Rezension „Die Schwestern vom Ku’damm: Ein neuer Morgen“ von Brigitte Riebe – Wunderlich Verlag (Rowohlt)

  • Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 480 Seiten
  • Herausgeber ‏ : ‎ Wunderlich; 1. Edition (14. September 2021)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3805200676
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3805200677
  • D: 20,00 Euro

Inhalt:

Der vierte Teil der erfolgreichen Ku′damm-Reihe von Bestsellerautorin Brigitte Riebe

Berlin, 1966: Die geteilte Stadt ist ebenso im Umbruch wie das Modekaufhaus Thalheim am Ku′damm. Die Jugend rebelliert, die Röcke werden kürzer, doch Chef-Designerin Miriam Feldmann hat alle Mühe, Kaufhaus-Patriarch Friedrich davon zu überzeugen, dass die Frauen nun Knallfarben statt Pastell tragen wollen. Wenigstens ihr Privatleben läuft in gewohnt ruhigen Bahnen. Ihren Platz in der Familie Thalheim hat sie gefunden, Adoptivtochter Jenny wächst zu einer klugen jungen Frau heran. Als Miriam, die nie eigene Kinder bekommen konnte, mit Anfang vierzig schwanger wird, ist plötzlich auch ihr eigenes Leben im Umbruch. Dann begegnet sie einem Mann wieder, den sie im Krieg kennenlernte. Die Begegnung führt sie zu den dunkelsten Stunden ihres Lebens zurück …

Alles wird anders: die Thalheim-Schwestern und ihr Kaufhaus im Berlin der Swinging Sixties.

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Die Autorin:

Brigitte Riebe ist promovierte Historikerin und arbeitete zunächst als Verlagslektorin. Sie hat mit großem Erfolg zahlreiche Romane veröffentlicht, in denen sie die Geschichte der vergangenen Jahrhunderte lebendig werden lässt. Ihre Bücher wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Die Autorin lebt mit ihrem Mann in München.

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Rezension:

Wir sind in den vergangenen Jahren mit der Familie Thalheim durch viele Höhen und Tiefen geschlittert. Wir haben die Kriegswirren durstanden, uns durch die Nachkriegszeit geboxt und eiskalte Winter überstanden. All dieser Zeit gemein ist der feste Zusammenhalt der Schwestern und die Liebe, die, diese Familie verbindet.

Brigitte Riebe hat jeder einzelnen der Thalheimschwestern ein eigenes Buch gewidmet und da durfte zum Schluss natürlich auch nicht Miris Geschichte fehlen. Das auch sie eine Thalheim ist, erfuhren alle, wir Leser mit eingenommen, erst später. Dennoch war Miri immer ein Bestandteil dieser großen und bunten Gemeinschaft.

In „Die Schwestern vom Ku´damm – Ein neuer Morgen“ erfahren wir ein wenig mehr über ihre Vergangenheit als jüdisches U-Boot, die Menschen, die ihr zur Seite standen und ihre Träume. Miri war für mich immer die sensibelste, aber auch stärkste der Schwestern. Sie musste unheimliches Leid ertragen, durfte aber auch ganz viel Liebe und Zuwendung erfahren. Als sie glaubt, an ihren Grenzen angelangt zu sein, bietet sich doch immer wieder eine hilfreiche Hand aus den Reihen einer wunderbaren Familie.

Auch die neue Generation im Hause Thalheim rückt in den Focus und sorgt für einigen Wirbel. Ruhig und langweilig wird es hier nie. Nebenbei reisen wir durch die Zeit und gesellschaftliche Entwicklung in Deutschland, erleben politische Wendungen und wirtschaftlichen Aufschwung.

Dieses Mal heißt es wohl wirklich Abschied nehmen von den starken Frauen der Thalheims, aber auch von den Partnern an ihrer Seite. Einige Abschiede sind für immer, aber wer weiß, vielleicht lässt uns die Autorin ja irgendwo noch einmal auf die ein oder andere bekannte Figur aus „Die Schwestern vom Ku´damm“ stoßen.

Die Ära der Familie Thalheim hat mit diesem Buch einen würdigen und emotional aufgeladenen Abschluss erhalten. Ich kann Euch diese Reihe nur ganz fest an Euer Leserherz drücken.

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Rezension „Das Buch der verschollenen Namen“ von Kristin Harmel – Knaur HC

  • Broschiert ‏ : ‎ 384 Seiten
  • Herausgeber ‏ : ‎ Knaur HC; 1. Edition (1. Oktober 2021)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • übersetzt von: Veronika Dünninger
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3426227134
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3426227138
  • Originaltitel ‏ : ‎ The Book of Lost Names
  • D: 14,99 Euro

Inhalt:

Liebe und Mut im Angesicht des Bösen:
Kristin Harmels historischer Roman aus der Zeit des 2. Weltkriegs ist inspiriert von der wahren Geschichte einer kleinen Stadt in Frankreich, die zu einem Symbol des Widerstands wurde.

