Rezension „Calypsos Irrfahrt“ von Cornelia Franz – Carlsen Verlag

  • Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 144 Seiten
  • Herausgeber ‏ : ‎ Carlsen; 2. Edition (25. Februar 2021)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3551555192
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3551555199
  • Lesealter ‏ : ‎ 10 – 12 Jahre
  • D: 12,00 Euro

Inhalt:

Vier Wochen Segeltörn im Mittelmeer! Oscar ist schon am dritten Tag mit seinen Eltern langweilig. Doch dann fischen sie zwei vollkommen erschöpfte Kinder in einem Rettungsring aus dem Wasser. Es sind Nala und ihr kleiner Bruder Moh, die von einem Flüchtlingsboot gefallen sind. Nun beginnt eine Odyssee von Land zu Land: Nirgends dürfen die Kinder von Bord. Und je länger die Reise dauert, desto mehr freunden sie sich mit Oscar an. Schließlich kann er sich gar nicht mehr vorstellen, die beiden einfach in irgendeinem Flüchtlingslager zurückzulassen, wie von seinen Eltern geplant …

Eine besondere, zu Herzen gehende Freundschaftsgeschichte mit ernstem Hintergrund, ganz aus Kindersicht erzählt. 

Quelle: Amazon

Die Autorin:

Cornelia Franz kann sich ein Leben ohne Bücher nicht vorstellen. Als Kind war die Hamburgerin eine Leseratte, später studierte sie Literaturwissenschaft, machte eine Ausbildung im Verlag und arbeitete als Lektorin. Seit 1993 schreibt sie Bücher für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Seit 1993 schreibt sie Bücher für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die in verschiedenen Verlagen erscheinen – so etwa bei Carlsen ihr mit dem Hamburger Literaturpreis ausgezeichnetes Kinderbuch „Calypsos Irrfahrt“.

Quelle: Amazon

Rezension:

Cornelia Franz hat in ihrem Kinderbuch ein aktuelles und brisantes Thema auf kindgerechte Art umgesetzt. Emphatisch, ehrlich und intensiv erleben wir ein ganz besonderes Abenteuer mit Oscar, Nala und Moh.

Flüchtlinge und ihre Probleme scheinen oft ganz weit weg und doch sind sie in unserem Alltag immer präsent und ganz nah.

Was als sommerlicher und unbeschwerter Segeltörn beginnt, wir für Oscar und seine Familie zu einem einschneidenden Erlebnis. Als sie mitten auf dem Meer zwei erschöpfte Flüchtlingskinder aus dem Wasser retten, wird dies ihr Leben grundlegend verändern.

Niemand möchte die Verantwortung für zwei elternlose Kinder übernehmen. An vielen Häfen dürfen sie nicht einmal das Festland betreten. Doch zwischen den drei Kindern und den Erwachsenen bildet sich bald ein inniges Band aus Freundschaft und Zuneigung.

Nala ist sehr anpassungsfähig. Sie hält schützend die Hand über ihren Bruder und saugt alles an Wissen auf, was ihr begegnet. Damit beeindruckt sie auch Oscar. Moh dagegen ist traumatisiert und gewinnt nur langsam Zutrauen.

Cornelia Franz schafft es, auf eine eindringliche Art, die kindlichen Gefühle und Gedanken zu transportieren. Ihr Schreibstil ist gut auf die Altersgruppe abgestimmt und hilft so den Kindern die Situationen zu verstehen und zu verarbeiten. Dabei bleiben die Erlebnisse auf der Calypso neben allen wichtigen Informationen zu einem schwierigen Thema doch abenteuerlich, spannend und unterhaltsam.

„Calypsos Irrfahrt“ ist ein wunderbares Kinderbuch, das auch Erwachsene zum Nachdenken anregt.

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Rezension „Familie ist, wenn man trotzdem lacht“ von Wiebke Busch – Heyne Verlag

  • Broschiert ‏ : ‎ 320 Seiten
  • Herausgeber ‏ : ‎ Heyne Verlag; Originalausgabe Edition (12. Juli 2021)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3453424727
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3453424722
  • D: 12,99 Euro

Inhalt:

Steffi hat genug und renoviert kurzerhand ihr Leben

»Drei Zimmer, drei Personen. Passt doch.«, sagt Arno Ruttmann, als er und seine Frau Steffi ihr erstes Kind bekommen. Steffi ist sich da nicht so sicher – könnte eng werden. Als Kind Nummer zwei kommt, ist es zu spät: Die Hamburger Mieten sind in astronomische Höhen gestiegen. Was tun? Seine Seele verkaufen? Oder den Erstgeborenen? Nach zahllosen Besichtigungen und Maklern aus der Hölle kommt die Lösung so unerwartet wie simpel daher: Eine Mehrgenerationen-WG! Flora Blum wohnt seit 49 Jahren in einer idyllischen Stadtvilla mit Garten. Der Deal: Familie Ruttmann kauft einen Teil des Hauses, hilft bei der Renovierung – und darf bei ihr einziehen. Dafür gibt’s jede Menge Platz, Kinderbetreuung und Flora als neues Familienmitglied. Die hütet wiederum das eine oder andere aufregende Geheimnis, das es zu lüften gilt.

