmal überdenken müssen.

Nachdem Jason sich geoutet hat, versinken alle im Chaos. Er bleibt allein mit seinen Ängsten und Zweifeln auf der Suche nach dem richtigen Selbst. Auch Sam treibt orientierungslos durch eine auf den Kopf gestellte Gefühlswelt.

Leider bleiben die Charaktere im Laufe der Handlung irgendwie blass. Ich konnte niemanden wirklich greifen. So war ich zwar stille Beobachterin, aber gefühlsmäßig nicht sonderlich involviert. Einige Passagen sind emotional gut ausgearbeitet, doch meist plätschern die Gedanken und Ereignisse nur zart an der Oberfläche entlang.
Dieser Roman wirkt auf mich halbherzig und zum Ende hin rasch erzählt. Das kann John Boyne eigentlich besser.

„Mein Bruder heißt Jessica“ ist eine nette Geschichte, die auf der Welle der Genderbewegung mitschwimmt, aber nicht sonderlich heraussticht.

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Rezension „Die siebte Zeugin: Justiz-Krimi (Eberhardt & Jarmer ermitteln, Band 1)“ von Florian Schwiecker & Michael Tsokos – Knaur TB

  • Herausgeber : Knaur TB; 2. Edition (1. Februar 2021)
  • Sprache : Deutsch
  • Taschenbuch : 320 Seiten
  • ISBN-10 : 3426527553
  • ISBN-13 : 978-3426527559
  • D: 12,99 Euro

Inhalt:

Hochspannend und 100% authentisch:
»Die siebte Zeugin« ist der 1. Teil einer neuen Justiz-Krimi-Reihe aus Berlin mit Insider-Einblicken des ehemaligen Strafverteidigers Florian Schwiecker und des Rechtsmediziners und Bestseller-Autors Michael Tsokos.

An einem Sonntagmorgen wie jeder andere auch verlässt der Verwaltungsbeamte Nikolas Nölting sein Haus in Berlin-Charlottenburg. Er winkt seiner kleinen Tochter zu, schwingt sich aufs Fahrrad und fährt zu einer Bäckerei. Dort schießt er plötzlich aus heiterem Himmel und ohne Vorwarnung um sich. Ein Mensch ist tot, zwei weitere verletzt – und Nikolas Nölting schweigt.
Nöltings Anwalt Rocco Eberhardt steht vor einem Rätsel: Welches Motiv könnte der unauffällige Familienvater für eine solche Tat gehabt haben? Das Ganze erscheint völlig sinnlos – bis der Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer eine überraschende Entdeckung macht, die Rocco Eberhardt mitten in einen Sumpf aus Korruption, Geldwäsche und Clan-Kriminalität führt. Doch wer sich mit der Unterwelt von Berlin anlegt, bringt nicht nur sich selbst in größte Gefahr …

In ihrer Justiz-Krimi-Reihe um den Berliner Anwalt Rocco Eberhardt und den Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer gewähren die Autoren tiefe Einblicke in ihren eigenen Berufsalltag: Florian Schwiecker arbeitete lange Jahre als Strafverteidiger, Bestseller-Autor Michael Tsokos leitet das Institut für Rechtsmedizin der Berliner Charité.

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Die Autoren:

Florian Schwiecker ist 1972 in Kiel geboren und hat viele Jahre in Berlin als Strafverteidiger gearbeitet. Während seiner Tätigkeit für ein internationales Wirtschaftsunternehmen in den USA entstand die Idee zu seinem ersten Thriller „Verraten“. Außerdem empfiehlt Florian Schwiecker regelmäßig Krimis in seiner Thriller-Kolumne auf freundin.de.

