Rezension „Tannenstein“ von Linus Geschke“ – dtv Verlag

  • Broschiert: 384 Seiten
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (31. Januar 2019)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3423262184
  • ISBN-13: 978-3423262187
  • D: 15,90 Euro

Inhalt:

Zeit der Rache

Wenn der Wanderer kommt, sterben Menschen. Elf in Tannenstein, einem abgelegenen Ort nahe der tschechischen Grenze. Ein Tankwart im Harz, eine Immobilienmaklerin aus dem Allgäu. Der Killer kommt aus dem Nichts, tötet ohne Vorwarnung und verschwindet spurlos.

Der Einzige, der sich ihm in den Weg stellt, ist Alexander Born: ein Ex-Polizist mit besten Kontakten zur Russenmafia. Einst hatte der Wanderer seine Geliebte getötet, jetzt will Born Rache – und wird Teil einer Hetzjagd, die dort endet, wo alles begann: Tannenstein.

»Mehr als nur ein blutiger und sprachgewaltiger Thriller. Fast schon eine Sensation!«

Verena Thies, Bayrischer Rundfunk

Quelle: Amazon

Der Autor:

Mit TANNENSTEIN erscheint am 31.01.2019 der Auftakt zu einer Thriller-Trilogie im dtv-Verlag – das Buch, von dem der Autor sagt, dass er es „dringender schreiben wollte als alle anderen“.

Linus Geschke lebt in Köln und arbeitet als freier Journalist unter anderem für Spiegel Online und die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. Aktuelle Neuigkeiten und mehr zu den einzelnen Büchern erfahren Sie auf der Facebook-Seite des Autors: https://www.facebook.com/linusgeschke/

Quelle: Amazon

Rezension:

„Tannenstein“ hat sich für mich als ein rasanter uns sehr realistisch anmutender Thriller entpuppt. Die Stimmung ist von Beginn an bedrohlich und düster. Die Spannung ist so packend, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.

Wir finden hier weder eindeutig gut oder eindeutig böse. Linus Geschke zeigt alle Facetten eines menschlichen Charakters auf.
Nehmen wir den Expolizisten, Alexander Born. Er war ein guter Polizist, bis er auf die schiefe Bahn geriet. Nach Ablauf seiner Haftstrafe wird er von Rachegefühlen getrieben, aber eigentlich schwimmt er in einem stürmischen Meer und hat die Richtung verloren. Mit seinen Verbindungen zur russischen Mafia und anderen dubiosen Mitgliedern der Verbrecherszene, ist er eher der typische Antiheld mit mehr Ecken und Kanten, als ihm gut tut. Lernt man ihn besser kennen, kommt man als Leser nicht darum herum, ihn gerade aus diesen Gründen zu mögen.

Der Wanderer bleibt bis kurz vor Schluss eine Art Geist. Immer der Polizei und seinen Feinden einen Schritt voraus, handelt er effektiv, lässt seine Opfer allerdings nicht unnötig leiden. Undurchschaubar und immer wieder überraschend, steht er neben uns und ist dennoch nicht greifbar. Seine Beweggründe stimmen nachdenklich. Besonders, wenn wir zum Schluss hinter das ganze Ausmaß dessen blicken, worum es geht. Jetzt muss ich ein wenig orakeln, sonst fange ich noch an zu Spoilern.

Alexander Born und der Wanderer sind sich oft ähnlicher, als man anfangs vermuten würde.

Linus Geschke nutzt die Bilder, die unsere Fantasie in unseren Köpfen entfacht. „Tannenstein“ ist eine raue Geschichte um Moral, Dominanz, Betrug, Hass, Rache, Menschenhandel und verlorene Träume.

Geben uns bestimmte Ereignisse das Recht, das geltende Gesetz zu beugen? Ist Selbstjustiz vertretbar? Diese Fragen kommen schon einmal beim Lesen auf. Der Autor beschönigt nichts und zeigt die dunklen Seiten in all ihrer Brutalität auf. Dieser Thriller wirkt so gewaltig, weil die geschilderten Verbrechen dem wahren Leben entnommen sind. Sie wurden von ihm nicht ausgedacht, sondern nur in eine Geschichte verwebt.

Dennoch steht die Gewalt nicht alleinig im Vordergrund. Es geht um das `Warum` und `Weshalb`. „Tannenstein“ ist ein exzellent ausgearbeiteter Thriller, der durchweg eine atemlose Spannung aufweist und in einem krachenden Finale endet. Wir Leser bleiben mit einem zufriedenen Gefühl über das Ende, aber auch sehr nachdenklich zurück.

„Tannenstein“ ist ein temporeicher Thriller, der den in ihn gesetzten Erwartungen mehr als gerecht wird. Aber Achtung! Nichts für schwache Nerven!

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