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Die Autorin:

Wiebke Busch war für ihre Familie selbst jahrelang auf dem Wohnungsmarkt in Hamburg unterwegs und hat dort so ziemlich alles erlebt. Wenn sie keine Bücher schreibt, verfasst sie Werbetexte oder sie dichtet Einkaufszettel. In ihrem Brigitte Mom Blog hat sie einer beachtlichen Leserschaft regelmäßig über ihr Leben als Ehefrau und Mutter zweier Kinder berichtet.

Quelle: Amazon

Rezension:

Familie ist manchmal sehr viel mehr als Mutter, Vater und Kind. Zur Familie gehören auch irgendwie die beste Freundin, der beste Freund und im Fall der Ruttmanns eben auch Flora.

Sehr treffend beschreibt Wiebke Busch den obskuren Wohnungsnotstand in den Großstädten. Der Druck, dem sich Steffi ausgesetzt fühlt, kann man sehr gut nachvollziehen.

Steffi und Helen sind dem dörflichen Idyll ihrer Kindheit entflohen. Sie lieben das Flair der Großstadt, wünschen sich aber dennoch auch hier die Geborgenheit und das Wohlgefühl aus Kindheitstagen zurück. Lassen sich beide Welten verbinden und an einem Ort bündeln?

Da platzt unverhofft Flora in das Leben der Freundinnen und wirbelt dieses mächtig durcheinander. Ihre schicksalhafte Begegnung setzt viele kleine Rädchen in Bewegung und die Auswirkungen  betreffen nicht nur die drei Frauen.

Emphatisch, tiefgründig und mit viel Humor dürfen wir Flora, Steffi und Helen auf einem Stück ihres Lebens begleiten. Wir fühlen mit Flora mit und ihre innere Stärke hat mich sehr beeindruckt. Steffi findet zurück zu ihren alten Wurzeln und erwacht aus einer Phase der Lethargie zu neuem Enthusiasmus und Tatendrang. Und auch Helen kommt im Leben an. Jede auf ihre Art findet das Glück und lässt uns optimistisch in die Zukunft blicken.

Alle drei Frauen habe ich in mein Herz geschlossen. Das Ende ist mit ein wenig Wehmut belastet und ging mir sehr zu Herzen. Wiebke Busch hat für diese besondere Geschichte einen sehr anrührenden Abschluss geschaffen.

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Rezension „Wenn die Toten sprechen: Spektakuläre Fälle aus der Rechtsmedizin“ von Claas Buschmann – Ullstein Taschenbuch

  • Taschenbuch ‏ : ‎ 240 Seiten
  • Herausgeber ‏ : ‎ Ullstein Taschenbuch; 3. Edition (29. März 2021)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3548064027
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3548064024
  • D: 10,99 Euro

Inhalt:

Zum Gruseln und Mitfiebern: Spektakuläre Fälle aus der Rechtsmedizin

Jeden Tag vor einer Leiche stehen? Nichts für schwache Nerven. Für Claas Buschmann ist genau das seine tägliche Arbeit – früher als Rettungsassistent und heute als Rechtsmediziner. Wann ist die Person gestorben? Und woran? War es ein natürlicher Tod, ein Unfall oder gar Mord? Diesen Fragen spürt er jeden Tag nach und leistet damit einen entscheidenden Beitrag zur Ermittlungsarbeit in einem Todesfall. Zu seinem Job gehört auch, dass er den Sektionssaal verlassen muss und an Fundorte fährt, um im Beisein der Polizei Leichen zu begutachten. In diesem Buch erzählt er von den spektakulärsten Fällen in seiner Laufbahn – und von denen, die ihn am meisten bewegten. Ein Muss für alle True Crime-Fans.

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Der Autor:

Claas Buschmann, geboren 1977 in Hamburg, war viele Jahre Oberarzt der Berliner Rechtsmedizin und ist heute Leitender Oberarzt am Institut für Rechtsmedizin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein. Im Auftrag der Staatsanwaltschaft hilft er neben Tötungsdelikten auch Suizide oder Kunstfehlervorwürfe medizinisch aufzuklären. Privat geht es bei ihm lebendiger zu: unter dem Namen Dr. Boogie gibt er Jazz-Konzerte am Piano. Außerdem ist er leidenschaftlicher AC/DC-Fan.

Quelle: Amazon

Rezension:

Ich lese mit Begeisterung Krimis und Thriller. Spannend finde ich hierbei die eigentliche Ermittlungsarbeit und auch die Nebenhandlungen. So faszinieren mich immer wieder die Aspekte der Rechtsmedizin.
Aus der Ferne betrachtet ist dies für mich ein spannender Beruf, doch ausüben würde ich ihn selbst nicht. In Büchern oder Filmen sind wir weit ab vom eigentlichen Geschehen. Bilder obliegen unserer eigenen Fantasie, Gerüche ereilen uns nicht und wir können die notwendige Distanz zu den Opfern wahren.

Claas Buschmann lässt uns in seinem Buch „Wenn die Toten sprechen“ in den wahren Alltag eines Rechtmediziners blicken. Dieser ist sehr abwechslungsreich. Man weiß am Morgen nicht, was einen den Tag über erwartet. Wer diesen Beruf wählt muss flexibel sein, sich auf unterschiedliche Situationen einstellten können und vor allem einen Weg finden, die Schicksale, mit denen man täglich konfrontiert wird, nicht in das eigene Leben eindringen zu lassen.

