Rezension „Wenn der Sommer kommt, tanzen die Träume: Eine Erzählung für Hoffende“ von Felix Leibrock – Europa Verlag

  • Gebundene Ausgabe: 240 Seiten
  • Verlag: Europa Verlag (31. Juli 2020)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3958903096
  • ISBN-13: 978-3958903098
  • D: 16,00 Euro

Inhalt:

Die 18-jährige Selma ist eine lebenslustige junge Frau. Vor ihr liegt ein Sommer voller Träume, gerade hat sie Abitur gemacht und schmiedet Pläne für die Zukunft. Doch dann schlägt das Schicksal erbarmungslos zu: Bei einem tragischen Verkehrsunfall verliert Selma ihr Augenlicht. Für die junge Frau bricht eine Welt zusammen. Nur schwer findet sie sich in ihrem neuen Leben als Blinde zurecht. Und immer wieder hadert Selma mit denselben Fragen: Warum ist das Leben so ungerecht? Woher nehme ich den Mut zum Leben? Und gibt es das Unsichtbare hinter den sichtbaren Dingen?

Als sie mit den Bewohnern eines nahegelegenen Seniorenheims ins Gespräch kommt, erhält Selma unverhofft Antworten. Die Alten erzählen aus ihrem Leben, berichten von Krisen und Schicksalsschlägen, aber auch von der Kraft des Neuanfangs. Tief berührt von der Weisheit ihrer Worte, fasst Selma langsam den Mut, ihr Leben wieder in die Hand zu nehmen. Und dann, genau ein Jahr nach ihrem Unfall, kehren mit dem Sommer auch Selmas Träume zurück …

Die einfühlsame Geschichte einer jungen Frau, die sich tapfer zurück ins Leben kämpft.

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Der Autor:

Felix Leibrock, Jahrgang 1960, hat Germanistik, Geschichte und Evangelische Theologie studiert. Er leitet das Evangelische Bildungswerk in München, ist Seelsorger bei der Bayerischen Bereitschaftspolizei und spricht das Format „Nachgedacht“ bei Antenne Bayern. Zudem engagiert er sich ehrenamtlich in der Obdachlosenhilfe. Als junger Mann wäre Felix Leibrock beinahe erblindet. Zwei schwierige Operationen haben ihm das Augenlicht gerettet. Im Europa Verlag erschien 2019 sein einfühlsamer Lebenshilferoman „Nur im Dunkeln leuchten dir Sterne“. Zudem ist er als Krimiautor erfolgreich und veranstaltet regelmäßig Literaturabende. Felix Leibrock lebt in München und Weimar.

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Rezension:

Es gibt Lebenskrisen, die uns verzweifeln lassen. Wir fragen uns: „Warum gerade ich?, Warum ist das Leben so ungerecht?, Wie kann ich das aushalten, überstehen?“.
Felix Leibrock nimmt uns in „Wenn der Sommer kommt, tanzen die Träume“ mit auf die Suche nach Antworten. Empathisch und berührend erzählt er vom tiefen Fall in die Dunkelheit und dem steinigen Weg zurück ins Leben. Doch nie verlieren wir dabei den Blick auf die Schönheit des Lebens.

Wie Selma haben wir alle unsere Träume. Viele lassen sich im Laufe eines Lebens verwirklichen, manche bleiben für immer unerreichbar. Manchmal entscheidet ein einzelner Moment, in welche Richtung wir steuern, welchen Weg wir beschreiten werden.

Doch was geschieht, wenn von einem Moment zum anderen sämtliche Ziele, Wünsche und Träume unerreichbar werden? Sich eine unüberwindlich erscheinende Mauer vor uns aufbaut? Bei Selma ist es die Erblindung nach ihrem Unfall. Sie muss alltägliche Dinge neu erlernen und sich ihren Ängsten stellen. Selma ist am Boden zerstört, wütend, hoffnungslos. Die Wut gehört zur Verarbeitung dazu und ist eine wichtige Station auf dem Weg zur Heilung. Was sie jetzt braucht, sind neue Ziele und den Mut, sich den Herausforderungen zu stellen.

Mitleid ist gut, aber wenig hilfreich. Wichtig sind die Menschen, die uns in allen Lebenslagen zur Seite stehen, uns eine Richtung aufzeigen, aber nicht in diese zwingen.

Felix Leibrock zeigt uns in seinem Roman „Wenn der Sommer kommt, tanzen die Träume“ einfühlsam und mit viel Menschenkenntnis wie man sich aus einer tiefen Krise herausarbeiten kann. Wir verarbeiten mit ihm gemeinsam Schuldgefühle, Trauer, Wut, Verzweiflung und finden die Kraft neue Hoffnung zu schöpfen, einen Neuanfang zu wagen.

Zerbrochene Träume lassen uns verzagen, sind aber auch eine Chance neue Träume zu finden und diese zu leben.

Quelle: Programmvorschau Europa Verlag

Wie schon in „Nur im Dunkeln leuchten dir Sterne“ finden sich im Buch wieder separate Geschichten. Felix Leibrock lässt die Bewohner eines Altenheimes auf ihr Leben nicht immer einfaches Leben zurück blicken. Herr Stöger, Frau Brunnbauer, Herr Theisen, Frau Blumentritt und Herr Meindl erzählen uns, wie sie nach harten Schicksalsschlägen neue Hoffnung fanden und zurück ins Lebensglück fanden.

Poetisch, ohne Pathos und intensiv erleben wir eine große Bandbreite an Gefühlen.
Felix Leibrock zeigt uns, wieviel Kraft in jedem Einzelnen von uns steckt. Verkriechen bringt nichts, wir müssen unsere selbst errichtete Höhle verlassen.

Mit Hoffnung im Herzen, Selbstvertrauen und ein wenig Mut, lassen sich Berge versetzen.

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