Nur knapp entkommt die Studentin Eva Abrams 1942 aus Paris, nachdem ihr Vater, ein polnischer Jude, verhaftet wurde. Eva findet Zuflucht im kleinen Bergdorf Aurignon in der unbesetzten Zone, wo sie auch den jungen Widerstandskämpfer Rémy kennenlernt.
Bald beginnt Eva, im Auftrag der Résistance Ausweispapiere für jüdische Kinder zu fälschen – doch deren wahre Identität möchte sie für eine Zeit nach dem Krieg bewahren. Zusammen mit Rémy fertigt sie verschlüsselte Aufzeichnungen an: das Buch der verschollenen Namen. Als jedoch ihre Widerstandszelle verraten wird und Rémy plötzlich verschwindet, bedeutet das Buch für sie beide tödliche Gefahr …

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Die Autorin:

Kristin Harmel arbeitet als Autorin und Journalistin. Mit ihrem Debüt Solange am Himmel Sterne stehen landete sie einen weltweiten Bestseller.
Sie lebt mit ihrem Mann in Orlando, Florida.

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Rezension:

Ich habe nun schon sehr viele Bücher gelesen, die in der Zeit des Zweiten Weltkrieges spielen, die sich mit dem Widerstand beschäftigen und auch das Grauen dieser Zeit nicht verschweigen. Immer wieder frage ich mich: „Wie mutig wäre ich gewesen? – Hätte ich mich dem Widerstand angeschlossen, mein Leben riskiert?“. Ich weiß es nicht. Auf der gemütlichen Couch, nur das Gelesene vor Augen, fällt eine Antwort leicht, doch die Realität schaut meist anders aus.

Wir bewegen uns in zwei Zeitsträngen, die sehr gut aufgegliedert und ohne Anstrengung auseinanderzuhalten sind. Dabei dient die Gegenwart als Überleitung zur eigentlichen Geschichte, ist ein wenig ruhiger und doch treffen beide Zeitstränge am Ende wieder aufeinander und schließen sich zu einem großen Ganzen zusammen.

Eva ist mutig und setzt ihr eignes Leben zum Wohle anderer aufs Spiel. Dabei war zu Beginn sie es, die Hilfe suchte. Eva lernt sich neu kennen. Aus dem naiven jungen Mädchen erwächst eine starke junge Frau. Aber auch im Alter steckt in Eva noch ein Teil dieser Kraft und sie beginnt, selbst ihrem Sohn diese andere Seite, bisher verborgene Seite ihres Ichs zu zeigen. Die Bibliothekarin eines kleinen Ortes, hat über Jahrzehnte ein Geheimnis bewahrt und wurde ihr Leben lang unterschätzt.

Kristin Harmel beleuchtet den Widerstand im besetzten Frankreich. Sie zeigt Helden auf, bei denen man dies nicht erwartet hätte und Abgründe, die uns Menschen zu eigen sind. Eine zarte Liebesgeschichte dürfen wir auch erleben. Diese fließt sanft in die Handlung mit ein, bringt uns die Personen selbst näher, überlagert aber das eigentliche Geschehen nicht.

Ich habe sie mir öfter verkneifen müssen und am Schluss dann doch noch ein paar Tränen, allerdings vor Rührung vergossen.

Emotional berührend, realistisch, tragisch und dennoch immer voller Hoffnung und der Liebe zum Leben, ist „Das Buch der verschollenen Namen“ eines meiner Lesehighlights in diesem Jahr.

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Rezension „Playlist“ von Sebastian Fitzek – Droemer HC

  • Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 400 Seiten
  • Herausgeber ‏ : ‎ Droemer HC; 4. Edition (27. Oktober 2021)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3426281562
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3426281567
  • D: 22,99

Inhalt:

Musik ist ihr Leben. 15 Songs entscheiden, wie lange es noch dauert

Vor einem Monat verschwand die 15-jährige Feline Jagow spurlos auf dem Weg zur Schule. Von ihrer Mutter beauftragt, stößt Privatermittler Alexander Zorbach auf einen Musikdienst im Internet, über den Feline immer ihre Lieblingssongs hörte. Das Erstaunliche: Vor wenigen Tagen wurde die Playlist verändert. Sendet Feline mit der Auswahl der Songs einen versteckten Hinweis, wohin sie verschleppt wurde und wie sie gerettet werden kann? Fieberhaft versucht Zorbach das Rätsel der Playlist zu entschlüsseln. Ahnungslos, dass ihn die Suche nach Feline und die Lösung des Rätsels der Playlist in einen grauenhaften Albtraum stürzen wird. Ein gnadenloser Wettlauf gegen die Zeit, bei dem die Überlebenschancen aller Beteiligten gegen Null gehen …

Der neue große Psychothriller von Sebastian Fitzek, der das Böse zum Klingen bringt – und ein Wiedersehen mit Alina Gregoriev und Alexander Zorbach aus „Der Augensammler“ und „Der Augenjäger“!

Das Besondere an „Playlist“ ist, dass es Felines Musik wirklich gibt. „Playlist“ ist eine einzigartige Verbindung aus Musik und Text des Bestsellerautors Sebastian Fitzek und nationalen und internationalen Top-Künstler*innen: Auf der Playlist zu “Playlist” finden sich 15 exklusive und noch unveröffentlichte Songs von Künstlern wie Rea Garvey, Silbermond, Beth Ditto, Kool Savas, Johannes Oerding, Lotte, Alle Farben, Tim Bendzko und vielen mehr. Die Audio-Playlist zum Thriller „Playlist“ gibt es als CD, Vinyl, Download und Stream.

