Rezension „Eberhofer, zefix! Geschichten vom Franzl“ von Rita Falk – Ungekürzte Lesung mit Christian Tramitz (1 CD) – Der Audio Verlag – Buchvorlage dtv Verlagsgesellschaft

Audio CD
Verlag: Der Audio Verlag (21. September 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3742407570
ISBN-13: 978-3742407573
D: 12,99 Euro

Gebundene Ausgabe: 128 Seiten
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft 
(21. September 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3423289910
ISBN-13: 978-3423289917D: 8,00 Euro

  • Inhalt:

  • Besinnliche Feiertage, entspannte Urlaubsfahrten oder ein Geburtstag ohne Zwischenfälle? Nicht bei Franz Eberhofer! Wer die urkomischen Krimis von Rita Falk kennt, weiß, dass es für den Niederkaltenkirchner Kommissar immer etwas zu tun gibt – schließlich ist man als Polizist rund um die Uhr im Dienst und das Familienchaos der Eberhofer-Sippe kommt noch obendrauf. Nun sind drei neue Geschichten aus dem Leben vom Franzl als Hörbuch bei DAV erschienen, ungekürzt gelesen von niemand geringerem als Christian Tramitz – ein Muss für alle Fans!

    Das Hörbuch enthält folgende Geschichten als ungekürzte Lesungen auf 1 CD:

    »Ein Bayer in Gelsenkirchen«

    Der Franzl macht sich am Silvestertag spontan zum Birkenberger Rudi nach Gelsenkirchen auf. Überall Schalke-Fans – na sauber! Keiner der beiden Freunde ahnt, wie turbulent sie kurz darauf ins neue Jahr starten werden: Auf der Silvesterparty wird ein Mann erschossen – mit Rudis Dienstwaffe…

    »Der Franz und sein Geburtstag«

    Der Eberhofer erzählt von seinem 30. Geburtstag – zu dem er am liebsten selbst nicht eingeladen worden wäre. Die Oma hat nämlich eine Überraschungsparty für ihn organisiert, von der der Franzl natürlich längst weiß. Trotzdem warten noch einige andere Überraschungen auf das Geburtstagskind und der Tag endet – wie könnte es anders sein? – im hoffnungslosen Durcheinander.

    »Urlaub mit Dick und Doof«

    Urlaubsstimmung in Niederkaltenkirchen: Die Oma hat einen Wochenendtrip nach Österreich gewonnen – für zwei Personen! Den will sie allerdings gar nicht antreten und schickt deshalb den Franzl auf die Reise, und weil der sich zwischen dem Flötzinger und dem Simmerl nicht entscheiden kann, nimmt er kurzerhand beide mit. Da ist Chaos vorprogrammiert!

    Quelle: DAV

  • Die Autorin:

  • Rita Falk hat sich mit ihren Bestsellern um den Dorfpolizisten Franz Eberhofer und ihren Romanen in die Herzen ihrer Fans geschrieben – weit über die Grenzen Bayerns hinaus. Ihre Regionalkrimis und Romane, als Hörbücher bei Der Audio Verlag erschienen, standen allesamt auf den Bestsellerlisten.
    Quelle: DAV

  • Der Sprecher:

  • Christian Tramitz ist der Enkel von Paul Hörbiger, Cousin von Mavie Hörbiger sowie Neffe zweiten Grades von Christiane Hörbiger. Seine Eltern sind der Filmproduzent Rudolf Tramitz und dessen Ehefrau Monica, geborene Hörbiger. Obwohl vorbelastet mit einer weit verzweigten Schauspiel-Familie, entschied sich Christian Tramitz für ein Studium der Kunstgeschichte, Philosophie und Theaterwissenschaft.
    Quelle: DAV

  • Rezension:

Ich liebe die Geschichten vom Franzl. Rita Falk hat mit ihrer Romanfigur einen Kult geschaffen, dem man sich nur schwer entziehen kann. 
Man mag kaum glauben, dass irgendjemand noch nichts vom Franzl, seiner Familie oder seinen Freunden gehört hat. Doch es soll diverse Leser geben, die noch nie ein Buch von Rita Falk in der Hand hielten. Mit dieser kleinen Sammlung von Kurzgeschichten könnte man diese Situation ändern. Als kleine Geschenkbeigabe oder Einstig in das Eberhofer-Universum, ist „Eberhofer, zefix! Geschichten vom Franzl“ prima geeignet. 
Das Hörbuch wird von Christian Tramitz gelesen, der das Wesen vom Franzl einmalig wiederzugeben versteht. Man hat ihn und auch alle anderen Akteure bildlich vor Augen. Eine Filmkulisse erwacht förmlich zum Leben. Es macht einfach Spaß, ihm hörend durch das Buch zu folgen.
Insgesamt drei Kurzgeschichten erwarten uns. Als kleine Abendlektüre oder um nebenbei einmal hineinzuhören ist es daher gut geeignet. 
Eingefleischte Eberhofer-Fans werden wahrscheinlich trotzdem enttäuscht sein, da sie mindestens eine der Geschichten bereits kennen dürften. Auch der Preis von Hörbuch bzw. Buch wurde recht hoch angesetzt, was potentielle Interessenten abschrecken könnte. 
Dennoch hatte ich meinen Spaß mit dem granteligen und doch so liebenswerten Franzl. Im Anschluss an das Hörbuch erwacht direkt die Lust, sich in weitere Bücher von Rita Falk noch einmal lesend oder hörend versinken zu lassen.
Veröffentlicht unter Rezensionen | Verschlagwortet mit | 2 Kommentare

Rezension „Klugscheißer Royale“ von Thorsten Steffens – Piper Verlag

Taschenbuch: 232 Seiten
Verlag: Piper Humorvoll (1. August 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3492501656
ISBN-13: 978-3492501651
D: 12,99 Euro

Inhalt:

Ein rasant-komischer Roman um einen liebeswerten Klugscheißer: Für alle Fans von »Fack ju Göthe« und Tommy Jaud!