Die Arbeit der Rechtsmedizin ist für unsere Gesellschaft sehr wichtig. Dabei geht diese in der Betrachtung der Klärung von Verbrechen oft unter. In diesem Buch erfahren wir, wie kriminalistische Ermittlungsarbeit und die der Rechtsmedizin nur Hand in Hand funktionieren können. Doch selbst dann bleiben manchmal Zweifel und es können nur Vermutungen geäußert werden. Ungeklärte Fälle lassen auch Claas Buschmann nicht ruhen und bleiben im Gedächtnis.

Es erwartet uns Leser Kurioses, Tragisches und Extremes. Rasch wird hier der Unterschied zwischen Realität und Serienwissen deutlich. Filme dienen der Unterhaltung. Das Buch weckt unser Verständnis für die eigentlichen Zusammenhänge.
In der Realität scheinen die Dinge banaler, die Gründe für die Taten manchmal weniger nachvollziehbar. Manche Fälle stimmen sehr nachdenklich und auch traurig. Einige Schicksale berühren mehr als andere.

Sachlich und dennoch emphatisch lässt uns Claas Buschmann an seinen Erfahrungen und seinem Wissen teilhaben. Wichtig ist ihm hierbei immer der Respekt vor den Toten und auch den Hinterbliebenen.

Die Schilderungen seiner Erfahrungen und die Beschreibung der Fälle sind spannend und informativ, manchmal mit einem gewissen Witz gepaart und doch immer ungeschönt. Der Autor beschreibt ehrlich seinen Alltag und seine Gefühle. So fühlte ich mich gut unterhalten und konnte noch so einiges dabei lernen. Eine tolle Lektüre für jeden True Crime Fan.

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Rezension „Tagsüber Zirkus, abends Theater“ von Claudia Haessy – Rowohlt Verlag

  • Taschenbuch ‏ : ‎ 256 Seiten
  • Herausgeber ‏ : ‎ Rowohlt Taschenbuch; 1. Edition (21. April 2021)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 349927499X
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3499274992
  • D: 10,00 Euro

Inhalt:

Eine Wohnung in Hamburg-Eppendorf, Mann und Kind – die perfekten Zutaten für eine Kleinfamilie? Nicht für Claudia. Denn in Eppendorf herrschen andere Regeln. Bei Kindergeburtstagen kommen immer Mama und Papa (aus Angst, das Kind könnte beim Topfschlagen zu Tode kommen). Schnell lernt sie schnell die beruhigende Einsamkeit von Badezimmern schätzen (man kann die Tür abschließen). Claudia Haessy erzählt wunderbar und unheimlich witzig von den ersten Jahren als Mutter, in denen sie vor allem feststellt, dass das Glück im Unperfekten liegt: man kann getrennt leben, aber trotzdem zusammen sein; und vielleicht ist sie nicht Hamburg-Eppendorf, sondern einfach Barmbek-Süd.
Claudia Haessy hat einen einmaligen Ton: Scharfsinnig und mit derbem Humor erzählt sie von ihren ersten Jahren mit Kind und spricht damit allen Eltern aus der Seele.

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Die Autorin:

Claudia Haessy, geboren 1982, studierte Geschichte und Philosophie in Bonn und lebte in Jerusalem und Berlin, bevor es sie nach Hamburg verschlug, wo sie seither als Redakteurin und Autorin arbeitet.

Quelle: Amazon

Rezension:

Wer sich vom Klappentext dieses Buches verführen lässt, wird dies nicht bereuen.

Das Leben verläuft selten geradlinig. Und ganz ehrlich, wie oft habt Ihr euch für andere verbogen, seid an den eigenen hochgesteckten Erwartungen gescheitert und musstet am Ende feststellen, dass es eigentlich ja auch anders geht. Wir machen uns das Leben gegenseitig schwer.

Claudia Haessy beschreibt in ihrem Buch offen und ehrlich den Alltag von Claudia.
Hier wird sich jeder sicher selbst irgendwo wiederfinden. Ich hatte viele Momente, in denen ich zustimmend mit dem Kopf genickt habe oder „Ja, genau so.“, vor mich hinmurmelte.

Die Autorin beschreibt Alltagssituationen treffsicher und ungeschönt. Dennoch ist diese Geschichte Mut machend. Ihr lockerer, ironischer Schreibstil und die schwarzhumorige Art, versprechen kurzweilige und auch amüsante Lesestunden.

Manchmal bedient sich die Protagonistin verbaler Extreme, die mir an einigen Stellen zu viel waren und doch irgendwie passend eingesetzt wurden. Bin ich ehrlich zu mir selbst, passiert mir dies in Stresssituationen, in denen mich die Wut über Ungerechtigkeiten oder Frust schier platzen lassen auch (allerdings nur hinter verschlossenen Türen mit mir selbst). Es ist befreiend, die Dinge beim Namen zu nennen, auch mit verbalen Tiefschlägen. Jeder braucht mal seine 5 Minuten Rumpelstilzchen.