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Der Autor:

Sebastian Fitzek, geboren 1971, ist Deutschlands erfolgreichster Autor. Seit seinem Debüt „Die Therapie“ (2006) ist er mit allen Romanen ganz oben auf den Bestsellerlisten zu finden. Mittlerweile erscheinen seine Bücher in sechsunddreißig Ländern und sind Vorlage für internationale Kinoverfilmungen und Theateradaptionen. Als erster deutscher Autor wurde Sebastian Fitzek mit dem Europäischen Preis für Kriminalliteratur ausgezeichnet und 2018 mit der 11. Poetik-Dozentur der Universität Koblenz-Landau geehrt. Er lebt in Berlin.

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Rezension:

Seit meinem ersten Thriller von Sebastian Fitzek liebe ich seine skurrile, verdrehte Art. Dies kam bei einigen Lesern der letzten beiden Thriller nicht ganz so gut an. Mir haben sie aufgrund dieser besonderen Schreibweise gerade gefallen. Da stört es mich auch nicht, wenn einige Szenen eher konstruiert scheinen und nicht mit der Wirklichkeit harmonieren. Dafür lese ich mich ja auch in andere Welten.

Mit „Playlist“ dürften sich wieder einige Leser mehr mit positivem Feedback hinzugesellen. Der Autor bleibt sich in seiner Art treu, bewegt sich aber geradliniger und realitätsnaher. Dies bedeutet allerdings nicht, dass wir auf kreative Einfälle und Konstruktionen in der Handlung verzichten müssen.

„Playlist“ lebt von vielen unerwarteten Wendungen und dem Blick in die Psyche der handelnden Figuren. Feline taucht als Figur selbst nur hintergründig auf, bleibt aber trotzdem immer präsent.

Mit Hilfe ihrer Playlist legt das Mädchen eine raffinierte Spur, die auch erfahrene Ermittler an ihre Grenzen bringt. Dabei stoßen sie auf einen alten Gegner. Doch dieser scheint allen immer einen Schritt voraus zu sein.

Im Laufe der Handlung decken wir immer mehr Seiten des Falls auf, geraten allerdings auch in weitere Sackgassen. Die Lösung scheint in greifbarer Nähe und doch lässt sie sich nicht fassen.
Hier hat mich Sebastian Fitzek in einigen Punkten wieder mehr als überraschen können.

Für mich lag von der ersten Seite an eine extreme Spannung in der Luft. Ich hatte leider nur kurz Zeit, in die Show der Livelesung hineinzuschauen. Doch diese Zeit hat ausgereicht, das Knistern zu spüren, das beim Zusammenspiel der Musik mit dem Lesen des Buches entstand. So würde ich mir auch den kompletten Thriller vorlesen lassen. Gänsehautfeeling, kann ich da nur sagen.

„Playlist“ ist faszinierend, intensiv, aber auch bedrückend. Sebastian Fitzek spricht hier Themen an, über die ich noch eine Weile nachdenken werde. Ich mochte das Buch kaum aus der Hand legen.

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Rezension „Tatys kleine Kräuterfibel“ von Natascha Sturm – Neissufer Verlag

  • Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 112 Seiten
  • Herausgeber ‏ : ‎ Neissuferverlag; 4. Edition (8. Juni 2021)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Illustration: Juliane Wedlich
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 398187000X
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3981870008
  • Lesealter ‏ : ‎ 8 Jahre und älter
  • D: 14,00 Euro

Inhalt:

„Ich mache eine Kräuterfibel!“, jauchzte die kleine Elfe Taty, „mit Gedichten zu besonderen Kräutern und Geschichten aus der alten Elfenstadt Vinlanda.“ Darin erzählt Taty unter anderem, wie der Fenchel das kleine Kätzchen rettet, warum Gänseblümchen unverwüstlich sind und die Kapuzinerkresse der Schrecken der Bakterien ist. Neben Wissenswertem zu den einzelnen Heilpflanzen, gibt es auch viel Lustiges zu entdecken. Doch auch das Ausprobieren kommt nicht zu kurz. Denn zu den Pflanzen gibt es Rezepte, Bastelanleitungen, Duftlampenmischungen oder andere Anregungen und Tipps. Ein Lesevergnügen für jung und alt. Empfohlen für Kinder ab 8 Jahren.

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Die Autorin:

Schreiben begeisterte Natascha Sturm schon immer. Bereits in ihrer Zeit als Schülerin im hessischen Oberursel, entstanden erste Kurzgeschichten und Gedichte. Beruflich verfolgte Natascha Sturm zunächst zwei parallele Wege. Nach einer Ausbildung zur Versicherungskauffrau, arbeitete sie in verschiedenen Branchen und war zuletzt Prokuristin in einem Unternehmen der Verpackungsindustrie. Parallel wuchs ihr Interesse an der Naturheilkunde und so absolvierte sie eine Ausbildung zur Heilpraktikerin und spezialisierte sich auf dem Gebiet der Frauenheilkunde mit dem Schwerpunkt Phytotherapie (Heilpflanzenkunde). 2015 verwirklichte sie dann einen weiteren Traum: Die Gründung eines eigenen Verlages. Seither verlegt sie erfolgreich neben ihren eigenen Büchern auch Bücher weiterer Autor*innen. Vieles von ihrem Kräuterwissen fließt dabei auch auf anschauliche Art und Weise in ihre Kinderbücher mit ein. Natascha Sturm lebt mit ihrem Mann und Sohn in Görlitz und hält neben ihrer verlegerischen und schriftstellerischen Tätigkeit Vorträge und Workshops auf dem Gebiet der Heilpflanzenkunde.

