- Gebundene Ausgabe: 235 Seiten
- Verlag: Aufbau Verlag; Auflage: 5. (21. Januar 2020)
- Sprache: Deutsch
- übersetzt von Anette Grube
- ISBN-10: 3351034865
- ISBN-13: 978-3351034863
- D: 20,00 Euro
Inhalt:
Eine Frau, die um ihren Freund trauert, ein riesiger Hund – und die berührende Geschichte ihres gemeinsamen Wegs zurück ins Leben
Als die Ich-Erzählerin, eine in New York City lebende Schriftstellerin, ihren besten Freund verliert, bekommt sie überraschend dessen Hund vermacht. Apollo ist eine riesige Dogge, die achtzig Kilo wiegt. Ihr Apartment ist eigentlich viel zu klein für ihn, außerdem sind Hunde in ihrem Mietshaus nicht erlaubt. Aber irgendwie kann sie nicht Nein sagen und nimmt Apollo bei sich auf, der wie sie in tiefer Trauer ist. Stück für Stück finden die beiden gemeinsam zurück ins Leben. Ein Roman über Liebe, Freundschaft und die Kraft des Erzählens — und die tröstliche Verbindung zwischen Mensch und Hund.
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Die Autorin:
Sigrid Nunez ist eine der beliebtesten Autorinnen der amerikanischen Gegenwartsliteratur. Für ihr viel bewundertes Werk wurde sie mehrfach ausgezeichnet. Für „Der Freund“ erhielt sie 2018 den National Book Award und erreichte ein großes Publikum. Sie lebt in New York City.
Quelle: Amazon
Rezension:
Was bewegt uns, wenn ein geliebter Mensch stirbt? Wieviel schwerer ist dieser Verlust zu bewältigen, wenn es sich dabei um Selbstmord handelt?
Dieses Buch wartet mit sehr vielen tiefgründigen und emotionalen Gedanken auf. Es wird geprägt von den Erinnerungen der Ich-Erzählerin an einen verlorenen Freund. Es sind keine verklärten Erinnerungen. Er war kein einfacher Zeitgenosse. Eigentlich war an ihm kaum etwas liebenswert und doch bedeutete er ihr unendlich viel. Liebe kann man mit Logik nicht erklären.
Gleichzeitig ist da ein Hund. Sie hat ihn quasi geerbt. Ein großer Hund, der so gar nicht in das Leben und die Wohnung der Protagonistin passen will. Und doch wird gerade dieser Hund zu einem Rettungsanker. Apollo leidet ebenso unter dem Verlust. Beide geben sich gegenseitig auf eine besondere Art und Weise Halt.
Sigrid Nunez nimmt uns mit auf eine literarische und philosophische Gedankenreise. Mal melancholisch und traurig, dann wieder wütend, aber auch heiter und amüsant durchleben wir eine Bandbreite an Emotionen. Die Autorin fesselt mit einem ganz eigenen Schreibstil.
„Der Freund“ hat mich immer wieder zwischen den Zeilen gehalten und doch haben sich einzelne Passagen wie Gummiband dahin gezogen. Es werden einfach zu viele Themen auf einmal angerissen, zu viele Gefühlsebenen bedient. Einzelne Leser werden mit dieser Flut an Informationen sicher überschwemmt, was schade ist.
„Der Freund“ war so ganz anders als gedacht, an einigen Stellen arg anstrengend und doch voller interessanter Gedanken. Es ist kein Roman für zwischendurch. Die Thematik beschäftigt und fordert die intensive Aufmerksamkeit der Leser.