Ich mag die Art, wie Claudia Heassy ihre Protagonistin durch das Leben schleust sehr. Es war erfrischend, zu erlesen, wie Claudia die einzelnen Hürden meistert.

Für alle Elternteile, ob mit oder ohne Partner an der Seite, haben die einzelnen Situationen durchaus Wiedererkennungswert. Dies betrifft nicht nur den privaten Bereich. Auch die Erlebnisse von Claudia im Job, ihre generelle Gefühlswelt, all dies ist mir nur zu bekannt.

Ich hatte unheimlich viel Spaß mit Aha-Effekt und muss Euch dieses Buch einfach ans Herz legen.

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Rezension „Bibliomanie“ von Gustave Flaubert – Insel Verlag

  • Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 68 Seiten
  • Herausgeber ‏ : ‎ Insel Verlag; 1. Edition (7. März 2021)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Illustration: Burkhard Neie
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3458205292
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3458205296
  • D: 8,00 Euro

Inhalt:

Der Buchhändler und Antiquar Giacomo lebt zurückgezogen in einer stillen Gasse in Barcelona. Seine Liebe gilt allein den Büchern. Er berauscht sich am Geruch ihres Papiers, dem Einband, der Vergoldung der Lettern und der Druckerschwärze. Sein Traum: der Aufbau einer eigenen Bibliothek. Bei dem Erwerb bibliophiler Schätze steht ihm allerdings sein Rivale Baptisto im Weg, der Buchhändler vom Königsplatz. Allmählich steigert sich Giacomos Leidenschaft zum verbrecherischen Wahn …

Quelle: Amazon

Der Autor:

ustave Flaubert wurde am 12. Dezember 1821 in Rouen als Sohn eines Chirurgen geboren. Bereits im Kindesalter unternahm er erste Schreibversuche. Eine wichtige Inspirationsquelle seiner Kreativität war eine jahrelang unerfüllte Liebe zu einer älteren Frau, Elisa Schlesinger, die er 1836 kennenlernte. Sein Vater drängte ihn 1840 zum Jurastudium, das er 1844 nach einem epileptischen Anfall aber abbrach. Fortan widmete er sein Leben nur noch dem Schreiben. Nach einigen Reisen in den Vorderen Orient, u.a. nach Ägypten, kehrte Flaubert wieder auf den Familiensitz in Croisset nach Rouen zurück, wohin er sich, abgesehen von einem regen Briefwechsel mit seiner Geliebten, der Schriftstellerin Louise Colet, und vereinzelten Reisen nach Paris, in die Isolation zurückzog. Flaubert war ein unverbesserlicher Perfektionist im Umgang mit Sprache und hegte eine jahrelange Zurückhaltung, was eine Veröffentlichung seiner Manuskripte anbelangte. Madame Bovary war der erste Roman Flauberts, er erschien 1856. Der Roman zog unmittelbar einen Prozess wegen Sittenlosigkeit nach sich, Flaubert wurde aber 1857 von den Vorwürfen freigesprochen. Flaubert gilt als einer der großen europäischen Romanciers und gehört neben Stendhal und Balzac zu den großen realistischen Erzählern der französischen Literatur. Flaubert starb am 8. Mai 1880.

Quelle: Amazon

Rezension:

Kennt Ihr dieses Gefühl, ein Buch unbedingt besitzen zu müssen? Nicht irgendeine Auflage, nein genau dieses spezielle Buch. Das Gefühl, es in den Händen halten zu dürfen, den Duft der Seiten einzuatmen und es der Reihe weiterer Schätze dem Bücherregal hinzuzufügen? Ihr kennt die Geschichte in und auswendig, ihr müsst sie nicht einmal mehr lesen und doch ist genau dieses eine Buch sehr wichtig. Ihr verbindet Erinnerungen oder Gefühle damit.

Wenn Ihr mit diesen Gedanken und Gefühlen eine Verbindung spürt, dann seid auch Ihr infiziert von der Bibliomanie.
Bibliomanie ist zeitlos. Sie existiert, seit die ersten Worte den Weg auf einen Untergrund gefunden haben, Geschichten in Schriftform festgehalten wurden.

In diesem feinen, kleinen Büchlein aus dem Insel Verlag steckt neben er Liebe zu Büchern eine große Düsternis. Hier geht es nicht um das geschriebene Wort selbst, denn der Mönch Giacomo kann überhaupt nicht lesen. Seine fanatische Liebe zu Büchern erstreckt sich auf Raritäten und die Optik des Buches. Der Besitz allein zählt und bedeutet für ihn jemand zu sein. Hierfür würde er alles opfern, am Ende sogar sein eigenes Leben.

Ich glaube, mit dem Buch als Objekt kompensiert Giacomo seine eigenen Unzulänglichkeiten. Die Bücher werten ihn selbst auf und verschaffen ihm eine ganz eigene Art von Glückseligkeit.

Gustave Flaubert hat trotz seiner gerade einmal 15 Jahre ein tiefsinniges und eindringliches Werk geschaffen. Er hat das Wesen von Giacomo, seine überbordende Liebe, seinen Fanatismus ins kleinste Detail hinein skizziert. Mit Weitsicht und viel Feingefühl wagt sich Flaubert in die mystische Welt der Bibliomanie.
Die Illustrationen sind das Tüpfelchen auf dem i und geben den Text eine besondere Untermalung. Schon das Cover zieht meine Blicke magisch an.