Michael Tsokos, 1967 geboren, ist Professor für Rechtsmedizin und international anerkannter Experte auf dem Gebiet der Forensik. Seit 2007 leitet er das Institut für Rechtsmedizin der Charité. Seine Bücher sind allesamt Bestseller. Einige seiner True-Crime-Thriller und Sachbücher wurden bereits mit hochkarätiger Besetzung erfolgreich verfilmt. Weitere TV-Produktionen sind in Arbeit. Instagram: @dr.tsokos

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Rezension:

Es ist ein ungewöhnlicher Fall für Anwalt Rocco Eberhardt. Sein Mandant ist eindeutig schuldig. Nölthing selbst äußert sich zu allem, nur nicht zu der Tat selbst oder deren Hintergründen.

Als Strafverteidiger, der für seinen Mandanten das Beste herausholen möchte, eine frustrierende Situation. Doch ebenso sind die ermittlerischen Instinkte von Rocco Eberhardt geweckt. Hilfe findet er unverhofft bei Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer.

Nölthing selbst konnte mich als Person nicht wirklich berühren. Er bleibt, obwohl ständig präsent, doch farblos. Dagegen ist Rocco Eberhardt der perfekte Sympathieträger. Hier wird uns ein tiefer Einblick in sein Familienleben und seine Gefühlswelt gewährt. Seine Ansatzpunkte und Denkweisen in diesem Fall sind spannend in Szene gesetzt. Dr. Justus Jarmer bleibt noch ein wenig im Hintergrund. Seine Persönlichkeit ist auf jeden Fall interessant. Aus Eberhardt und Jarmer könnte sich ein perfektes Duo für weitere spannende Ermittlungen entwickeln.

Realitätsnah erfolgen die Schilderungen zur Tat selbst, aber auch den Hintergründen. Wie lang sind die kriminellen Fallstricke, die überall existieren? In diesem Fall geht es um ethische Grundsätze, die Liebe eines Vaters und Clan-Kriminalität. Das Autorenduo Tsokos und Schwiecker haben einen authentisch wirkenden Fall erschaffen, bei dem der Leser selbst mit einigen Gewissensfragen konfrontiert wird. Wir sind von Beginn an mittendrin.

Was muss passieren, damit ein Mensch keinen anderen Ausweg mehr sieht, wie es bei Nölthing der Fall war? Wie weit würdest Du selbst gehen, um jemanden, den du liebst zu beschützen?

Uns wird ganz nebenbei ein interessanter Einblick in unsere Justiz und die Facetten der Rechtsprechung gewährt.

„Die 7. Zeugin“ beginnt mit einem Pauckenschlag. Wenig später lassen uns Tsokos und Schwiecker bereits erste Verbindungen erahnen.
Gefesselt hat mich hier nicht die Tat selbst oder deren Hintergründe. Es ist das Drumherum, die Ereignisse, die sich an die Schießerei anschließen sowie die Vorgehensweise bei den Ermittlungen und die unverhofften Wendungen, die mich bei diesen Justiz-Krimi gefesselt haben.

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Rezension „Der Zauber von Immerda 2 – Ein Hellseher sieht schwarz“ von Dominique Valente – FISCHER Sauerländer

  • Gebundene Ausgabe : 304 Seiten
  • Herausgeber : FISCHER Sauerländer; 1. Edition (25. November 2020)
  • Sprache : Deutsch
  • übersetzt von: Sandra Knuffinke 
  • Illustration: Sarah Warburton
  • Originaltitel : Starfell – Willow Moss and the Forgotten Tale
  • ISBN-10 : 3737356882
  • ISBN-13 : 978-3737356886
  • D: 15,00 Euro

Inhalt:

Die kleine Hexe Anemona hat mithilfe ihrer magischen Fähigkeiten gerade die Welt gerettet – aber plötzlich scheint ihr Talent, Dinge wiederzufinden, zu schwinden. Ausgerechnet jetzt! Denn der Dunkelseher Arno Dazumal braucht dringend ihre Hilfe: Entführer wollen ihn verschleppen und er hofft, dass Anemona ihn wiederfinden kann. Um Arnos Spur aufzunehmen, müssen Anemona und ihre Freunde in die gefährliche Unterwelt von Nimmerda reisen. Werden sie Arno Dazumal hier wirklich retten?
Der zweite Band der phantasievollen Serie um Anemona und die magische Welt von Immerda: bezaubernd und sprachwitzig! Ausgestattet mit vielen Bildern von Sarah Warburton.