Quelle: Amazon

Rezension:

Wir haben vor gut zwei Jahren einen kleinen Kräutergarten in unserem Hof angelegt. Die Kinder sind begeistert und lieben es, mit mir Sirup zu kochen oder frische Pfefferminze für Tee zu zupfen. Faszinierend finden sie auch, welche Düfte die Kräuterbündel, die wir zum Trocknen aufgehängt haben, in unserer Speisekammer verbreiten.

Pfefferminze zu erkennen und zu erschnuppern ist ja noch recht einfach. Salbei und Melisse sind auch leicht zu erklären und am Geruch zu erkennen. Doch dann wird es schon schwieriger. Die Natur hält eine Vielzahl an Kräutern bereit, die ich selbst als Erwachsene nicht kenne. Wir haben daher auf unserem Beet kleine Schildchen angebracht, so dass sich einzelne Kräuter gut unterscheiden und finden lassen. Hinzu kommt immer die Frage, was kann ich damit anstellen?

„Tatys kleine Kräuterfibel“ gibt da viele Anregungen.

Natascha Sturm entführt uns in eine Welt der Feen und untermalt die lehrreichen Abbildungen und Tipps mit lustigen Geschichten voller Fantasie. So macht Kräuterkunde richtig Spaß. Die Verwendung der einzelnen Pflanzen ist kindgerecht erklärt. Für viele gibt es einfache Rezepte, die sich problemlos gemeinsam ausprobieren lassen.

Dieses Buch wurde von Juliane Wedlich toll illustriert und lädt regelrecht zum Durchblättern ein. So kann man immer wieder neue Details entdecken und Anregungen für die eigene „Hexenküche“ finden.

Durch ihre schöne und liebevolle Gestaltung ist diese Kräuterfibel ein wunderbares Geschenk für alle Altersklassen.

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Rezension „Die Mitternachtsbibliothek“ von Matt Haig – Droemer HC (Hörbuch – Argon Verlag)

  • Herausgeber ‏ : ‎ Droemer HC; 10. Edition (1. Februar 2021)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • übersetzt von: Sabine Hübner
  • Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 320 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3426282569
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3426282564
  • Originaltitel ‏ : ‎ The Midnight Library
  • D: 20,00 Euro
  • Hörbuch
  • Herausgeber: Argon Verlag
  • Gesprochen von: Annette Frier
  • D: 14,85 Euro

Inhalt:

Stell dir vor, auf dem Weg ins Jenseits gäbe es eine riesige Bibliothek, gesäumt mit all den Leben, die du hättest führen können. Buch für Buch gefüllt mit den Wegen, die deiner hätten sein können.
Hier findet sich Nora Seed wieder, nachdem sie aus lauter Verzweiflung beschlossen hat, sich das Leben zu nehmen. An diesem Ort, an dem die Uhrzeiger immer auf Mitternacht stehen, eröffnet sich für Nora plötzlich die Möglichkeit herauszufinden, was passiert wäre, wenn sie sich anders entschieden hätte. Jedes Buch in der Mitternachtsbibliothek bringt sie in ein anderes Leben, in eine andere Welt, in der sie sich zurechtfinden muss. Aber kann man in einem anderen Leben glücklich werden, wenn man weiß, dass es nicht das eigene ist?
Matt Haig ist ein zauberhafter Roman darüber gelungen, dass uns all die Entscheidungen, die wir bereuen, doch erst zu dem Menschen machen, der wir sind. Eine Hymne auf das Leben – auch auf das, das zwickt, das uns verzweifeln lässt und das doch das einzige ist, das zu uns gehört.

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Der Autor:

Matt Haig, Jahrgang 1975, ist ein britischer Autor. Seine eigenen Erfahrungen mit Depressionen und Angststörungen sind auch stets ein zentrales Thema in seinen Büchern. Zuletzt sind von ihm die Romane „Ich und die Menschen“ (2014) und „Wie man die Zeit anhält“ (2018) und „Die Mitternachtsbibliothek“ (2021), sowie die Sachbücher „Ziemlich gute Gründe, am Leben zu bleiben“ (2016) und „Mach mal halblang“ (2019) erschienen. Matt Haig lebt mit seiner Familie in Brighton.

Quelle: Amazon

Rezension:

Matt Haig hat es mir nicht leicht gemacht, mich auf diese intensive und sehr philosophische Geschichte einzulassen.

Meist habe ich zu wenig störungsfreit Zeit, um Hörbüchern zu lauschen. In diesem Fall hat es sich für mich allerdings gelohnt, das Buch hörend zu erkunden. Lesend hätte ich „Die Mitternachtsbibliothek“ wahrscheinlich irgendwann abgebrochen und beiseitegelegt.

Matt Haig gestaltet den Einstieg in die Welt von Nora schwierig. Nora bleibt recht eindimensional und farblos. Ihr Gejammer und Selbstmitleid waren nervig und verbreiteten Langeweile.

Schnell wird klar, dass Nora unter Depressionen leidet, unglücklich und einsam ist. Das Leben erdrückt sie und sie möchte der Situation entfliehen. Dabei erscheint ihr nur noch ein Ausweg möglich. Doch dann kommt alles ganz anders.

Das Schicksal von Nora hat mich bis zu ihrem Selbstmordversuch nur oberflächlich berühren können. Im Verlauf der Geschichte und der verschiedenen Varianten ihrer Leben, kam ich ihr emotional schon näher. Mit der Zeit war sie mir vertraut und ich fand die neuen Leben von Nora immer interessanter. Auch ihre Persönlichkeit veränderte sich von Seite zu Seite.