Nachdenklich und extrem berührt von dem Gelesenen bleibe ich zurück. So ein kleines Stückchen Bibliomanie steckt wahrscheinlich in jedem von uns.

„Bibliomanie“ ist eine wunderbare Bereicherung für jedes Bücherregal, aber bitte trotzdem auch lesen.

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Rezension „Prost, auf die Erben“ (Kommissar Tischler ermittelt, 2) von Friedrich Kalpenstein – Edition M

  • Taschenbuch ‏ : ‎ 365 Seiten
  • Herausgeber ‏ : ‎ Edition M (16. März 2021)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 2496704232
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-2496704235
  • D: 9,99 Euro

Inhalt:

Ein neuer Provinzkrimi von Bestseller- und #1-Kindle-Humor-Autor Friedrich Kalpenstein.

»Sind wir jetzt schon zuständig, wenn die Leut’ im Bad ausrutschen?«

Ludwig Holzinger, ein erfolgreicher Bauunternehmer, wird in seiner Villa in Brunngries tot in seiner Badewanne vorgefunden. Was zunächst wie ein Unfall aussieht, entpuppt sich schnell als Mord. Hauptkommissar Tischler gerät unter Druck. Denn ein Ferienort wie Brunngries kann diese Publicity überhaupt nicht gebrauchen. Zumal das neu gebaute Chaletdorf kurz vor der Eröffnung steht.

Nur, wer hat den Baulöwen umgebracht? Und … warum wundert sich keiner darüber?

Quelle:

Der Autor:

Friedrich Kalpenstein wurde 1971 in Freising bei München geboren und lebt heute in der Nähe von Freising im Ampertal. Im Jahr 2007 veröffentlichte er seine erste Kurzgeschichte unter dem Titel »Träum’ mir einen Freund«. Weitere Kinderbücher folgten.

Seine schriftstellerische Motivation veränderte sich bald und er verfasste humorvolle Romane für Erwachsene. Darin erzählt Kalpenstein schwungvoll und witzig von Situationen, die jeder kennt – vom ganz normalen Wahnsinn des Alltags, denn die besten Geschichten schreibt das Leben.

Der Debütroman »Ich bin Single, Kalimera« erschien 2013 als E-Book im Selbstverlag und wurde im März 2015 von Amazon Publishing in einer neuen Version aufgelegt. Daraufhin setzte er die erfolgreiche Herbert-Reihe fort: »Wie Champagner«, »Männerferien«, »Alpengriller«, »Gipfelträumer«, »Profipfuscher« und »Inselhippies«.

Weitere Romane von Kalpenstein sind: »Das Leben ist kein Zweizeiler«, »Sie haben Ihr Ziel erreicht«, »Gruppentherapie« und »Marie« aus der »Hearts on Fire«-Reihe. »Prost, auf die Erben« ist der zweite Teil der Komissar-Tischler-Reihe.

Quelle:

Rezension:

Hauptkommissar Constantin Tischler hat sich langsam in Brunngries eingelebt. Doch von wegen beschaulich. Brunngries beherbergt ein mordlüsternes Völkchen. Nach „Prost, auf die Wirtin“ geht es im aktuellen Band einem Lebemann und Bauunternehmer an den Kragen. Auf den ersten Blick gibt es niemanden, der dem Wickerl eine Träne nachweinen würde. Doch auch er hatte wohl noch eine andere Seite an sich.

In „Prost, auf die Erben“ geht es erneut turbulent zu. Tischler muss nicht nur einen aufsehenerregenden Mord aufklären. Nein, er muss sich auch seiner Vergangenheit und den damit einhergehenden Schuldgefühlen stellen. Was hat es mit den Papierkranichen auf seiner Türschwelle auf sich?

Auch privat kommt er in seiner Beziehung zu Frau Dr. Neufeld nicht weiter. Britta hat durch ihren eigenen Beruf viel Verständnis für ihren Constantin und seine Eigenheiten, doch Frau möchte auch ein wenig Aufmerksamkeit für sich. Irgendwie rückt sie neben den Ermittlungen immer wieder auf die Ersatzbank. Beide tanzen umeinander herum, trauen sich aber nicht, den letzten Schritt aufeinander zu zu wagen.

Friedrich Kalpenstein unterhält uns gewohnt humorig. Seine Figuren sprühen vor Lokalkolorit und auch die Landschaft lädt zum Verweilen ein.
So können wir in gemütlich, ruhiger Atmosphäre spannende Lesemomente erleben und nebenbei noch einen kniffligen Kriminalfall lösen.