Alle Bände der Serie »Der Zauber von Immerda«:

Die Suche nach dem verschwundenen Dienstag (Band 1)
Ein Hellseher sieht schwarz (Band 2)

Quelle: Amazon

Die Autorin und Mitwirkende:

Dominique Valente wurde in Südafrika geboren und lebt heute in Sussex, England. Bevor sie mit dem Schreiben von Büchern begann, hat sie als Journalistin für Magazine gearbeitet. Da sie aber – wie sie vermutet – an dem Phänomen leidet, mit zunehmendem Alter immer jünger zu werden, zieht sie es heute vor, tagsüber die meiste Zeit im Pyjama zu bleiben und von mürrischen Monstern, schrulligen Drachen und Magie zu träumen. »Der Zauber von Immerda. Die Suche nach dem verschwundenen Dienstag« ist ihr Kinderbuchdebüt.  

Sarah Warburton ist Illustratorin, Mutter und Besitzerin eines Border Terriers, und ihr Zuhause befindet sich in einem überwucherten Garten und einem hübschen Atelier mit vielen Keksen und großen Tassen heißem Tee. Sie lebt in Bristol, England.

Quelle: Amazon

Rezension:

Trotz überstandener Gefahren und unglaublicher Abenteuer, fühlt sich Anemona noch immer minderwertig. Niemand aus ihrer Familie erkennt ihre Kräfte und Leistungen an. Umso mehr leidet sie unter dem Verlust der Großmutter, die sie immer so akzeptierte wie sie war und in ihren Handlungen bestärkte. Als dann auch noch ihre Magie beginnt aus dem Ruder zu laufen, ist Anemona schier am Verzweifeln. Eigentlich findet sie verloren gegangene Dinge wieder, doch plötzlich lässt sie sie auch verschwinden. Sogar ihre Mutter und Schwestern sind davon betroffen.

Ihre Sorgen und Nöte stehen allerdings hinten an, als ein  Freund in Not um Hilfe bittet. Arno Dazumal ist in Schwierigkeiten und nur Anemona ist in der  Lage ihm zu helfen. Unsere kleine Heldin überlegt nicht lange und schon befinden wir uns mitten in einem neuen Abenteuer im Land Immerda bzw. Nimmerda. Neue und alte Weggefährten pflastern dabei ihren Weg.
Holloway und Spig müsst ihr unbedingt kennenlernen. Auch Oswald ist wieder mit dabei und Ihr dürft euch auf seine komischen Sprüche schon jetzt freuen.

Ich habe Anemona und auch das magische Land Immerda bereits mit Band 1 ins Herz geschlossen. Dieses Mal wird es sogar ganz schön düster und um einiges gefährlicher für unsere Nachwuchshexe.

Dominique Valente verpackt in ihrer wahrlich zauberhaften und abenteuerlichen Geschichte erneut wichtige Botschaften. Freundschaft, Vertrauen, Zusammenhalt, Mut und Einfallsreichtum sind gefragt. Wir lernen neue Ecken von Immerda kennen. Die Bücherstadt Libraria ist gewaltig. Ihr würde ich auch sehr gern einen Besuch abstatten.

Untermalt wird die Geschichte erneut von den wundervollen Zeichnungen Sarah Warburtons.

„Der Zauber von Immerda – Ein Hellseher sieht schwarz“ birgt ein absolutes Lesevergnügen in sich, das ihr euch nicht entgehen lassen solltet. Fantasie und Humor, Spannung und Gefahr, aber auch ganz viel Gefühl beinhaltet diese Fortsetzung.

