Rezension „Die Nanny“ von Gilly Macmillan – Blanvalet Verlag

  • Broschiert : 448 Seiten
  • Herausgeber : Blanvalet Verlag; Deutsche Erstausgabe Auflage (27. Juli 2020)
  • Sprache: : Deutsch
  • Originaltitel : The Nanny
  • übersetzt von:
  • ISBN-10 : 3764507179
  • ISBN-13 : 978-3764507176
  • D: 13,00 Euro

Inhalt:

Sie ist die Tote im See. Sie ist die Frau an der Tür. Sie ist das Kindermädchen!

Die siebenjährige Jo wächst im Luxus auf, doch Wärme und Zuneigung erfährt sie nur von ihrer geliebten Nanny Hannah. Als die eines Nachts ohne jede Erklärung verschwindet, bricht für das Mädchen eine Welt zusammen. Dreißig Jahre später kehrt Jo nach England in das Anwesen ihrer Kindheit am See zurück. Die Beziehung zu ihrer Mutter ist noch immer geprägt von Vorwürfen und Ablehnung, und so ist Jo überglücklich, als eine ältere Dame auftaucht und sich als Hannah, Jos ehemalige Nanny, vorstellt. Doch Jos Mutter ist misstrauisch. Denn sie weiß – Hannah ist tot, seit der Nacht vor über dreißig Jahren. Wem soll Jo glauben? Ihrer Mutter oder der Frau, die damals das einzig Guten in ihrem Leben war? Und will Jo die Wahrheit überhaupt wissen? Denn die tut manchmal so weh, dass man lieber mit einer Lüge leben würde …

Quelle: Amazon

Die Autorin:

Gilly Macmillan wuchs in Swindon, Wiltshire auf und lebte in ihrer Jugend einige Jahre im Norden Kaliforniens. Sie arbeitete beim Burlington Magazine, der Hayward Gallery und als Dozentin für Fotografie. Heute widmet sie sich ganz dem Schreiben. Gilly Macmillans Romane erfreuen sich besonders in Großbritannien großer Beliebtheit und sind allesamt Bestseller. Sie lebt mit ihrer Familie in Bristol, England.

Quelle: Amazon

Rezension:

Es ist so eine Sache mit Erinnerungen und unseren durch Zuneigung oder Ablehnung hervorgerufenen Wahrnehmungen. Die Wahrheit kann sich dadurch rasch hinter einem Schleier verbergen. Suggeriert uns eine vertrauensvolle Person nur eine minimale Abweichung von der Realität, kann sich eine Erinnerung schnell verschieben.

Vor diesem Hintergrund entwickelt Gilly Macmillan ein ausgeklügeltes Psychospiel.

Undurchsichtige Charaktere bewegen sich in einem hoch manipulativen Tanz um die Wahrheit.

Was geschah damals mit Hannah? Wenn sie noch lebt, wer ist dann die Tote aus dem See?

Gut verborgene Geheimnisse arbeiten sich nach und nach ans Licht. Doch nicht alles lässt sich als schwarz oder weiß einordnen. Hier vermischen sich die Nuancen und letztendlich vielleicht auch unser Rechtsempfinden.

Unterschiedliche Perspektiven und eine malerische Kulisse schaffen ein atmosphärisches Ambiente. Die Protagonisten polarisieren. Anfangs wirkt Virginia sehr unnahbar und unsympathisch. Am Ende war sie die Person, die ich am meisten ins Herz geschlossen habe. Hannah dagegen erweckte von Beginn an tiefe Abneigung und doch wollte ich sie unbedingt mögen. Jo, als Dritte im Bunde blieb für mich über weite Strecken hinweg recht farblos. Die drei Frauen agieren als hochexplosives Gemisch.

Obwohl die Handlung stellenweise recht voraussehbar ist, konnte mich die Autorin bis zum Schluss fesseln.

Wer auf unblutige, psychologisch gut aufgestellte Familiendramen steht, wird diesen Thriller lieben.

Dieser Beitrag wurde unter Rezensionen abgelegt und mit , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert