Rezension “Hier im echten Leben” von Sara Pennypacker – FISCHER Sauerländer

  • Gebundene Ausgabe : 304 Seiten
  • Herausgeber : FISCHER Sauerländer; 1. Edition (10. März 2021)
  • Sprache : Deutsch
  • übersetzt von: Birgitt Kollmann
  • Illustrationen: Jon Klassen
  • Lesealter : 10 Jahre und älter
  • Originaltitel : Here in the Real World
  • ISBN-10 : 3737358222
  • ISBN-13 : 978-3737358224
  • D: 17,00 Euro

Inhalt:

Kann ein Träumer die Welt verändern?

Der einsame Junge Ware trifft Jolene, das Mädchen, das niemand haben will. Eine alte Kirchenruine wird ihnen beiden ein Zuhause. Als dieses bedroht wird, muss Ware sich entscheiden: Entweder er bleibt in seiner Traumwelt – oder er wagt es gemeinsam mit Jolene für das einzustehen, woran er im Leben glaubt.

Sara Pennypacker (Autorin von Dein SPIEGEL-Bestseller »Mein Freund Pax«) schildert, wie zwei Kinder, die sich verloren fühlen, über sich hinauswachsen – und erkennen, dass sie mit ihrem Einsatz die Welt zu einem besseren Ort machen können.

Quelle: Amazon

Die Autorin:

Sara Pennypacker war Malerin, bevor sie mit dem Schreiben anfing. Sie ist Autorin zahlreicher Bücher, unter anderem von “Stuarts Cape”, hat zwei Kinder und lebt auf Cape Cod, Massachusetts. Wenn es warm ist, schwimmt sie im Meer; wenn nicht, sucht sie am Strand interessante Dinge.

Quelle: Amazon

Rezension:

Sara Pennypacker hat mich bereits mit “Mein Freund Pax” sehr beeindruckt. Daher musste ich unbedingt zu “Hier im echten Leben” greifen. Ihr besonderer Schreibstil konnte mich sofort wieder eingefangen. Auch die Illustration des Covers ist erneut wunderbar gelungen.

Ware ist ein ungewöhnlicher Junge, der sich noch selbst finden muss. Man kann sich wunderbar in ihn hinein versetzen. Leider sind seine Eltern zwar um sein Wohl besorgt, aber doch eher mit sich selbst beschäftigt. Ihr Umgang mit Ware stimmt traurig. Sie hören nicht hin und dabei lieben sie ihren Sohn. Alltag und Stress überdecken das Wesentliche. Dabei ist diese Zeit mit den Kinder die wertvollste und unwiederbringlichste.

Wares Großmutter ist ein Unikum. Im Buch wird deutlich, dass Wares Mutter auf eine eigene Art viel von ihr hat. Big Deal akzeptiert ihren Enkel wie er ist und unterstützt seine Fantasie und Kreativität. Auch sein Onkel Cy trägt nicht unerheblich zu den weiteren Entwicklungen bei.
Manchmal benötigen wir alle einen Schubs in die richtige Richtung. Wenn dann noch der Rücken gestärkt wird, kann das Selbstbewusstsein wachsen und wir richtig viel erreichen.

Jolene steht fester im Leben als Ware. Ihr Alltag ist nicht immer einfach. Aber auch sie hat ihre Träume. Beide Kinder ergänzen sich wunderbar und schaffen mit ihrem Tatendrang etwas, dass oft nicht einmal Erwachsenen gelingt.

“…Alles war vorher etwa anderes und wird irgendwann zu etwas anderem werden…”

Was die beiden Kinder aus der alten Ruine machen ist wundervolle. Ich habe die Veränderungen direkt vor meinen Augen gesehen. Überall erwacht neues Leben.
Ware wächst an den selbst gestellten Aufgaben und scheint in dieser einzigartigen Welt glücklich zu sein. Hier darf er Ware sein. Doch der Junge träumt nicht nur mehr, er lebt öfter im Hier und Jetzt. Die verschiedenen Entwicklungen zu beobachten ist spannend. Wir erleben, wie die Stärken des Einzelnen hervortreten und ein kleiner Junge beginnt, sich selbst zu akzeptieren und gern zu haben.

Jeder Einzelne konnte am Ende etwas für sich gewinnen und ich denke, alle sind sich auch sehr viel näher gekommen. In “Hier im echten Leben” geht es um Akzeptanz, Selbstfindung, Freundschaft und sehr viele Gefühle. Diese Geschichte ist herzerwärmend und gibt uns viel mit auf unserem weiteren Weg.

Sara Pennypacker ist ein runder und vor allem glaubwürdiger Schluss gelungen. Die einzelnen Szenen, besonders der Abend an dem die Kraniche über die kleine Oase hinwegziehen, sind herzerwärmend. 

Es ist eine ruhige Geschichte, die vielleicht ein paar kleinere Längen aufweist. Doch wenn man sich treiben lässt, den Augenblick genießt, ist es einfach wunderschön. “Hier im echten Leben” spricht so viele verschiedene Aspekte an und bringt doch alle irgendwie in Einklang.  

“…Manchmal, wenn man genau genug hinschaut, kann man sie sehen – die ganze Geschichte von etwas…”

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