Rezension “Eine fast perfekte Welt” von Milena Agus – dtv Verlagsgesellschaft

  • Gebundene Ausgabe: 208 Seiten
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (24. Januar 2020)
  • Sprache: Deutsch
  • übersetzt von Monika Köpfer
  • ISBN-10: 3423282118
  • ISBN-13: 978-3423282116
  • Originaltitel: Terre promesse
  • D: 20,00 Euro

Inhalt:

Wie wird man glücklich in einer Welt, die nicht perfekt ist?

Als Ester noch in Genua lebte, sehnte sie sich nach Sardinien zurück. Nach der wilden, steinigen Landschaft und dem ursprünglichen Leben im Dorf. Nun ist sie zurück in ihrer Heimat, doch die Sehnsucht ist geblieben. Ihrer Tochter Felicita soll es da besser ergehen – und tatsächlich findet sie ihr Glück. Im bunten Hafenviertel von Cagliari fertigt sie Schmuck aus Weggeworfenen und zieht ihren Sohn Gregorio groß – dem das Leben seiner Mutter bald zu eng wird.

Poetisch und berührend erzählt Milena Agus von drei Generationen einer sardischen Familie und davon, dass wir alle Voraussetzungen für ein erfülltes Leben in uns tragen.

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Die Autorin:

Milena Agus wurde 1959 als Kind sardischer Eltern in Genua geboren. Heute lebt sie in Cagliari auf Sardinien. Ihr Weltbestseller ›Die Frau im Mond‹ (2007) wurde 2016 mit Marion Cotillard verfilmt.

Quelle: Amazon

Rezension:

Wir träumen von einem anderen, einem besseren Leben und sehen oft nicht, wie gut wir es eigentlich bereits haben. Die schönen Dinge werden vom Alltag oder der inneren Unzufriedenheit verdrängt.

Ester bricht aus der enge ihres Heimatdorfes aus, nur um zu erkennen, was sie dadurch zurückließ. Der schöne Schein der weiten Welt war trügerisch. Auch hat Ester nicht den Mut und die Kraft aus ihrem Hamsterrad auszubrechen. Die Unzufriedenheit zerfrisst sie innerlich.

Esters Mann Raffaele gibt die Liebe für die Vernunft auf. Er nimmt immer den leichten Weg, ist mit seinem Leben irgendwie zufrieden, doch hat er auch gelernt, glücklich zu sein?

Ihre Tochter Felicitas wird in diesen Strudel mitgerissen. Dennoch schafft sie es, die gesteckten Grenzen zu überwinden. Es kostet Kraft und ihr Leben ist von Rückschlägen geprägt. Doch sie findet den für sie richtigen Weg.

Felicitas Sohn Gregorio ist ein Außenseiter, der keinen Platz in der Gesellschaft findet, aber für seine Musik lebt.

Drei Generationen mit ihren Sorgen, Problemen, Wünschen, Träumen und Hoffnungen.

„Eine fast perfekte Welt“ von Milena Agus hat mich mit einem starken Anfang überzeugt, der zum Ende hin immer mehr schwächelt. Es war nicht einfach, mit den Charakteren warm zu werden. Dennoch hinterlässt jeder einzelne auch einen nachhaltigen Eindruck. Die Autorin lässt uns innehalten und über unsere Lebensziele nachdenken.

Leider hat mich die Geschichte selbst emotional wenig berührt. Dafür bleibt der Ton zu unterkühlt und die Autorin schafft es nicht, wirkliche Emotionen zu transportieren. Ich blieb als Leser nur Beobachter, konnte das Leben der Protagonisten fast steril analysieren.

Es bleibt die Frage: „Was bedeutet Glück für jeden Einzelnen von uns?“. Den richtigen Weg müssen wir ganz allein finden, unabhängig von anderen, denn für Glück gibt es viele unterschiedliche Interpretationen.

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