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Rezension „Verlorene Engel“ (Max Heller, Band 6) von Frank Goldammer – dtv Verlag

  • Broschiert ‏ : ‎ 400 Seiten
  • Herausgeber ‏ : ‎ dtv Verlagsgesellschaft (23. April 2021)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3423262834
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3423262835
  • D: 16,90 Euro

Inhalt:

Wie ein Schatten in der Nacht

An dunklen Herbstabenden 1956 werden in Dresden wiederholt Frauen brutal vergewaltigt. Als auch noch eine tote Frau an der Elbe gefunden wird, werden in der verunsicherten Bevölkerung die Rufe nach Selbstjustiz laut. Kommissar Max Heller und sein Team ermitteln unter Hochdruck. Mithilfe eines weiblichen Lockvogels gelingt es ihnen, einen Verdächtigen festzunehmen. Der von Narben entstellte Mann gesteht zwar die Vergewaltigungen, leugnet aber den Mord. Sind vielleicht doch die von allen gefürchteten, desertierten russischen Soldaten die Täter? Die Lage eskaliert, als Hellers Familie in den Fall hineingezogen wird.

Quelle: Amazon

Der Autor:

Frank Goldammer, 1975 in Dresden geboren, ist Handwerksmeister und kam, neben seinem Beruf, schon früh zum Schreiben. Bei dtv veröffentlicht er seine erfolgreiche Krimireihe, die im Dresden zur Zeit des geteilten Deutschlands spielt. Mit seinen Büchern landet er regelmäßig auf den Bestsellerlisten. Der Autor lebt mit seiner Familie in seiner Heimatstadt.

Quelle: Amazon

Rezension:

Die Zeit verfliegt. Ist dies wirklich schon der 6. Band, in dem wir mit Max Heller auf Verbrecherjagd unterwegs sind?

Es ist sehr viel passiert, politisch, gesellschaftlich und auch im Privatleben der Familie Heller. Die einzelnen Personen sind mir mittlerweile so vertraut wie gute Freunde und wenn ich daran denke, dass wir bald Abschied nehmen müssen, der letzte Teil kurz bevorsteht, werde ich richtig wehmütig.

Doch vorerst haben wir es mit einem Serienvergewaltiger und Mörder zu tun, der in Dresden sein Unwesen treibt. Die Polizei und der MfS stehen unter enormen Druck. Max Heller kann sich auf seine Instinkte verlassen und doch scheinen die Spuren immer wieder in einer Sackgasse zu enden.

Obwohl Frank Goldammer auch dieses Mal auf die politische und gesellschaftliche Lage eingeht, liegt der Fokus wieder mehr auf dem eigentlichen Kriminalfall. Parallel haben Max und Karin Heller mit privaten Problemen zu kämpfen.

Dieses Buch hat erneut eine enorme Sogwirkung. Spannend bis zur letzten Seite, lässt uns Frank Goldammer schon jetzt auf den nächsten Band hin fiebern.

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Rezension „Noah – Von einem, der überlebte“ von Takis Würger – Penguin Verlag – Hörbuch

  • Herausgeber ‏ : ‎ Penguin Verlag (1. März 2021)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 188 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3328601678
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3328601678
  • D: 20,00 Euro

  • Hörbuch
  • 4 CDs, 3h 30min
  • Herausgeber ‏ : ‎ Random House Audio; Ungekürzte Lesung Edition (1. März 2021)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3837155846
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3837155846
  • D: 13,47 Euro

Inhalt:

Verfolgter, Schmuggler, Häftling, Dieb, Matrose, Kämfper, Retter. Die Geschichte eines Helden.

Noah Klieger war 13, als er sich während der deutschen Besatzung Belgiens einer jüdischen Untergrundorganisation anschloss und half, jüdische Kinder in die Schweiz zu schmuggeln. Noah Klieger war 16, als er im Morgengrauen als Häftling in Auschwitz ankam, bei Minusgraden. Noah Klieger hatte noch nie geboxt, als am Tag seiner Ankunft im Konzentrationslager gefragt wurde, ob sich Boxer unter den Häftlingen befänden und seine Hand nach oben ging. Die tägliche Sonderration Suppe für die Mitglieder der Boxstaffel von Auschwitz ließ ihn lange genug überleben. Noah Klieger war 20, als die Konzentrationslager befreit wurden. Er hat drei Todesmärsche und vier Konzentrationslager überlebt in einer Zeit, in der ein Wort, eine gehobene Hand oder ein Schritt den Tod bedeuten konnten oder das Leben. Auch in den dunklen, eiskalten Stunden fand er Hoffnung, fand er Kämpfer für den Widerstand gegen die Deutschen, fand er Verbündete, die mit ihm Kartoffeln stahlen, fand er einen Arzt, der ihm das Leben rettete, fand er List und Glück und einen letzten Laib Brot.

Takis Würger erzählt die Lebensgeschichte des Noah Klieger – von seiner Kindheit im Frankreich der 1920er Jahre, seinem Überleben in den Konzentrationslagern der Nationalsozialisten bis zu seinem Engagement für die Staatsgründung Israels. Der Bericht eines großen Lebens – atemberaubend gut erzählt. Eine Geschichte, die nicht vergessen werden darf.

Ungekürzte Lesung mit Aaron Altaras, Jannik Schümann, Sabin Tambrea, Adriana Altaras, Anna Thalbach, Takis Würger

Quelle: Amazon

Der Autor:

Takis Würger, geboren 1985, ist Redakteur beim Nachrichtenmagazin »Der Spiegel«. Im Alter von 28 Jahren ging er nach England, um an der Universität von Cambridge Ideengeschichte zu studieren. Dort boxte er als Schwergewicht für den Cambridge University Amateur Boxing Club und wurde Mitglied in verschiedenen studentischen Klubs.

