Rezension “Wenn die Toten sprechen: Spektakuläre Fälle aus der Rechtsmedizin” von Claas Buschmann – Ullstein Taschenbuch

  • Taschenbuch ‏ : ‎ 240 Seiten
  • Herausgeber ‏ : ‎ Ullstein Taschenbuch; 3. Edition (29. März 2021)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3548064027
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3548064024
  • D: 10,99 Euro

Inhalt:

Zum Gruseln und Mitfiebern: Spektakuläre Fälle aus der Rechtsmedizin

Jeden Tag vor einer Leiche stehen? Nichts für schwache Nerven. Für Claas Buschmann ist genau das seine tägliche Arbeit – früher als Rettungsassistent und heute als Rechtsmediziner. Wann ist die Person gestorben? Und woran? War es ein natürlicher Tod, ein Unfall oder gar Mord? Diesen Fragen spürt er jeden Tag nach und leistet damit einen entscheidenden Beitrag zur Ermittlungsarbeit in einem Todesfall. Zu seinem Job gehört auch, dass er den Sektionssaal verlassen muss und an Fundorte fährt, um im Beisein der Polizei Leichen zu begutachten. In diesem Buch erzählt er von den spektakulärsten Fällen in seiner Laufbahn – und von denen, die ihn am meisten bewegten. Ein Muss für alle True Crime-Fans.

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Der Autor:

Claas Buschmann, geboren 1977 in Hamburg, war viele Jahre Oberarzt der Berliner Rechtsmedizin und ist heute Leitender Oberarzt am Institut für Rechtsmedizin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein. Im Auftrag der Staatsanwaltschaft hilft er neben Tötungsdelikten auch Suizide oder Kunstfehlervorwürfe medizinisch aufzuklären. Privat geht es bei ihm lebendiger zu: unter dem Namen Dr. Boogie gibt er Jazz-Konzerte am Piano. Außerdem ist er leidenschaftlicher AC/DC-Fan.

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Rezension:

Ich lese mit Begeisterung Krimis und Thriller. Spannend finde ich hierbei die eigentliche Ermittlungsarbeit und auch die Nebenhandlungen. So faszinieren mich immer wieder die Aspekte der Rechtsmedizin.
Aus der Ferne betrachtet ist dies für mich ein spannender Beruf, doch ausüben würde ich ihn selbst nicht. In Büchern oder Filmen sind wir weit ab vom eigentlichen Geschehen. Bilder obliegen unserer eigenen Fantasie, Gerüche ereilen uns nicht und wir können die notwendige Distanz zu den Opfern wahren.

Claas Buschmann lässt uns in seinem Buch „Wenn die Toten sprechen“ in den wahren Alltag eines Rechtmediziners blicken. Dieser ist sehr abwechslungsreich. Man weiß am Morgen nicht, was einen den Tag über erwartet. Wer diesen Beruf wählt muss flexibel sein, sich auf unterschiedliche Situationen einstellten können und vor allem einen Weg finden, die Schicksale, mit denen man täglich konfrontiert wird, nicht in das eigene Leben eindringen zu lassen.

Die Arbeit der Rechtsmedizin ist für unsere Gesellschaft sehr wichtig. Dabei geht diese in der Betrachtung der Klärung von Verbrechen oft unter. In diesem Buch erfahren wir, wie kriminalistische Ermittlungsarbeit und die der Rechtsmedizin nur Hand in Hand funktionieren können. Doch selbst dann bleiben manchmal Zweifel und es können nur Vermutungen geäußert werden. Ungeklärte Fälle lassen auch Claas Buschmann nicht ruhen und bleiben im Gedächtnis.

Es erwartet uns Leser Kurioses, Tragisches und Extremes. Rasch wird hier der Unterschied zwischen Realität und Serienwissen deutlich. Filme dienen der Unterhaltung. Das Buch weckt unser Verständnis für die eigentlichen Zusammenhänge.
In der Realität scheinen die Dinge banaler, die Gründe für die Taten manchmal weniger nachvollziehbar. Manche Fälle stimmen sehr nachdenklich und auch traurig. Einige Schicksale berühren mehr als andere.

Sachlich und dennoch emphatisch lässt uns Claas Buschmann an seinen Erfahrungen und seinem Wissen teilhaben. Wichtig ist ihm hierbei immer der Respekt vor den Toten und auch den Hinterbliebenen.

Die Schilderungen seiner Erfahrungen und die Beschreibung der Fälle sind spannend und informativ, manchmal mit einem gewissen Witz gepaart und doch immer ungeschönt. Der Autor beschreibt ehrlich seinen Alltag und seine Gefühle. So fühlte ich mich gut unterhalten und konnte noch so einiges dabei lernen. Eine tolle Lektüre für jeden True Crime Fan.

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