Rezension „Der Mädchenwald“ von Sam Lloyd – Rowohlt Verlag

  • Broschiert : 448 Seiten
  • Herausgeber : Rowohlt Taschenbuch; 2. Edition (15. Dezember 2020)
  • Sprache : Deutsch
  • übersetzt von: Katharina Naumann
  • ISBN-10 : 3499001136
  • ISBN-13 : 978-3499001130
  • Originaltitel : The Memory Wood
  • D: 16,00 Euro

Inhalt:

…und auch so bitterkalt.

Auf dem Weg zum Jugendschachturnier wird die 13-jährige Elissa entführt. Als sie erwacht, liegt sie in einem dunklen Keller. Ihre Situation scheint aussichtslos – bis Elijah ihr Verlies entdeckt und sie heimlich zu besuchen beginnt.

Elijah ist ein Einzelgänger, der mit seinen Eltern in einer abgeschiedenen Hütte im Wald lebt. Er kennt keine Handys und kein Internet, aber er weiß, es ist nicht richtig, dass Elissa gefangen gehalten wird; er weiß, er sollte jemandem davon erzählen. Aber er weiß auch, dass sein Leben aus den Fugen geraten wird, wenn die Wahrheit ans Licht kommt. Denn Elissa ist nicht die erste, die in den Mädchenwald gebracht wurde.

Während draußen die Polizistin DI MacCullagh alle Hebel in Bewegung setzt, um das Mädchen zu finden, erkennt Elissa, dass ihr nur mit Elijahs Hilfe die Flucht gelingen kann. Doch der Junge ist sehr viel cleverer, als er zu sein vorgibt. Und er hat längst begonnen, das Spiel nach seinen Regeln zu spielen…

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Der Autor:

Sam Lloyd wuchs im englischen Hampshire auf. Schon als kleiner Junge dachte er sich Geschichten aus und baute sich Verstecke in den umliegenden Wäldern. Heute lebt er mit seiner Frau und drei kleinen Söhnen in Surrey.

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Rezension:


Eine bedrückende, beklemmende Atmosphäre erwartet uns im Mädchenwald. Rasch wird deutlich, worauf dieser Name sich begründet. Die Bedeutung der Erinnerungsbäume verstärkt noch einmal die dunkle Aura, die uns allgegenwärtig von Seite zu Seite begleitet.

Drei unterschiedliche Perspektiven beleuchten das Umfeld und die Ereignisse. Auch hat der Autor einige Zeitsprünge eingebaut, die uns den Ablauf besser nachvollziehen lassen. Rasch hat man sich eine Meinung über die Hauptpersonen in diesem Psychothriller gebildet. Doch Vorsicht! Die ersten Eindrücke täuschen und auch ich habe mehrfach getroffene Einschätzungen rasch wieder revidieren müssen.

Da ist das eigentliche Opfer – Elissa. Für ihre 13 Jahre ist das Mädchen erstaunlich tapfer und ihre Handlungen sind überlegt. Sie wirkt in vielen Bereichen wesentlich älter und reifer.  Ihre Gedankengänge zu verfolgen war unheimlich spannend.

Dann gibt es Elijah. Er ist die unberechenbare Unbekannte. Es dauert sehr lange bis wir die Person Elijah wirklich einschätzen können. Wie weit darf man diesem Jungen vertrauen? Hier dürfen sich alle Leser auf überraschende Wendungen freuen.

Und zum Schluss begegnen wir Detectiv Mairéad. Ist sie stark genug, diesen Fall zu lösen?

Der erste Teil des Thrillers gestaltet sich relativ ruhig. Der Autor setzt hier den Grundstein für alle weiteren Ereignisse und versteht es, uns Leser gekonnt in die Irre zu führen. Es beginnt ein intelligentes Katz- und Maus-Spiel.

In diesem unheimlich facettenreichen Psychothriller sollte man den von Sam Lloyd in den Raum geworfenen Puzzleteilen nicht trauen. Immer wieder springt eines von seinem Platz und die Karten werden neu gemischt. Kurz vor den alles entscheidenden Antworten, könnten wir nicht weiter von der Lösung entfernt sein.

Der Showdown hat es in sich und bricht einem auf eine rührende Art auch das Herz.

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2 Antworten zu Rezension „Der Mädchenwald“ von Sam Lloyd – Rowohlt Verlag

  1. Uwe Rennicke sagt:

    Ich wusste beim Hören die ganze Zeit nicht recht, was ich davon halten sollte. Aber ich wollte ja wissen, was passiert. Ich fand ihn am Ende zu düster und zu dunkel, was man hier nachlesen kann:

    https://litterae-artesque.blogspot.com/2021/01/lloyd-sam-der-madchenwald.html

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