Timo Seidel ist 28 Jahre alt und führt ein Leben ohne jegliche Ambitionen. Anstatt wie seine Freunde Karriere zu machen, ist er in seinem Studentenjob hängengeblieben. Dement­sprechend uninspiriert führt er seine Arbeit aus, so dass er fristlos entlassen wird. Zu allem Überfluss hat seine Freundin Cleo beschlossen, sich von ihm zu trennen. Nun steht er also da: Ohne Freundin, ohne Job, ohne Geld und ohne Perspektive. Aus heiterem Himmel bietet sich ihm jedoch eine außergewöhnliche Offerte: Er bekommt einen befristeten Arbeitsvertrag als Lehrer. Nun ist es also offiziell: Für die kommenden sechs Monate darf Timo staatlich beauftragter Klugscheißer sein. Im öffentlichen Dienst! Vom Staat angeheuert wie James Bond! Quasi 007 Klugscheißer Royale! Schnell muss er allerdings feststellen, dass der Lehrerberuf doch ein wenig schwieriger ist als ursprünglich gedacht…

Quelle: Amazon

Der Autor:

Thorsten Steffens, geboren 1974, studierte Germanistik und Anglistik an der Universität zu Köln. Zuvor, währenddessen und danach arbeitete er in den unterschiedlichsten Berufen: Als Web-Designer, als Platzanweiser, als Musikmanager, als Dozent an einer Universität und als Kassierer im Supermarkt. Inzwischen jedoch arbeitet er als Lehrer an einer Realschule, wo er die Fächer Deutsch und Englisch unterrichtet sowie eine Anti-Rassismus-AG leitet. Sein erster Roman, »Klugscheißer Royale«, erschien im August 2018.

Quelle: Amazon

 

Rezension:

Timo Seidel ist ein Klugscheißer, wie aus dem Bilderbuch. Anfangs schaut man ihm als Leser noch skeptisch bei seinem Treiben zu, doch letztendlich erobert er doch das Herz.

Er ist ein Antiheld, den man gerade aufgrund seiner Macken einfach gern haben muss.

Timo fühlt sich in seinem Job unterfordert. Die Probleme anderer Menschen interessieren ihn nicht oder werden als Banalität abgetan. Eigentlich ist unser Held sehr oberflächlich, bequem und hat noch nicht den richtigen Weg in seinem Leben gefunden. Er spricht aus, was er denkt und geht dabei recht unsensibel mit den Gefühlen anderer um. Wen verwundert es da, dass Timo kräftig auf die Nase fällt. Schon bald bekommt er sogar seine eigene Medizin zu schlucken. Doch gerade diese Entwicklung öffnet ihm die Augen. Plötzlich muss er auf eigenen Beinen stehen und sich im Leben zurecht finden.


Was erwartet er vom Leben? Wer sind seine wirklichen Freunde?

Nach und nach verändert er sich. Timo blickt hinter die Fassaden seiner Mitmenschen und erkennt, wie wertvoll wahre Freunde sind. Aber er lernt auch, dass zu einer richtigen Beziehung immer Zwei gehören. Timo beißt sich durch und bald zeigen sich Seiten an ihm, die er selbst nie vermutet hätte.

Timo ist auf seine manchmal unbeholfene Art einfach liebenswert. Sein Blick auf die Welt ist erheiternd, aber auch sehr erhellend. „Klugscheißer Royale“ unterhält, regt aber auch zum Nachdenken an. Eine tolle Ergänzung bilden die eingeschobenen Begriffserklärungen des Autors zu diversen Wortschöpfungen seines Protagonisten. Wunderbare Dialoge, witzige Begebenheiten und ernsthaftere Töne wechseln sich ab.

Ich mag den Humor von Thorsten Steffens, der dieses Buch für mich zu einem kurzweiligen Ausflug aus dem Alltag gemacht hat. Der Abschluss des Buches ist für mich perfekt und bietet gleichzeitig viel Potential für eine Fortsetzung. Vielleicht haben wir ja Glück und dürfen bald weitere Abenteuer mit Timo Seidel erleben.
Veröffentlicht unter Rezensionen | Verschlagwortet mit , , , , | Schreib einen Kommentar

Rezension „Das Narbenmädchen“ von Natalie Schauer

Format: Kindle Edition
Dateigröße: 280 KB
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 131 Seiten
Gleichzeitige Verwendung von Geräten: Keine Einschränkung
Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.
Sprache: Deutsch
ASIN: B07LDRKN35
D: 0,99 Euro


Inhalt:

Er hat sie entführt. Er hat sie gefangen gehalten und wieder freigelassen. Sie hat es überlebt.
Das ist jetzt zehn unerträgliche Jahre her.

Doch was ist aus ihrer kleinen Schwester geworden? Seit damals ist sie verschwunden.
Zerfressen von Schuldgefühlen und Trauer entdeckt Tanja endlich eine neue Spur: Lebt ihre Schwester noch?

Sie begibt sich auf eine rastlose Suche nach den Spuren von damals – und kommt ihrem Peiniger näher, als sie sich in ihren schlimmsten Träumen ausmalte…

Quelle: Amazon

Die Autorin:


Natalie Schauer liebt es hinter die Kulissen und Fassaden der „heilen“ Welt zu blicken. An jeder Ecke entdeckt Sie Geschichten und Abgründe, die Sie dann zu Papier bringt. In Ihren Büchern geht es um pure Emotionen, um die ungeschminkte Wahrheit, um die tiefe Dunkelheit in jedem Menschen.

Natalie Schauer wurde am 20. November 1985 in Bayern geboren. Nach einer klassischen Ausbildung zur Hotelfachfrau und einem Auslandsaufenthalt in Neuseeland, hat sie 2010 mit dem Schreiben von Sachtexten für das Online Portal Suite101 begonnen. Schnell entwickelte sich eine große Leidenschaft und es entstanden mehrere Kurzgeschichten und Romane, die nun auf Amazon nach und nach veröffentlicht werden. Ihr erster Thriller „Zerrissen“ hielt sich für über 100 Tage in den Top 100 auf Amazon Kindle.

Quelle: Amazon

Rezension:



Tanja
leidet. Es sind nicht nur die schrecklichen Erlebnisse der Vergangenheit, die ihr junger Geist verarbeiten musste, es sind vor allem Schuldgefühle, die sie über zehn Jahre ihres Lebens quälen. Ihre Eltern stehen dem hilflos gegenüber, versinken in ihrem eigenen Kummer. Doch Tanja ist stärker, als man anfangs vermutet und ihr Lebenswille größer, als sie es für möglich gehalten hätte. 