Mrs. Elm, die Nora aus ihrem früheren Leben kennt und immer mochte, ist eine tragende Figur in der Mitternachtsbibliothek. Sie ist immer an Noras Seite und bereichert die Geschichte mit ihren Lebensweisheiten.

Die Grundidee der Mitternachtsbibliothek ist faszinierend. Wie schon gesagt, ist der Anfang etwas zäh und es dauert, sich emotional auf die Figuren einlassen zu können.

Die von Matt Haig vermittelte Botschaft kam am Ende trotzdem intensiv bei mir an. Wir sollten unser Leben annehmen und das darin enthaltene Potential ausnutzen. Wir können alles erreichen und Rückschläge müssen nicht schlecht sein.
Interessant fand ich die Entwicklung der alternativen Leben der Menschen, mit denen Nora in Berührung kam. Wie abhängig und different diese ohne bzw. mit Noras Einfluss verliefen. Wie Kleinigkeiten eine ganze Welt verändern können. Durchzuhalten und die ersten Flauten überwinden hat sich wirklich gelohnt. Da fangen dann im Kopf die eigenen Gedankenrädchen an zu klackern.

Dicht, sensibel und atmosphärisch bündelt der Autor sein Schreiben. Das Ende hat mich wirklich berührt und die Botschaft kommt direkt im Herzen an. Lebensbejahend und eindringlich bringt er uns dazu, unser eigenes Leben einmal zu reflektieren. Denn wer hat sich noch nie gefragt: „Was wäre, wenn?“

Vielleicht hilft dieses Buch dem ein oder anderen, sich selbst wiederzufinden, die Schönheit des Lebens zu erkennen oder den Mut zu finden, neue Wege auf alten Pfaden einzuschlagen.

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Rezension „Das Inselweihnachtswunder“ von Janne Mommsen – Rowohlt Taschenbuch

  • Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 192 Seiten
  • Herausgeber ‏ : ‎ Rowohlt Taschenbuch; 1. Edition (14. September 2021)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3499005735
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3499005732
  • D: 18,00 Euro

Inhalt:

Inselglück & Weihnachtswunder: das perfekte Weihnachtsgeschenk des Spiegel-Bestsellerautors an seine Leserinnen und Leser – in wunderschöner und hochwertiger Ausstattung.

Die junge Inselpastorin Carola leitet im Friesendom die Chorprobe für Heiligabend. Alle sind voller Vorfreude aufs Fest, nur sie nicht. Nach der Christmette wird sie wieder alleine in ihrem kleinen Reetdachhaus sitzen.

Noch ist aber Vorweihnachtszeit, und es gibt eine Menge zu tun: Als Carola auf der gegenüberliegenden Hallig Langeneß eine Andacht hält, bittet der sympathische Organist Torin sie um einen Gefallen: Seiner Großmutter geht es gesundheitlich so schlecht, dass sie Weihnachten wahrscheinlich nicht erleben wird. Ob Carola mit der Familie den Heiligabend vorziehen könne?
Kurz vor Weihnachten überschlagen sich die Ereignisse. Ein Geldkoffer mit mehreren tausend Euro wird an Land gespült, ein anonymer Wohltäter sorgt für ein Weihnachtswunder, und die Möglichkeit eines Single-Heiligabends in der kleinen Inselbuchhandlung zeichnet sich ab. Ob dort vielleicht auch ihr ganz persönliches Weihnachtswunder auf Carola wartet?   

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Der Autor:

Janne Mommsen hat in seinem früheren Leben als Krankenpfleger, Werftarbeiter und Traumschiffpianist gearbeitet. Inzwischen schreibt er überwiegend Romane und Theaterstücke. Mommsen hat in Nordfriesland gewohnt und kehrt immer wieder dorthin zurück, um sich der Urkraft der Gezeiten auszusetzen.

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Rezension:

Die Tage werden kürzer und bald darf ich im Haus alle wieder mit Weihnachtsliedern beschallen. Da darf die richtige Weihnachtslektüre natürlich nicht fehlen.

Im vergangenen Jahr hat mich Janne Mommsen bereits mit „Omas Inselweihnacht“ begeistert und da musste ich unbedingt erneut auf die Insel reisen.
„Das Inselweihnachtswunder“ ist eine bezaubernde Einstimmung auf die kommenden Wochen. Herzerwärmend und voller wunderbarer Figuren, ist dies eine wirklich schöne Weihnachtsgeschichte.

Die Inselpastorin Carola ist eine beherzte und mitfühlende und sehr sympathische junge Frau. Nur vor dem anstehenden Weihnachtsfest graut es ihr. Niemanden auf der Insel ist bewusst, wie einsam sich Carola gerade in den Stunden des Weihnachtsabends fühlt. Da ist die gestandene Pastorin sogar bereit, sich an den Troll Nis Puk zu wenden. Na, ob der wirklich auftaucht?

Ein vorgezogenes Weihnachtsfest, eine Seenotrettung und die Legende von Nis Puk verwandeln den anstehenden Weihnachtsabend zu einem unvergesslichen Fest.

Humorig und mit einem Löffelchen Liebe verzauberte mich Janne Mommsen erneut und zeigt uns, das gerade zu dieser besinnlichen Zeit im Jahr die Menschen um uns herum viel wichtiger sind, als ein Berg voller Geschenke.