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Rezension „Talus: Die Hexen von Edinburgh“ von Liza Grimm – Knaur Taschenbuch

  • Herausgeber : Knaur TB; 2. Edition (1. Oktober 2020)
  • Sprache : Deutsch
  • Broschiert : 352 Seiten
  • ISBN-10 : 342652628X
  • ISBN-13 : 978-3426526286
  • D: 12,99 Euro

Inhalt:

Eine skeptische Studentin, die plötzlich einem echten Geist gegenübersteht.
Ein begabter Tarotleger, der sich vor der Zukunft fürchtet.
Eine junge Hexe, die ihre Begabung verflucht.
Ein stolzer Wasserhexer, der die Wahrheit sucht.

Sie alle haben einen Herzenswunsch – und als das sagenumwobenene Artefakt Talus auftaucht, scheint die Erfüllung ihrer größten Träume zum Greifen nah. Aber ein so mächtiger Gegenstand ruft auch böse Mächte auf den Plan. Und je näher sie Talus kommen, desto dunkler werden die Geheimnisse, die das Artefakt enthüllt.

Ein Magiekonzept, das ebenso unwiderstehlich ist wie der Zirkel junger Magier: Lassen Sie sich von den Hexen von Edinburgh verzaubern!

Quelle: Amazon

Die Autorin:

Liza Grimm studierte in München Germanistik und verliebte sich währenddessen in Geschichten. Nach ihrem Studium absolvierte sie ein Volontariat bei Neobooks, inzwischen arbeitet sie als Fantasy und Science Fiction Lektorin. Wenn sie gerade nicht schreibt, twittert sie leidenschaftlich gerne über ihren Hund und dreht YouTube-Videos rund um Bücher. 

Quelle: Amazon

Rezension:

Gemeinsam mit Liza Grimm reisen wir nach Schottland, Edinburgh. Was niemand weiß, hier existiert die Welt der Hexen und Zauberei parallel zu der unsrigen. Da bleibt es natürlich nicht aus, dass sich beide Welten irgendwann berühren und auch vermischen.

Das Setting ist für mich perfekt gewählt. Edinburgh ist mal ein anderer Ort für einen Fantasyroman. Hier treffen Geschichte, alte Bauwerke, verwinkelte Gassen, Geheimnisse und das gewisse Flair an Mystik aufeinander. Alte und neue Elemente verschmelzen miteinander.

Mit jeder Seite wuchsen mir die vier Hauptcharaktere mehr ans Herz. An einigen Stellen bleiben sie noch ein wenig farblos, doch hier erhoffe ich mir bei der Fortsetzung eine Intensivierung.

Es ist diese atmosphärische Stimmung, die zwischen Normalität, Magie und möglichen Geheimnissen schwankt, die mich von Anfang bis Ende gefesselt hat. Die Geschichte selbst entwickelt sich aufgrund der häufigen Perspektivwechsel langsam und dennoch wohnt ihr ein besonderer Zauber inne. Vielleicht, weil es mir beim Lesen wie Erin geht, die sich nach der Magie in ihrem Leben sehnt, von ihr angezogen wird und dieser doch ein wenig skeptisch gegenübersteht.

Es läuft immer auf die eine Frage: „Was wäre wenn?“ hinaus. In der Vergangenheit schlummern Geheimnisse, die in diesem Buch noch nicht gelüftet wurden. Nicht immer sind unsere innigsten Herzenswünsche die, die wir denken, dass sie es sind. Auch hier hege ich große Erwartungen, wohin sich die Geschichte in der Fortsetzung entwickeln wird. Es bleibt spannend.

Liza Grimm ist mit „Talus: Die Hexen von Edinburgh„ ein mystischer, facettenreicher und magischer Fantasyroman gelungen. Stellenweise recht düster, ist die Geschichte doch von einem feinen Humor durchzogen, der diese Stellen immer wieder aufhellt.