Natalie Schauer hat es geschafft, mich zwischen den Seiten zu fesseln, so dass ich diesen Thriller in einem Stück durchlesen musste. Ohne Auflösung hätte das Gedankenkarussell nicht stillgestanden und an Schlaf war da sowieso nicht zu denken.

Mich erschreckt immer wieder, wie skrupellos Menschen aus Langeweile und Machtgier vorgehen können. Ohne Gewissen, Reue oder Mitleid. Genau das hat die Autorin in diesen Thriller eingearbeitet. Ebenso, was Naivität und Egoismus anrichten können.

Es ist ein rasanter Thriller, der bis zum Schluss Fragen aufwirft. Einige Szenen sind nichts für zartbesaitete Gemüter, dies als Vorwarnung. „Narbenmädchen“ geht gefühlstechnisch mächtig unter die Haut. 


Dieser Thriller hat mich gefesselt und bis zum Schluss in Atem gehalten. Dennoch ist mir die Rolle, die Aurora, als Freundin von Tanja und Mimi spielt, am Ende nicht wirklich schlüssig geworden. Ihre Handlungen widersprechen sich. Letztendlich hat mich dieser Punkt im Konstrukt sehr gestört. Ihre Beweggründe bleiben im Dunkeln und lassen sich nicht logisch nachvollziehen.
Auch Mimi ist ein Faktor in diesem Thriller, der sich mir nicht vollends erschließen konnte.
Auf die Details kann ich leider nicht näher eingehen, ohne zu viel zu verraten.

Ich denke, ich darf aber ohne zu Spoilern sagen, ein wirkliches Happy End kann es aufgrund des Verlaufes nicht geben. Dennoch ist da ein winziger Lichtschein am Ende, der Hoffnung gibt und vielleicht….

Veröffentlicht unter Rezensionen | Verschlagwortet mit | Ein Kommentar

Rezension „Ich und der Weihnachtsmann“ von Matt Haig – dtv Verlagsgesellschaft

Gebundene Ausgabe: 288 Seiten
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (21. September 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 9783423289658
ISBN-13: 978-3423289658
ASIN: 3423289651
Originaltitel: Father Christmas And Me
D: 17,00 Euro

Inhalt:

Weihnachten in höchster Gefahr

Aus ist es mit der Ruhe in Wichtelgrund – eine finstere Intrige wird geschmiedet, und zwar vom hinterlistigen Osterhasen. Das Wichtelreich soll untergebuttert und Weihnachten zu einem zweitrangigen Fest zurückgestuft werden! Das können Amelia, das ehemalige Kaminkehrermädchen, und Nikolas alias der Weihnachtsmann nicht zulassen. Sie kämpfen mit allen Mitteln der Fantasie darum, Wichtelgrund und Weihnachten zu erhalten.

Quelle: Amazon

Der Autor:

Matt Haig wurde 1975 in Sheffield geboren und hat bereits eine Reihe von Romanen und Kinderbüchern veröffentlicht, die mit verschiedenen literarischen Preisen ausgezeichnet und in über 30 Sprachen übersetzt wurden. In Deutschland bekannt wurde er mit dem Bestseller ›Ich und die Menschen‹.

Quelle:Amazon

Rezension:

Was sollte man während der Weihnachtsfeiertage tun? Natürlich eine Weihnachtsgeschichte lesen. Ich mag um diese Zeit ja am liebsten Bücher von Charles Dickens, doch in diesem Jahr begleitete mich „Ich und der Weihnachtsmann“ von Matt Haig durch die verzauberten Tage.
Das Cover ist wieder so verführerisch gestaltet, da konnte ich auf keinen Fall widerstehen. 
So zauberhaft, wie die Geschichte anfangs anmutet, ist sie jedoch gar nicht, denn auch Wichtel pflegen ihre Vorurteile, können vor Habgier platzen und einem Menschen das Leben schwer machen. Amelia ist das Mädchen, das Weihnachten gerettet hat. Nur aus diesem Grund wird sie überhaupt in Wichtelgrund geduldet. 
Sie ist in Wichtelgrund die totale Außenseiterin und kaum jemand erkennt ihre wahren Stärken an, denn das, was einen großartigen Wichtel ausmacht, bleibt ihr fremd. Bis auf eines vielleicht. Sie ist ein Naturtalent im Schlittenfliegen. Endlich, als ihre große Chance gekommen scheint, allen ihr Können zu zeigen, geht schief, was nur schief gehen kann. Dabei entdeckt sie etwas Merkwürdiges und kommt einer großen Intrige auf die Spur. Was das dann alles auch noch mit dem Osterhasen zu tun hat, ja das bleibt vorerst mein Geheimnis.
Matt Haig hat erneut eine herzige und doch auch nachdenkliche Geschichte für uns zu Papier gebracht. Ich liebe seine hintergründigen Einschübe, die der Erzählung diese spezielle Note verpassen. Farbenprächtige und bildgewaltige Beschreibungen lassen uns schier in das Abenteuer von Amelia, Nikolas und Mary hineinpurzeln. Matt Haig unterhält uns mit liebenswerten Charakteren und leicht verdrehten Geschöpfen. Sein Erzählstil verspricht jede Menge Spaß und Spannung. 
„Ich und der Weihnachtsmann“ schafft genau die richtige Atmosphäre, die es für eine solche magische Geschichte braucht. Untermalt mit wundervollen Illustrationen ist es in diesem Jahr mein Weihnachtsbuch.
Veröffentlicht unter Rezensionen | Verschlagwortet mit | 2 Kommentare

Rezension „Roter Rabe – Ein Fall für Max Heller“ von Frank Goldammer – dtv Verlagsgesellschaft / Der Audio Verlag

Broschiert: 384 Seiten
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (21. Dezember 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3423262095
ISBN-13: 978-3423262095
D: 15,90 Euro

Audio CD
Verlag: Der Audio Verlag (21. Dezember 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3742406434
ISBN-13: 978-3742406439

D: 19,99 Euro

Inhalt:

Spion im eigenen Land

Im Spätsommer 1951 kehrt Oberkommissar Heller mit seiner Familie aus dem staatlich genehmigten Ostseeurlaub nach Dresden zurück. Für seine Frau Karin geht die Fahrt gleich weiter, denn sie hat überraschend die Reiseerlaubnis in den Westen zu Sohn Erwin erhalten. Heller ist besorgt. Doch sein neuer Fall lässt ihm keine Zeit zum Grübeln: Zwei unter Spionageverdacht stehende Männer, Zeugen Jehovas, sterben in ihren Gefängniszellen. Und es geschehen weitere mysteriöse Todesfälle. Bei einem der Opfer wird eine geheimnisvolle Botschaft gefunden: »Eine Flut wird kommen.« Heller beschleicht eine schreckliche Ahnung.