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Rezension „Feind des Volkes“ (Max Hellers letzter Fall) von Frank Goldammer – dtv Verlag

  • Taschenbuch ‏ : ‎ 416 Seiten
  • Herausgeber ‏ : ‎ dtv Verlagsgesellschaft (17. September 2021)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3423263008
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3423263009
  • D: 16,00 Euro

Inhalt:

Sein letzter Fall

August 1961: Hauptmann Max Heller von der Dresdner Kriminalpolizei ist von seinem neuen Vorgesetzten in den Innendienst versetzt worden. Ein Affront für Heller, der kurz vor seinem Ruhestand steht. Als er eines Tages ein Paket mit Beweismaterial aus einem längst aufgeklärten Mordfall erhält, ist er alarmiert. Bald ist klar, der wahre Täter von damals ist zurück und fordert Heller zu einem perfiden Kampf um Leben und Tod heraus. Eine atemlose Mörderjagd beginnt, die Hellers Familie in größte Gefahr bringt. Auch die politische Lage in der DDR spitzt sich zu. Nahezu unbemerkt von der Welt wird der Bau der Berliner Mauer vorbereitet. Am 10. August 1961 müssen Karin und Max Heller eine dramatische Entscheidung treffen: gehen oder bleiben.

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Der Autor:

Frank Goldammer, 1975 in Dresden geboren, ist Handwerksmeister und kam, neben seinem Beruf, schon früh zum Schreiben. Bei dtv veröffentlicht er seine erfolgreiche Krimireihe, die im Dresden zur Zeit des geteilten Deutschland spielt. Mit seinen Büchern landet er regelmäßig auf den Bestsellerlisten. Der Autor lebt mit seiner Familie in seiner Heimatstadt.

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Rezension:

Mit „Feind des Volkes“ heißt es nun Abschied nehmen von Max Heller und seiner Familie.

Mit diesem letzten kniffligen Fall ist Frank Goldammer ein würdiger Abschluss gelungen. Max Heller bleibt der festverwurzelte Baum, der sich nicht beugt, nicht den politischen Wegen folgt, sondern nach seinem Gewissen handelt und agiert. Selbst wenn dies heißt, viele Nachteile in Kauf nehmen zu müssen.

Die Familie Heller ist mir ans Herz gewachsen. Die Spaltung und Entfremdung zwischen Max, Karin und ihrem Sohn Klaus tat weh mitzuerleben. Doch gemeinsam überwinden sie alle Höhen und Tiefen, halten zusammen und finden ihren Weg.

Doch im Mittelpunkt stehen hier die politischen Entwicklungen und ein neuer Mordfall. Es wird immer schwerer, den Fall zu verfolgen. Es scheint, als würde Heller gegen die Windflügel der Staatsmacht ankämpfen. Dennoch klärt sich die Tat rasch auf und der Mörder wird verurteilt.

Doch zwei Jahre später beginnt Heller an den Ergebnissen der damaligen Ermittlungen zu zweifeln. Wurde der falsche Täter gefasst? Erneut geschehen Morde und ein Unbekannter eröffnet ein böses Versteckspiel mit dem Hauptmann der Kriminalpolizei.

Heller gerät an seine eigenen Grenzen und ist sogar bereit, seinen Beruf bzw. seine Berufung aufzugeben. Er kündigt. Hier endet dieser Krimi aber nicht. Die Handlung nimmt nun richtig Fahrt auf und es wird brenzlig für die Ermittler.

„Feind des Volkes“ ist spannend und beleuchtet einmal mehr die politischen Machenschaften, denen die Gesellschaft ausgesetzt war. Ist die Aufklärung eines Verbrechens nebensächlich, wenn es die politischen Ereignisse erfordern? Max Heller interessiert nicht, wem er auf die Füße tritt. Er möchte den Opfern Gerechtigkeit widerfahren lassen.

Max Heller geht nicht den einfachen Weg, lässt seine Ideale nicht fallen und bleibt genau aus diesen Gründen authentisch und glaubhaft in seinen Handlungen.

Ich bin froh, dass sich Frank Goldammer für dieses Ende entschieden hat. Es ist ein Ende, ein Anfang, ein Neubeginn und einfach der passende Abschluss.

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Rezension „Alles wird gut“ von Nina Lykke – btb Verlag

  • Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 352 Seiten
  • Herausgeber ‏ : ‎ btb Verlag; Deutsche Erstausgabe Edition (16. August 2021)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 344275934X
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3442759347
  • Originaltitel ‏ : ‎ Full spredning
  • D: 20,00 Euro

Inhalt:

Wie konnte es so weit kommen? Elin – Mitte 50, Allgemeinärztin seit 20 Jahren und genauso lange verheiratet mit Aksel – ist kurzerhand in ihre Praxis gezogen. Während Aksel jede freie Minute mit Skilanglauf verbringt, schickt Elin eines Abends schon leicht angeschickert eine Nachricht an ihren Jugendfreund Bjørn – der antwortet prompt. Elin fühlt sich das erste Mal seit Langem wieder richtig lebendig. Aus Alltagsresignation wird erwartungsvolle Aufbruchsstimmung. Doch eine langjährige Ehe und das gutsituierte Leben im Reihenhaus lassen sich nicht so leicht abschütteln. Das ist die Ausgangssituation des vielfach ausgezeichneten Romans, der mit entlarvender Ehrlichkeit das Beziehungsleben der modernen Großstädter in mittleren Jahren unter die Lupe nimmt.