Quelle: Amazon

Rezension:

Takis Würger lässt uns noch einmal mit Noah Klieger in der Zeit zurückreisen.

Noah hat überlebt. Dabei spielten Glück, Naivität, Tollkühnheit und ein ausgeprägter Überlebensinstinkt eine große Rolle. Mit wohlgesetzten Worten, die an vielen Stellen gerade durch ihre Distanziertheit so unglaublich eindringlich wirken, ist hier ein aufwühlendes und wichtiges Buch Gegen das Vergessen entstanden.

Einfach und nüchtern ist die Schilderung eines langen Lebens, festgehalten zwischen den Buchseiten. Um den Horror in seiner Gesamtheit zu erfassen bedarf es nicht vieler Worte.

Nicht wertend oder anklagend verfolgen wir Noahs Leben in verschiedenen Passagen seiner Erinnerung. Zwischendrin klaffen zeitliche Lücken. Manche seiner Schilderungen wurden angezweifelt, doch Noah ist sich sicher, er hat diese Menschen an genau diesen Orten getroffen. Zeit ist relativ. In den Lagern, in denen Gräuel und der Kampf ums nackte Überleben an der Tagesordnung lagen, können Erinnerungen zeitlich verrutschen, doch die geschilderten Erlebnisse und Begegnungen selbst, ändern sich nicht.

Es sind sehr subjektive Erinnerungen, mit denen Noah Klieger auf sein Leben zurückblickt. Dennoch stehen sie für die Erlebnisse vieler weiterer Überlebender und dienen dem Gedenken derer, die es nicht geschafft haben.

Man stumpft ab, wenn man dem Tod jede Minute gegenübersteht. So überträgt Takis Würger die Gefühlswelt schlicht, fast schon spartanisch, aber umso eindringlicher auf uns. Doch es gab auch sehr berührende Momente, in denen Menschlichkeit, eine besondere Form der Freundschaft und Vertrauen eine große Rolle spielten. Momente, die Kraft gaben und Zuversicht.

Noahs Leben verlief auch nach der Befreiung und dem Ende des Krieges nicht einfach. Allein die Fahrt auf der Exodus beinhaltete noch einmal harte Prüfungen. Erst viele Jahre später kam er zur Ruhe. Noahs Lebensgeschichte ist ein beeindruckendes und wichtiges Zeitzeugnis.

Das Hörbuch wird wundervoll und eindringlich gelesen. Am Ende kommen viele unterschiedliche Stimmen zu Wort, die von verschiedenen Sprechern vertont wurden. Für mich hat diese Inszenierung noch einmal wahre Gänsehautmomente mit sich gebracht.

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Rezension „Winter des Wahnsinns“ (Eiskalte Thriller) von Veit Etzold – Knaur Taschenbuch

  • Taschenbuch ‏ : ‎ 112 Seiten
  • Herausgeber ‏ : ‎ Knaur TB; 2. Edition (3. Mai 2021)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3426527685
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3426527689
  • D: 8,00 Euro

Inhalt:

HP Lovecraft, der »schwarze Prinz« und eine Wahrheit, der man besser nicht zu nahe kommt:
»Winter des Wahnsinns« ist ein eiskalter Thriller von Bestseller-Autor Veit Etzold.

Ist es Zufall, der Professor Charles Ward in einer alten Buchhandlung zu einem gebrauchten Reiseführer greifen lässt, der mit seltsamen Notizen kommentiert wurde? Als Fan von HP Lovecraft ist der Professor sofort Feuer und Flamme für die Geister-Geschichte, die die Notizen erzählen:
Auf einem mysteriösen Berg in Schottland soll der Geist des für seine Grausamkeit bekannten »schwarzen Prinzen« umgehen – und wenn man den Berg exakt am 21.12. aufsuche, so würde der Geist des Prinzen Einblick in kosmische Geheimnisse gewähren, die kein Mensch zuvor erfahren hat.
Doch als Professor Ward versucht, mehr über den Mann herauszufinden, der die Notizen verfasst hat, öffnet er damit dem wahren Horror die Tür zu seinem Leben …

Manche Geister lässt man besser ruhen: Mit »Winter des Wahnsinns« hat Veit Etzold (Clara-Vidalis-Thriller) einen echten Horror-Thriller geschrieben, der nicht nur Fans von HP Lovecraft begeistern wird.

Quelle: Amazon

Der Autor:

Prof. Dr. Veit Etzold, geboren 1973 in Bremen, ist Autor von neun Spiegel-Bestsellern und gefragter Keynote-Speaker. Veit Etzold versteht es, komplexe Themen unterhaltsam und spannend aufzubereiten und zu einzigartigen Thrillern zu verarbeiten. Als Experte für Strategie und Storytelling hat er bereits zahlreiche internationale Unternehmen beraten. Er ist u. a. Mitglied der Atlantikbrücke und Global Bridges und lehrt zudem seit 2018 als Professor für Wirtschaftswissenschaften.