Quelle: Amazon

Der Autor:

Frank Goldammer wurde 1975 in Dresden geboren und ist gelernter Maler- und Lackierermeister. Neben seinem Beruf begann er mit Anfang zwanzig zu schreiben, verlegte seine ersten Romane im Eigenverlag. Mit ›Der Angstmann‹, Band 1 der Krimiserie mit Max Heller, gelangte er sofort auf die Bestsellerlisten. Er ist alleinerziehender Vater von Zwillingen und lebt mit seiner Familie in seiner Heimatstadt.

Quelle: Amazon

Rezension:

1951, es ist das zweite Jahr nach Gründung der DDR.

Politisch entwickeln sich die Siegermächte immer weiter voneinander weg. Einstige Verbündete werden zu Konkurrenten. Zwischen Ost und West wächst die Kluft weiter. Der Kalte Krieg hat begonnen. Auch wenn man denkt, die Menschen müssten Kriegsmüde sein, entwickeln sich überall auf der Welt neue Brandherde.

Das gegenseitige Vertrauen zwischen Freunden, aber auch Familienmitgliedern wird immer häufiger auf eine harte Probe gestellt. Erneut liegt Misstrauen in der Luft. Auch Max Heller muss immer wieder seinen Standpunkt überdenken. Er versteht seine Kollegen und Freunde, hält aber an seinen Prinzipien fest. Heller beweist Rückgrat. Er ist und bleibt die feste Konstante in dieser Reihe. Auf ihn und sein Bauchgefühl ist Verlass. Dem politischen Druck hält er stand und zeigt mit Taten, wo er steht.

Heller geht es um die Aufklärung der Verbrechen, selbst wenn er dabei wichtigen Persönlichkeiten auf die Füße tritt. Die Menschen von nebenan sind ihm wichtig. Natürlich ist Heller nicht perfekt. Auch er hat seine Ecken und Kanten, macht Fehler. Das wird in „Roter Rabe“ sehr deutlich.

Max Heller ist kein leicht zu nehmender Lebenspartner. Seine Arbeit überlagert recht oft das eigene Familienleben. Ein allererster Urlaub mit seiner Karin erscheint ihm noch immer wie ein Traum. Von diesen wenigen besonderen Tagen bezieht Heller im Laufe der Handlung immer wieder Kraft. Die Erinnerungen sorgen aber auch für sehr viel Unsicherheit.
Karin taucht dieses Mal eher als Phantom auf. Sie ist zu Besuch bei ihrem jüngsten Sohn im Westen und die Frage, ob sie zurückkommt, steht sehr präsent im Raum. Heller vertraut seiner Frau und dennoch nagen die Zweifel an ihm. 

Selbst seitens Frau Marquardt ist dieses Mal keine Hilfe zu erwarten. Die alte Dame wird immer schusseliger und bereitet Max Heller große Sorgen. Als auch noch Edeltraud Hermann, eine Verwandte von Frau Marquardt, unverhofft auftaucht, beschleicht Heller ein merkwürdiges Gefühl.

Neben den persönlichen Problemen und einer für ihn untypischen Rastlosigkeit, hat Heller dieses Mal einen kniffligen Fall zu klären, der auch das Leben seiner Kollegen aus den Fugen heben soll. Ein Spion scheint sein Unwesen in Dresden zu treiben. Von allen wird er nur „Roter Rabe“ genannt. Tote und unerklärliche „Unfälle“ pflastern seinen Weg. Welcher Gefahr haben sie ins Auge zu sehen? Welche Ziele verfolgt der „Rote Rabe“?

Dabei werden die Ermittlungen von Heller und seinen Kollegen immer wieder sabotiert. Welche Rolle spielt Hellers alter Bekannter Alexej Saizev? Hat er sich so sehr in dem Russen getäuscht?
Im Hörbuch tritt die gruselige Grundstimmung hervorragend hervor. Heikko Deutschmann liest grandios und schafft es perfekt, die Spannung auf seine Hörer zu übertragen. 
Heller wäre aber nicht Heller, würde er sich von seinen Ermittlungen abhalten lassen. Trotz Gegenwehr und Drohungen bleibt er sich treu und vertraut auf seinen Spürsinn. Selbst der Geheimdienst und das Ministerium für Staatssicherheit schrecken ihn nicht ab.

Frank Goldammer versteht es, ein perfektes Versteckspiel zu initiieren. Bis zum Schluss bleibt die Identität des „Roten Raben“ im Verborgenen. Die aktuellen politischen Verwicklungen Anfang der 50er Jahre und die damit verbundene Gratwanderung für die Menschen, hat der Autor perfekt mit der Handlung verflochten. Dabei erfolgt keine Wertung. Es gibt kein Gut oder Schlecht. Es ist das damalige Gesellschaftsbild, das sich in diesem Kriminalroman widerspiegelt. So authentisch wie möglich werden wir in das Leben involviert und machen uns auf die Suche nach dem Täter sowie den Hintergründen. 

Auch der 4. Teil aus der Max Heller – Reihe weiß zu überzeugen. „Roter Rabe“ ist lesend und hörend ein Genuss.

Veröffentlicht unter Rezensionen | Verschlagwortet mit | 2 Kommentare

Rezension „Vielleicht passiert ein Wunder“ von Sara Barnard – Sauerländer Verlag

Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
Verlag: FISCHER Sauerländer; Auflage: 1 (23. Mai 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 9783737355605
ISBN-13: 978-3737355605
ASIN: 3737355606
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
D: 16,99 Euro

Inhalt:

Steffi spricht nicht.
Rhys kann nicht hören.
Doch die beiden verstehen einander auch ohne Worte.