Quelle: Amazon

Die Autorin:

Nina Lykke, geboren 1965 in Trondheim, Norwegen wuchs in Oslo auf. Sie studierte Grafik in Kopenhagen, arbeitete als Grafikdesignerin und war von 1997 bis 2003 Redaktionsmitglied der feministischen Zeitschrift »Utflukt«. Ihren Durchbruch als Schriftstellerin hatte Lykke mit ihrem Roman »Aufruhr in mittleren Jahren«, der in Norwegen eines der am meisten besprochenen Bücher des Jahres war. Für ihren neuen Roman »Alles wird gut« wurde sie mit dem Norwegischen Literaturpreis ausgezeichnet, er stand monatelang auf der Bestsellerliste und erscheint in 15 Ländern.

Quelle: Amazon

Rezension:

Selten greife ich bei einem Buch daneben. Mittlerweile weiß ich genau, was ich lesen möchte, kenne eine Vielzahl von Autoren und Autorinnen und verlasse mich gern auch auf die Meinungen anderer Blogger und Bloggerinnen. Manchmal gehe ich ein Risiko ein und lasse mich überraschen, aber auch hier ging mein Leseerlebnis selten daneben. Kritikpunkte gibt es immer mal und das ist auch gut so. Ich greife nicht unbedingt zu den gehypten Büchern, aber auch hier habe ich Lieblingsautoren/innen und schließe mich der Allgemeinheit dann gerne an.

„Alles wird gut“ klang vielversprechend und humorig. Eine Mischung, die ich gern lese. Der Beginn versprach dann auch einen schwarzen, vielleicht etwas derben Humor. Soweit so gut.

Auf den anfänglichen Lesespaß erfolgte die Ernüchterung. Mit jeder der folgenden Seiten reihten sich Phasen des Selbstmitleides, der Projizierung von Fehlern und Schuld rein auf alle anderen Mitmenschen und Alkoholabstürze der Protagonistin aneinander. Im Arztberuf schien sie auch fehlbesetzt, da sie augenscheinlich ihre Patienten und die Arbeit nicht mochte.

Ich habe das Buch beendet und finde die Grundidee gar nicht so verkehrt. Die offene Art von Nina Lykke Themen anzuschneiden, gefällt mir auch sehr gut. Zwischendurch finden sich immer wieder Stellen, die noch den erwarteten Humor durchblitzen lassen und auch ein gewisser Tiefgang in verschiedenen Gedankenbildern ist zu erkennen. Dies hat aber nicht ausgereicht, mich zu überzeugen.

Zu Elin fand ich bis zum Schluss keinen Zugang. Sie blieb mir fremd und konnte mich überhaupt nicht erreichen. Über viele Seiten bin ich eher hinweggeglitten, als intensiv einzutauchen. Aber genau das erwarte ich von einer guten Geschichte. Ich möchte mich fallen lassen, eine fremde Welt kennenlernen, Abenteuer erleben, mich wohlfühlen.

„Alles wird gut“ hat dies für mich leider nicht transportieren können.

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Rezension „Das Collier der Königin“ von Beate Maxian – Heyne Verlag

  • Taschenbuch ‏ : ‎ 448 Seiten
  • Herausgeber ‏ : ‎ Heyne Verlag; Originalausgabe Edition (11. Oktober 2021)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3453425286
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3453425286
  • D: 11,00 Euro

Inhalt:

Um ihre Gegenwart zu finden, muss sie erst ihre Vergangenheit erkunden

Wien, Gegenwart. Ein unerwartetes Erbe rüttelt Leas Alltag als Versicherungsangestellte auf: Ihre zurückgezogen lebende Tante Goria vermacht ihr ein Diamantcollier, das schon lange im Familienbesitz ist. Handelt es sich bei dem sagenumwobenen Schmuckstück wirklich um das Collier Marie Antoinettes, das während der Französischen Revolution verschwand? Und wie kam es in den Besitz von Leas Familie?

Paris 1794. Isabelle Blanc ist auf der Flucht. Ihr Vater gilt als Feind der Revolution, da er Schmuckstücke für Adelsfamilien anfertigte. In Todesangst versteckt sie sich vor den Schergen Robespierres. Doch gerade als sich die Lage beruhigt, steht ein Soldat vor ihrer Tür und legt ein fremdes Kind in ihre Arme …

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Die Autorin:

Beate Maxian lebt mit ihrer Familie in Oberösterreich und Wien und arbeitet neben dem Schreiben als Journalistin und Dozentin. Ihre Wien-Krimis um die Journalistin Sarah Pauli sind Bestseller in Österreich. Beate Maxian ist Initiatorin und Organisatorin des ersten österreichischen Krimifestivals.

Quelle: Amazon

Rezension:

Romane, in denen sich historische Fakten harmonisch in eine fiktive Geschichte einfügen, haben für mich einen besonderen Reiz.

So beginnen wir in „Das Collier der Königin“ im Heute. Eine alte Familientradition, die auch durch die Entfremdung innerhalb der Familie nicht gebrochen wird, setzt eine ganze Spirale an Ereignissen in Gang.