Der Cliffhanger am Schluss ist richtig fies. Gerade hier wollte ich doch weiterlesen, wissen, was an diesem Wendepunkt passiert. Ich hoffe, ich kann Band 2 bald in den Händen halten.

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Zwiebelchens Plauderecke meldet sich zurück

Zwei Monate war es hier ruhig, doch nun melde ich mich mit neuem Elan zurück.

Die Diagnose mit sofortiger Augen-OP Ende November hat mit kalt erwischt und ganz schön aus der Bahn geworfen. Trotz schlechter Prognose hat sich das Auge wieder ganz gut erholt. Zwar ist die Sehkraft geringer und viele Dinge anstrengender als zuvor, doch ich bin optimistisch.

Über Wochen hinweg kein Buch in die Hand nehmen zu dürfen bzw. es auch gar nicht zu können, ist echt blöd. Vor allem, wenn man wie ich Bücher und die damit verbundenen Reisen in andere Welten für seinen seelischen Ausgleich braucht. Neben meinem ungeliebten Job (wenn ihr also ein tolles Angebot für mich habt…..) und dem Homeschooling am Nachmittag mit meinen beiden jüngeren Kindern sowie den alltäglichen Dingen, ist Lesen für mich Balsam. In all den unterschiedlichen Geschichten finde ich die notwendige Auszeit, um meinen Akku wieder aufzutanken. So langsam wurde ich für meine Familie unerträglich.

Doch nun geht es aufwärts. Ich habe sogar mein erstes Buch für 2021 ausgelesen und es ist schon jetzt eines meiner besonderen Highlights für dieses Jahr. „Hard Land“ von Benedict Wells erscheint zwar erst am 24.02.2021, doch diesen Termin solltet ihr euch bereits dick im Kalender markieren. Mehr darf ich an dieser Stelle noch nicht verraten.

Ab morgen starten auf dem Blog wieder die Rezensionen.

Mein Lesevolumen muss ich zwangsweise noch drosseln, so dass ich nicht genau abschätzen kann, wie oft und wie viele Bücher ich Euch in der nächsten Zeit vorstellen kann.
Ein paar Bücher, die ich bereits vor der Operation gelesen hatte, warten auf ihre Besprechung. Hinzu kommen stapelweise Hörbücher. Wer selbst nicht lesen darf, muss sich eben vorlesen lassen. Mein Verhältnis zu Hörbüchern hat sich wesentlich verbessert. Sie sind jedoch kein langfristiger Ersatz für das eigene Erlesen von Geschichten. Es ersetzt nicht die Gefühle und Bilder, die sich mir beim Selbstlesen erschließen. Auch hier gibt es ein paar wahre Schätze, die ich Euch ans Herz legen werde.
Neben „Hard Land“ kommen in den nächsten Monaten weitere tolle Bücher heraus, auf die ich mich sehr freue. Langeweile kommt so auf keinen Fall auf.

Ich freue mich schon wieder sehr auf die Zeit mit Euch und meinem Blog.

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Zwiebelchens Plauderecke geht in Zwangspause

Wie Ihr sicher mitbekommen habt, ist es hier seit einer Woche sehr ruhig.
Auf Grund einer akuten Netzhautablösung und erfolgter OP muss Zwiebelchens Plauderecke in die Zwangspause. Derzeit sind Lesen und Schreiben verboten. Jetzt heißt es abwarten und Daumen drücken.

Doch ich möchte Euch auf jeden Fall (mit Hilfe meiner lieben „Sekretärin“) eine schöne Adventszeit und ein wundervolles Weihnachtsfest wünschen.Trauert nicht dem nach, was hätte sein können, genießt das, was Ihr habt und vielleicht öffnet sich ja auch eine bisher verborgene Tür für ganz neue Wege.

Alles Liebe
Eure Anja / Zwiebelchen

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