Steffi ist so lange still gewesen, dass sie das Gefühl hat, unsichtbar zu sein. Doch dann kommt Rhys an ihre Schule. Er ist gehörlos und schert sich nicht darum, ob jemand redet oder nicht. Steffi und Rhys finden eine ganz besondere Art, miteinander zu kommunizieren. Schnell brauchen sie nicht mehr als einen Blick, um zu wissen, was der jeweils andere gerade fühlt. Durch Rhys lernt Steffi, dass ihre Stimme etwas wert ist, dass sie gehört werden will, Rhys gibt ihr den Mut, wieder zu sprechen. Und dann passiert … ein Wunder.

Quelle: Amazon

Die Autorin:

Sara Barnard, geboren 1987, liebt Bücher und alles, was damit zu tun hat. Sie hat schon geschrieben, bevor sie groß genug war, um den Familiencomputer selbst anzuschalten. Heute schreibt sie am liebsten beim Zugfahren. So kann sie gleichzeitig ihr Ziel erreichen, jedes Land in Europa zu bereisen. Sara Barnard lebt in Brighton, England.

Quelle: Amazon

Rezension:

Seit einigen Monaten lerne ich Gebärdensprache und so fand ich das Thema dieses Jugendbuches mehr als interessant.

Unsere Dozentin ist von Geburt an gehörlos. Wie Rhys beherrscht sie die Lautsprache sehr gut, was mich immer wieder erstaunt. Es ist aber nicht so, wie im Buch beschrieben, bei allen Wörtern akkurat verlautet. Dennoch kann sie sich mit ihrer Umwelt umfassender verständigen, als wir Hörenden. Es ist gar nicht so einfach, nur mit den Händen in Verbindung mit Gesichtsausdrücken zu sprechen. Du möchtest etwas sagen, doch Dir fehlt das Wissen um die richtige Gebärde. Ich kenne nun dieses Gefühl, sprachlos zu sein. Viele Ausführungen von Sara Barnard konnte ich demzufolge recht gut nachvollziehen.

Auch Stefanie lag mir emotional sehr nahe. Als Kind war ich unglaublich schüchtern und hasste es, vor einer Menschenmasse oder in der Klasse zu sprechen. Zum Glück waren diese Gefühle auf einer normalen Basis und nicht wie bei Stefanie durch Angststörungen begründet.

Mich hat ein wenig gestört, dass es als Selbstverständlichkeit ausgelegt wird, dass Rhys über Lippenlesen alles mitverfolgen und verstehen kann, solange man ihn direkt anschaut. Wir haben genau das einmal im Unterricht ausprobiert. Es funktioniert – allerdings nur zu einem gewissen Teil. Wir formen viele Töne im Rachenbereich, ohne unsere Lippenbewegungen zu verändern. So kommt es leicht zu Missverständnissen oder Fehlinterpretationen. Mir wäre dies früher nicht aufgefallen. Doch das Buch ist wirklich sehr authentisch, eindringlich, offen und sensibel aufgebaut. Da hätte ich mir gewünscht, dass die Autorin auch hier genaueres Wissen weiter gibt.

Rhys und Stefanie treffen in einem Moment aufeinander, zu dem beide nach Veränderung streben. Sie sind füreinander Herausforderung und Rückhalt zugleich. Bei beiden wächst das Selbstvertrauen mit den gemeinsamen Erlebnissen. Dabei erscheint Rhys auf den ersten Blick gefestigter. Seine Verletzlichkeit zeigt sich erst nach und nach. Es war spannend die Entwicklung der beiden mitzuverfolgen. Besonders Stefanie wächst über sich selbst hinaus.
Wir erleben die Schwierigkeiten/Hürden, vor denen Stefanie und Rhys im Alltag stehen. Es tut weh zu sehen, wie Rhys ignoriert und über seinen Kopf hinweg gesprochen wird.


Dabei geht es nicht um eine Sonnenschein-Liebes-Geschichte. Beide haben Ecken und Kanten und auch in ihrem Umfeld läuft nicht alles ohne Probleme ab. Und genau das hat mir gefallen. Es ist eine Geschichte wie aus dem Leben gegriffen, die auch den Ton der Leserzielgruppe gut trifft. Unterhaltungen, die per Gebärdensprache oder im Chat geführt werden, sind im Buch entsprechend hervorgehoben und fügen sich fließend in den Text ein, ohne wiederholende Erklärungen seitens der Autorin.

Ich war immer wieder am Überlegen, ob ich mich hätte in Gebärdensprache verständlich machen können und musste feststellen, wie ärmlich mein Wissen auf diesem Gebiet noch ist.

Dieses Buch zeigt, dass wir Freiheiten benötigen, um zu wachsen. Wir müssen Fehler begehen, daraus lernen, um unseren Weg finden zu können. Am Ende wissen beide, was sie von Leben wollen, wohin es sie zieht und sie sind soweit, hinter diesen Wünschen zu stehen. Wohin sie das Leben einmal treiben wird ist offen, wie in der Realität. 

Sara Barnard ist ein glaubwürdiger und positiver Abschluss gelungen, der ein Kapitel des Lebens beendet, ein neues aufschlägt und dennoch ganz viele Möglichkeiten der Entwicklung offen lässt. Dabei schlägt der Leser die letzte Seite des Buches optimistisch zu, ohne das Gefühl zu haben, es wäre etwas nicht gesagt worden.

Veröffentlicht unter Rezensionen | Verschlagwortet mit | 2 Kommentare

Auslosung zu Gewinnspiel zu „Kasper, Sky und der grüne Bär“ von Marlies Slegers und Kaspersky Lab

Danke für Eure ausführlichen Kommentare. Alle haben sich eingehend Gedanken darüber gemacht, wie wir unseren Kinder im Umgang mit dem Internet helfen, ihnen genug Freiheiten gewähren und sie dennoch vor eventuellen Gefahren schützen können. Zwei dieser wundervollen Bücher werden hoffentlich noch vor Weihnachten ihr neues Zuhause erreichen.

Von meiner persönlichen Losfee wurden zwei glückliche Gewinnerinnen gezogen:

Yvonne Taddeo

Claudia

Leider hat sich eine Gewinnerin nicht gemeldet, daher habe ich neu ausgelost. Das zweite Buch geht an

Silke Flessner

Herzlichen Glückwunsch!

