Rezension “Fräulein Gold: Der Himmel über der Stadt (Die Hebamme von Berlin, Band 3)” von Anne Stern – Rowohlt Verlag

  • Broschiert : 480 Seiten
  • Herausgeber : Rowohlt Taschenbuch; 2. Edition (21. April 2021)
  • Sprache : Deutsch
  • ISBN-10 : 3499004313
  • ISBN-13 : 978-3499004315
  • D: 16,00 Euro

Inhalt:

Band 3 der Erfolgsserie um die Berliner Hebamme Hulda Gold – packend und bewegend

Berlin, 1924. Hulda Gold arbeitet in der neuen Frauenklinik in Berlin-Mitte und versorgt dort die Frauen und ihre Neugeborenen. Die Geburtshilfe ist modern, Berlin am medizinischen Puls der Zeit. Doch es kommt zu einem tragischen Todesfall: Eine junge Schwangere stirbt bei einer Operation, die ausgerechnet der ehrgeizige Chef-Gynäkologe Egon Breitenstein durchführt.
Zufällig stößt Hulda auf Ungereimtheiten, die einen üblen Verdacht keimen lassen. Die Mauer des Schweigens, die sich in der Klinik aufbaut, ist für die Hebamme aber kaum zu durchdringen. Ein Dickicht aus Ehrgeiz und falschen Ambitionen umgibt die Ärzte, die bereit sind, ihr männliches Imperium zu verteidigen – wenn nötig, bis zum Äußersten.

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Die Autorin:

Anne Stern wurde in Berlin geboren, wo sie auch heute mit ihrer Familie lebt. Nach dem Studium der Geschichte und Germanistik promovierte sie in deutscher Literaturwissenschaft und arbeitete als Lehrerin und in der Lehrerbildung. Sie hat als Selfpublisherin bereits erfolgreich historische Saga-Stoffe veröffentlicht.

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Rezension:

Hulda Gold ist eine sehr eigene Persönlichkeit. Unkonventionell, mutig und sehr fortschrittlich ist sie eine Hebamme, auf die sich die Frauen immer verlassen können. Ein wenig spröde wirkt Hulda. Doch für mich verbirgt sie so nur ihre Unsicherheit im Umgang mit den Menschen in ihrem privaten Umfeld. Hulda trägt ihr Herz am rechten Fleck, steht immer für andere ein. Nur in ihrem eigenen Leben hat sie noch nicht den richtigen Platz für sich gefunden.

Dies ist bereits der dritte Teil rund um Hulda Gold. Es war wieder spannend, zu beobachten, wie sich Hulda verändert. Nebenbei erfahren wir sehr viele interessante Fakten zur Entwicklung und dem Fortschritt der Medizin.

Gerade durch ihre Arbeit als Hebamme, sind für Hulda die sozialen Unterschiede ständig präsent. Hinzu kommen die Arroganz und Ignoranz der Götter in Weiß, für die sie nur die kleine Hebamme ist. Die Rolle der Frauen in der Medizin befindet noch ganz am Anfang.
Sich unbesehen unterzuordnen ist für Hulda keine Alternative. Doch gerade durch ihr unerschrockenes Eingreifen, selbst wenn sie sich dadurch selbst schadet, rettet Hula am Ende Leben.

Neben Hulda erfahren wir endlich auch ein wenig mehr über Frau Wunderlich und Bert. Beide sind mir sehr ans Herz gewachsen. Huldas Beziehung zu Kommissar North dagegen steht immer mehr auf der Kippe, obwohl die romantische Leserseele hier immer noch auf eine Wendung hofft. Auch zu Karl North gibt es spannende Neuigkeiten.

Kriminalistisch plätschert die Handlung dieses Mal etwas vor sich hin. Weniger spannend ist der dritte Teil aber nicht. Bildhaft und vor allem sehr lebendig nimmt uns Anne Stern mit in das Berlin der 1920er Jahre. Das Flair dieser Epoche wird von der Autorin wunderbar eingefangen. Allerdings nimmt der Antisemitismus bereits immer mehr zu und auch Hulda muss sich immer öfter gegen Anfeindungen wehren.

Mir gefallen die Studien der unterschiedlichen Charaktere und die damit verbundenen Erzählstränge sehr. Der Blick auf das Leben in den Goldenen Zwanzigern ist interessant und Anne Stern hat zwei weitere liebenswerte Personen lebendig werden lassen, von denen wir hoffentlich noch mehr lesen werden.

Ich freue mich bereits auf die versprochene Fortsetzung.

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