Auf der Suche nach der Vergangenheit des Colliers, springen wir rund 200 Jahre in die Vergangenheit zurück. Durch Isabelle Blancs Tagebuchaufzeichnungen finden wir uns mitten in der Französischen Revolution wieder. Das Leben der Menschen scheint in ständiger Gefahr. Denunzianten verraten die engsten Freunde für ein paar Sous. Frauen sind erst recht der Willkür der Herrschenden ausgeliefert.

Das Schicksal von Marie Antoinette und bewegt die Menschen schon immer und führt auch weiterhin zu vielen Spekulationen. Hier rückt vor allem Marie Therese de Bourbon in den Focus der Ereignisse. Wie ist ihr Leben mit dem von Lea und Isabelle Blanc verknüpft?

Die Erlebnisse von Isabelle fand ich besonders spannend. Die Ereignisse der Gegenwart waren eher eine schöne und angenehme Umrahmung. Die Vorstellung, bei der Erforschung der eigenen Familiengeschichte ein derartiges Geheimnis aufzudecken ist faszinierend.

Beate Maxian stellt die Erlebnisse von Isabelle und Julie sehr authentisch dar. Die Nachforschungen in Paris mit Lea waren spannend und informativ.

Hier wurde gründlich recherchiert und dies spiegelt sich auch während des gesamten Lesens wieder. Eine abenteuerliche und spannende Reise zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

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Rezension „Mord am Watzmann: Ein Berchtesgaden-Krimi (Servus Krimi)“ von Felix Leibrock – Servus Verlag

  • Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 368 Seiten
  • Herausgeber ‏ : ‎ Servus; 1. Edition (23. September 2021)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3710402980
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3710402982
  • D: 14,00 Euro

Inhalt:

Kletterunfall oder perfektes Verbrechen? Mordermittlungen in den Berchtesgadener Alpen

Für ein Urlauber-Ehepaar endet die Bergtour auf den Watzmann tödlich: Kurz unterhalb der Mittelspitze stürzen sie in die Tiefe. Keiner der beiden überlebt. Ein Fall von Selbstüberschätzung? Gestolpert, ausgerutscht – oder gestoßen?

Der junge Kommissar und Polizeibergführer Simon Perlinger glaubt nicht an einen Zufall. Als routinierter Kletterer und angstfreier Bergfex ist er Spezialist für Alpinunfälle. Und sein Instinkt sagt ihm: Hier ist nicht alles mit rechten Dingen zugegangen! Doch wer könnte ein Motiv gehabt haben, die wohl treuesten Stammgäste des Ortes zu ermorden?

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Der Autor:

Felix Leibrock, Jahrgang 1960, ist Leiter des Evangelischen Bildungswerks in München, erfolgreicher Krimiautor und Sprecher des Formats »Nachgedacht« auf Antenne Bayern. Als Seelsorger der Bayerischen Bereitschaftspolizei ist ihm fast kein menschlicher Abgrund fremd. Grund genug für den bergbegeisterten Autor, seine Lieblingsgipfel in den Berchtesgadener Alpen zur Kulisse für Mord und Totschlag zu machen.

Quelle: Amazon

Rezension:

Felix Leibrock begeistert mich immer wieder durch seine Vielschichtigkeit.
Neben berührenden, tiefschürfenden oder philosophischen Werken ist er allgemein auch als Krimi-Pfarrer bekannt. Und endlich gibt es wieder einen spannenden Ausflug ins Krimigenre.

Erwähnen möchte ich vorab die tolle Gestaltung des Buches. Der grüne Buchschnitt harmoniert wunderbar mit der recht Schlichten Illustration des Covers. Sie bilden in ihrer Einheit einen echten Blickfang.

„Mord am Watzmann“ nimmt uns mit in die Berchtesgadener Alpen. Hier in der idyllischen Bergwelt brechen alte Wunden auf, lang gehütete Geheimnisse kommen zu Tage und ein mysteriöser Absturz von zwei Wanderern erschüttert die Umgebung.

War es ein schrecklicher Unfall oder steckt mehr dahinter?

Simon Perlinger ist als Ermittler einer der Ersten vor Ort. Die familiären Zusammenhänge reißen noch lange nicht verheilte Wunden wieder auf. So wird die Ermittlung der Umstände, unter denen das Ehepaar Wieneke zu Tode kam, für ihn zu einem persönlichen Anliegen.

Felix Leibrock wartet mit einem sympathischen Ermittler sowie einer Vielzahl von Verdächtigen auf. Die Figuren sind lebendig und facettenreich. Wir blicken hinter die Kulissen der feinen Gesellschaft, werden in Intrigen verstrickt und nehmen Anteil an menschlichen Tragödien.

Die Kulisse des Bergmassivs ist perfekt gewählt. Der Autor lässt die Naturgewalten, aber auch die Schönheit des Berchtesgadener Landes auf uns einwirken. Wir erhalten nebenbei viele Informationen zum Bergsteigen und den Gefahren der Gipfelerklimmung, die er selbst aus eigener Erfahrung kennt. So fühlt es sich beim Leben so real an, als würde man selbst den Watzmann besteigen.

Der Fall ist undurchsichtig. Ereignisse der Vergangenheit wiegen auch heute noch schwer. Viele Verdächtige kreuzen unseren Weg und die Auflösung empfand ich nicht nur als überraschend, sondern auch sehr tragisch.

Ich hoffe auf weitere kriminalistische Ausflüge mit Simon und Luisa. Ich denke wir dürfen gespannt sein.

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