Wer heute nicht gewonnen hat, es besteht die Möglichkeit, sich das eBook über die in der Rezension genannten Links herunterzuladen.

Meldet Euch bitte rasch bei mir (schmidt.anja73@gmail.com), damit ich die Bücher auf Reisen schicken kann.

Veröffentlicht unter Rezensionen | Verschlagwortet mit , | Ein Kommentar

Rezension „Ein kleines Wunder würde reichen“ von Penny Joelson – FISCHER FJB

Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
Verlag: FISCHER FJB; Auflage: 1 (23. Mai 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3841440231
ISBN-13: 978-3841440235
D: 16,99 Euro


Inhalt:

»Ich kann mich nicht bewegen, und ich kann nicht sprechen. So ist es schon mein Leben lang. Manche Leute reden über mich, als sei ich gar nicht da. Das hasse ich. Andere weihen mich in ihre Geheimnisse ein…«

Jemma kennt ein schreckliches Geheimnis: In ihrer Nachbarschaft ist ein Mord passiert, und sie weiß, wer es getan hat. Denn die Leute erzählen ihr Dinge, weil Jemma nichts weitersagen kann. Sie ist vollständig gelähmt und kann sich weder bewegen noch sprechen. Aber Jemma entgeht nichts. Als sie mit dem furchtbaren Geheimnis konfrontiert wird, ist sie völlig hilflos. Jemma weiß, dass ihr nur ein kleines Wunder helfen kann. Und sie ist fest entschlossen, alles für dieses Wunder zu tun.

Quelle: Amazon

Die Autorin:

Penny Joelson hat im Alter von sechzehn Jahren begonnen, mit schwerbehinderten Kindern und Jugendlichen zu arbeiten. In »Ein kleines Wunder würde reichen« hat sie viele ihrer Erfahrungen einfließen lassen. Sie lebt mit ihrer Familie in Hertfordshire und gibt Kurse für Kreatives Schreiben am City Lit College in London, wenn sie nicht gerade selbst schreibt.

Quelle: Amazon

Rezension:

Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie sich Jemma ein Leben lang fühlen musste. Gefangen im eigenen Körper, mit einer Intelligenz, die sie auch kleine Details und Schwingungen in ihrem Umfeld genau erfassen lässt, aber beraubt, jeglicher Möglichkeit einer Kommunikation mit der Außenwelt. Alle Gedanken und Gespräche finden nur in Jemmas Kopf statt. Stellt Euch vor, ihr wärt in allem, wirklich allem, auf andere Menschen angewiesen. Ihr wärt abhängig von der Beobachtungsgabe und der Empathie anderer. Interaktionen sind unmöglich.

Jemma hat das Glück, in einer Pflegefamilie aufzuwachsen, die sie liebt, so wie sie ist, aber keine Möglichkeit, eigene Entscheidungen zu treffen.

Menschen wir Jemmas Pflegeeltern muss man einfach bewundern. In Ihrem Haushalt leben noch zwei weitere Kinder, die mit psychischen Problemen zu kämpfen haben. Dennoch werden alle geliebt und die beiden gehen zum Teil über die eigenen Kraftreserven hinaus, um ihnen ein relativ normales Familienleben bieten zu können. Etwas, wozu die leiblichen Eltern nicht bereit oder in der Lage dazu waren. Die Struktur und Lebenssituationen innerhalb dieser Familienkonstruktion werden eindringlich und ohne Pathetik erzählt, was mich sehr beeindruckte.

Allein die Grundsituation, in der sich Jemma befindet, weckte mein Interesse. Ich war gespannt, wie die Autorin die Geschichte umsetzt. Die Konflikte und Probleme, die sich durch Jemmas Krankheit ergeben sowie die neuen medizinischen Möglichkeiten, die ihr eine Kommunikation mit der Außenwelt ermöglichen könnten, scheinen wirklich gut recherchiert. Die Umsetzung gefiel mir sehr gut. Dieser Erzählstrang wirkte authentisch und berührend. Man hofft und bangt, dass eine neue Möglichkeit der medizinischen Forschung die Lösung bringt und es Jemma ermöglicht, mit anderen Menschen Kontakt aufzunehmen und sich mitzuteilen.

Jemma ist frustriert über ihr Schicksal und fragt sich auch: „Warum ich? Was ist ein derartiges Leben wert?“ Aber da ist dieser unbändige Lebenswille. Es gibt so Vieles, wofür es sich zu leben lohnt. Sie gibt nicht auf und kämpft. Ihre Freude darüber, zeigen zu können, was sie kann, Gefühle auszudrücken, Wünsche zu äußern. Wie klein diese Dinge, wie normal sie uns erscheinen, so groß und wichtig sind sie für Jemma. 

Ihr, wenn auch fiktives Schicksal, hat mich lange beschäftigt. Jemma steht für andere Kinder und Erwachsene, für die dieses Leben Realität ist und ich hoffe, die Wissenschaft findet Wege, ihnen zu helfen und weitere Möglichkeiten der Kommunikation zu schaffen.

Auf der anderen Seite schweben das Geheimnis, welches Jemma erfahren hat und ihre Sorge um die verschwundene Sarah wie eine unheilvolle Wolke über ihr. Dieser Part rückt allerdings eher in den Hintergrund und dient für mich nur dazu, den Spannungsbogen immer wieder hochzuhalten. Die Auflösung erfolgt dann auch entsprechend simpel und ist sehr von Zufällen geprägt. Dieser Teil konnte mich am Schluss nicht wirklich überzeugen, ist aber aufgrund der vorherigen Handlung zu verzeihen.

Im Nachhinein wünscht man sich als Leser weitere ins Detail gehende Ausführungen. Dies ist aber so nicht möglich, da die Geschichte ausufern und sich sicher auch vom Jugendbuch weit entfernen würde. So können bestimmte Thematiken einfach nur angerissen werden, die eigentlich viel komplexer sind. Dadurch entstehen Fragen, die die Autorin nicht beantwortet. Eigentlich schade, aber es hätte den Rahmen des Buches gesprengt.

Penny Joelsen zeigt uns, dass in vielen Menschen mehr steckt, als man auf den ersten Blick erkennt und wir uns einfach einmal die Zeit nehmen sollten, hinter die Fassade zu blicken. Vielleicht hilft dieses Buch auch Berührungsängste abzubauen. Es macht Mut und gibt Hoffnung.