Quelle: Amazon

Rezension:

Auch Veit Etzold hat sich an den „Eiskalten Thrillern“ aus dem Droemer Knaur Verlag beteiligt. Wer jedoch wie gewohnt einen psychologisch verzwickten, Gänsehaut entwickelnden Thriller erwartet, wird leider enttäuscht.


In „Winter des Wahnsinns“ bewegt sich der Autor eher in Richtung Horror und auch hier möchte ich mein Veto einlegen. Ich bin mir bezüglich der Zuordnung dieser Story nicht schlüssig. Wirklich gegruselt habe ich mich eigentlich nicht.

Diese Geschichte enthält eine Vielzahl an mystischen, dunklen Elementen, die sich mit der schottischen Geschichte verbinden. Viele Passagen waren durchaus interessant und haben mich immer wieder zum Weiterlesen motoviert. Die Grundidee gepaart mit alten Artefakten und verborgenen Flüchen hat durchaus Potential. Das Ende wurde von Veit Etzold dann recht gut gestaltet und eine Erklärung für die mysteriösen Vorgänge geliefert.

Dennoch ist bei mir der Funke nicht wirklich übergesprungen. Das nötige Quäntchen Spannung ging nach einem vielversprechenden Anfang leider verloren.

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Rezension „Mörderfinder – Die Spur der Mädchen“ von Arno Strobel – FISCHER Taschenbuch

  • Broschiert ‏ : ‎ 352 Seiten
  • Herausgeber ‏ : ‎ FISCHER Taschenbuch; 3. Edition (24. März 2021)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3596700515
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3596700516
  • D: 15,99 Euro

Inhalt:

Max Bischoff, begnadeter Fallanalytiker, kennt das Böse von Angesicht zu Angesicht –
Der neue Psycho-Thriller von Nr. 1-Bestseller-Autor Arno Strobel

Seine Zeit beim KK 11 in Düsseldorf ist Geschichte. Jetzt fängt Fallanalytiker Max Bischoff an der Polizeihochschule in Köln neu an. Bildet die aus, die so gut werden wollen wie er. Aber die Fälle finden ihn trotzdem.

Als ihn der Vater der seit sechs Jahren verschwundenen Leni Benz um Hilfe bittet, will Max sofort ablehnen. Aber er merkt, dass er es nicht kann. Zu viele Fragen sind ungeklärt im Fall der Grundschülerin, die auf dem Schulweg verschwand und nie mehr gesehen wurde.

Doch wieso taucht jetzt Lenis Ranzen wieder auf, steht an seinem Platz in ihrem Elternhaus, als sei nichts geschehen? Wie kann das sein, nach all der Zeit? Und vor allem: Weshalb gibt es so viele Parallelen zu einem aktuellen Fall? Max begibt sich auf die Spur des Täters …

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Der Autor:

Arno Strobel liebt Grenzerfahrungen und teilt sie gern mit seinen Lesern. Deshalb sind seine Thriller wie spannende Entdeckungsreisen zu den dunklen Winkeln der menschlichen Seele und machen auch vor den größten Urängsten nicht Halt. Seine Themen spürt er dabei meist im Alltag auf und erst, wenn ihn eine Idee nicht mehr loslässt und er den Hintergründen sofort mit Hilfe seines Netzwerks aus Experten auf den Grund gehen will, weiß er, dass der Grundstein für seinen nächsten Roman gelegt ist. Alle seine bisherigen Thriller waren Bestseller. Arno Strobel lebt als freier Autor in der Nähe von Trier.

Quelle: Amazon

Rezension:

Max Bischoff ist wieder da. Der Auftakt dieser neuen Reihe verspricht mit Band 1 bereits Hochspannung.

Dieses Mal hat Max Bischoff es mit verschwundenen Kindern und Kindesmissbrauch zu tun. Der Kriminalist ist so tief in im verankert, dass er gar nicht anders kann, als diesen Fall zu übernehmen. Dabei bewegt er sich an der Grenze der erlaubten Polizeiarbeit. Bleiben ihm doch als privaten Ermittler Wege offen, die er sonst nicht hätte beschreiten können.

Kein leichtes Thema, mit dem uns der Autor hier konfrontiert. Arno Strobel hat dies jedoch sehr gut umgesetzt und einen spannenden Fall mit einigen Wendungen vorgelegt. Gewohnt geschickt konstruiert, hält er von Beginn an das Spannungslevel hoch.

Arno Strobel versteht es gekonnt, immer wieder Zweifel an den gewonnenen Erkenntnissen zu säen. Der Fall ist sehr komplex und der Beginn für die aktuellen Ereignisse reicht viele Jahre zurück in die Vergangenheit.

Max Bischoff brilliert auch hier mit seinem analytischen und empathischen Verstand. Sich in die Gedankenwelt eines Verbrechers hineinzuversetzen und dabei nicht selbst verloren zu gehen, ist faszinierend. Als Leser dürfen wir dies hautnah miterleben. Dabei ist Max Bischoff nicht frei von Selbstzweifeln. Dies bringt ihn uns auf persönlicher Ebene sehr nah.

Dieser Thriller endet in einem durchdachten Showdown, bei dem zwar der Täter gestellt und das Verbrechen gelöst wird, wir jedoch auch mit ein wenig Wehmut zurück bleiben.

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