Die Autorin geht sehr sensibel mit ihren Protagonisten um. Dabei ist nichts Sentimentales in ihrem Erzählstil. Es geht hier nicht darum, Mitleid zu erregen. Nein, sie zeigt, wie viel Kraft und auch seelische Stärke ihrer Heldin innewohnt. Sie vermittelt Respekt vor Jemma und jedem, der mit dieser Krankheit leben muss.

Veröffentlicht unter Rezensionen | Verschlagwortet mit | Schreib einen Kommentar

Rezension „Peter Pan“ von J. M. Barrie – Hörspiel von Der Audio Verlag

Audio CD

Verlag: Der Audio Verlag (26. Oktober 2018)
Sprache: DeutschHörspiel mit Andreas Fröhlich, Paula Fritz und Kilian Land
2 CDs | ca. 1 h 22 min
ISBN-10: 3742404725
ISBN-13: 978-3742404725
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 8 – 10 Jahre
D: 12,99 Euro

Inhalt:

Der Klassiker »Peter Pan« von James Matthew Barrie als märchenhafte WDR-Hörspiel-Inszenierung bei Der Audio Verlag

Mit Peter Pans Besuch im Schlafzimmer von Wendy, John und Michael Darlings verändert sich nicht nur das Leben der drei überraschten Kinder, sondern die internationale Literaturgeschichte. Obwohl inzwischen über 100 Jahre alt, ist Peter Pan bis heute nicht erwachsen geworden – einer der zahlreichen Gründe dafür, dass die Nimmerland-Geschichten von James Matthew Barrie immer noch Groß und Klein verzaubern. Hörspiel-Autor Karlheinz Koinegg erweckt den unvergesslichen Klassiker in dieser aufwendigen WDR-Hörspiel-Inszenierung auf kongeniale Weise zum Leben. So garantiert das bei DAV auf 2 CDs erhältliche Hörbuch »Peter Pan« Spannung und Spaß für die ganze Familie.
Reist mit Peter Pan nach Nimmerland!

Unglaublich: Peter Pans Schatten hat sich selbstständig gemacht und versteckt sich ausgerechnet im Schlafzimmer von Wendy, John und Michael Darling. Umso mehr freut sich der Junge, der nie erwachsen wird, als er seinen Schatten nicht nur wieder einfangen kann, sondern zugleich drei wunderbare Freunde in den Darling-Kindern findet. Gemeinsam mit Fee Glöckchen nimmt er die drei mit ins zauberhafte Nimmerland, dem Zuhause der verlorenen Jungs. Dort leben Meerjungfrauen und Indianer – und Peters Erzfeind Kapitän Hook mit seiner Piratenbande. Gemeinsam stürzen sich die Kinder, Peter Pan und die verlorenen Jungs ins große Abenteuer.
»Peter Pan« von James Matthew Barrie – ein Hörbuch so fantastisch wie Feenstaub

Ein Flug durch die Lüfte, ein Hauch von Feenstaub, ein Kampf auf dem Piratenschiff – das WDR-Hörspiel »Peter Pan« aus der Feder von Karlheinz Koinegg lässt mit hochkarätigen Sprechern, einer fesselnden Geräuschkulisse und wundervoller Musik den unvergesslichen Klassiker von James Matthew Barrie hautnah miterleben. Ein Hörbuch zum Gemeinsam- und Immer-wieder-Hören für alle Hörspielfans, die mit Glöckchen nach Nimmerland fliegen möchten.

Quelle: Der Audio Verlag

Sprecher:

Andreas Fröhlich, geboren 1965, spricht Bob Andrews in der Kultserie »Die drei ???«. Er leiht u.a. Ethan Hawke und Edward Norton seine Stimme. Für seine Arbeiten als Sprecher wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. bekam er Gold- und Platinschallplatten. Zudem hält er den Guinness-Weltrekord für das größte Live-Hörspiel. 2016 erhielt er zusammen mit dem »Die Drei ???«-Ensemble den erstmals vergebenen Sonderpreis des Deutschen Hörbuchpreises für herausragende Leistungen im Hörbuchgenre.

Quelle: Der Audio Verlag

Rezension:

Nach Nimmerland könnte ich immer reisen, doch gerade zur Weihnachtszeit macht es doppelt so viel Spaß. Gehören doch Wunder und Märchen besonders in diese Jahreszeit. Im Jetzt und Hier erscheint so viel möglich und manchmal werden Träume wahr…

Im Oktober erschien bei Der Audio Verlag ein neues Hörspiel mit den Abenteuern von Peter Pan, Wendy, Tinkerbell und natürlich den Verlorenen Jungs. Was lag da näher, als mich nach Nimmerland entführen zu lassen.

Ich kenne die Geschichte und doch schlägt die Fantasie Purzelbäume, sobald ich mit Peter Pan nach Nimmerland reise. Vielleicht wünsche ich mir ja auch manchmal, nie erwachsen zu werden. Im Herzen sind wir es eigentlich auch nicht. Oder?

Kapitän Hook, der Bösewicht, dem man eigentlich nie wirklich böse sein kann. Ich freue mich, ihm zu begegnen, Ja wirklich. Mir tut er jedes Mal leid. Dabei ist es schon witzig, wenn er vor dem „Tick Tack“-Krokodil reiß aus nimmt. Wendy die Vernünftige. Peter Pan, der durch sie seiner Welt entwächst und Tinkerbell, die mit ihrer Liebe zu Peter immer da sein wird. Sie gehören zu meiner Kindheit und sind in unserem Hause immer willkommen.
Jedes Kind sollte einmal mit Peter Pan und den Verlorenen Jungs durch die Wälder steifen und ausgedachtes Essen verschlingen dürfen. 

Der Audio Verlag konnte keine bessere Mannschaft für dieses Hörspiel einsetzen. Die Stimmen passen perfekt und es ist einfach ein Genuss, ihnen zu folgen. Sie schaffen es, den Film im Kopf anlaufen zu lassen.

Nach dem wundervollen Hörspiel habe ich jetzt unheimlich Lust, mir die Verfilmung mit Robin Williams anzuschauen. Mein kleiner Sohn ist immer wieder fasziniert von dem langen Kuss zwischen Peter und Wendy.

Ich mache mich dann mal auf die Suche nach den Verlorenen Jungs, sie brauchen unbedingt eine neue Geschichte zum Lauschen. Ihr wisst ja dann, wo ihr mich findet!

Veröffentlicht unter Rezensionen | Verschlagwortet mit | Schreib einen Kommentar

Rezension „Meine beste Bitch“ (Die Bücher mit dem blauen Band) von Nataly Elisabeth Savina – Fischer KJB

Gebundene Ausgabe: 288 Seiten
Verlag: FISCHER KJB; Auflage: 1 (26. September 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 9783737341394
ISBN-13: 978-3737341394
ASIN: 3737341397
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
D: 16,00 Euro

Inhalt:

„Manchmal schaffen es Menschen, einen anzuziehen wie ein schwarzes Loch.“

Faina hat das Abi hinter sich. Endlich weg aus der miefigen Kleinstadt, fort von der analytischen Psychiaterin-Mutter, die alles zu durchschauen scheint. Endlich nach Berlin, wo alles so flatterhaft, kirschsaft-flirty und funky-glitzernd ist. Das Studium an der Kunsthochschule kann warten. Faina stürzt sich in die Großstadt: Freiheit, Nachtleben, Kultur und hemmungslose Liebe. Denn da ist Julian. Der angehende Performancekünstler, der so aufregend anders ist, mit dem alles so intensiv ist, dem Faina verfällt. Sie ist wie in Trance. Und dann der Schock: Julian verliebt sich in ihre beste Freundin Nike und verrät ihre Verbindung. Rasend vor Wut und Enttäuschung verwüstet Faina Julians Wohnung und tilgt die beiden wichtigsten Menschen aus ihrem Leben. Doch dann geschieht ein Unfall, der ihre Beziehung unter neue Vorzeichen stellt.

Nataly Savina ist ein außergewöhnlicher, bild- und sprachgewaltiger, moderner Entwicklungsroman gelungen, der eine junge Frau auf der Suche nach ihrem wirklichen Ich begleitet. Besonders, berührend, mitreißend, echt.

Quelle: Amazon

Die Autorin:

Nataly Elisabeth Savina wurde in Riga geboren und ist in Finnland und Deutschland aufgewachsen. Nach ihrem Diplom in Kulturwissenschaften und dem darauffolgenden Drehbuchstudium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin gelang ihr mit dem Jugendroman „Herbstattacke“ („Besten 7 Bücher für junge Leser“) der erfolgreiche Einstieg als Romanautorin. Darauf folgte der mit dem Peter Härtling Preis ausgezeichnete Roman „Love Alice“ (ebenfalls „Besten 7 Bücher für junge Leser“). Nataly Savina lebt mit ihrer Familie in Berlin.

Quelle: Amazon

Rezension:

Ich empfinde es ja eigentlich viel zu früh, mit 16,17 oder 18 entscheiden zu müssen, was man im Leben einmal werden möchte. Wusstet Ihr mit Bestimmtheit, welchen Weg ihr einschlagen wolltet? Gut, ich hatte meine Vorstellungen und bin diesen Weg auch gegangen. Bei mir haben gesellschaftliche Veränderungen diesen Weg wenig später verbaut und ich musste eine neue Richtung einschlagen. Die richtigen Entscheidungen habe ich dann irgendwie schon getroffen, wäre im Nachhinein allerdings viel lieber einen anderen Weg gegangen. Könnte ich heute mit den bestehenden Erfahrungen und meinem Wissen noch einmal wählen, würde ich zum Beispiel eine andere Ausbildung angehen, beruflich etwas völlig anderes machen wollen. Gut, könnte ich vielleicht sogar heute noch, ließe sich mein Wunschstudium mit den Örtlichkeiten und vor allem meiner Familie vereinbaren.

Faina steht genau an dem Punkt, an dem Sie sich für eine Zukunftsrichtung entscheiden muss. Doch was ist richtig, was falsch?

Da ist Achim. Nur ein Freund oder doch mehr? Achim, der Fels in der Brandung, immer da, um sie zu halten. 


Nike, die so anders ist und sich bereits hinaus in die Welt gemacht hat, das Leben genießt. Nike, die ihre Arme ausbreitet, das Leben willkommen heißt und selten an ein Morgen denkt. Nike, die Intelligente, die es weit bringen könnte. Nike und Faina. Beste Freundinnen und doch wie Feuer und Wasser.

Als Faina dann auch noch Julian und seiner Schwester begegnet, stürzt ihr Leben ins Chaos.

Es ist ein Suchen und Finden, ein steiniger Weg, auf dem wir Faina folgen. Die Geschichte ist bunt, chaotisch, manchmal verstörend und skurril. Faina ist keine Heldin, die es dem Leser leicht macht, sie zu mögen. Von Angststörungen geplagt, mit einem eher depressiven Blick in die Zukunft. Aber Faina entwickelt sich, bis sie ihr Leben eines Tages selbst in die Hand nehmen kann, sich nicht weiter treiben oder von anderen lenken lässt. Am Ende ist sie die starke Persönlichkeit in der Gruppe.

Es geht um junge Menschen, die sich ausprobieren, ihre Grenzen erkunden und am Ende zu sich selbst finden. Mal verrückt, dann wieder ernst oder melancholisch, erleben wir eine Bandbreite an Gefühlen und Lebensphilosophien. Es gibt hier keine Klischees und dieses Buch ist definitiv anders, als alle bisherigen Jugendbücher, die ich gelesen habe. Es gibt keine Schublade, in die ich „Meine beste Bitch“ stecken könnte. Dafür ist die Geschichte zu komplex in der Thematik. So verrückt wie manche Szenen anmuten, so authentisch schafft es Nataly Elisabeth Savina uns die Ereignisse nahe zu bringen.

Dieses Buch ist schräg und steckt voller Lebenslust. „Meine beste Bitch“ ist eine außergewöhnliche, anspruchsvolle Geschichte, auf die man sich einlassen muss, um mitgerissen zu werden. Eine ganz besondere Leseerfahrung.

Veröffentlicht unter Rezensionen | Verschlagwortet mit | Schreib einen Kommentar