- Taschenbuch: 344 Seiten
- Verlag: Sabrina Schuh; Auflage: 1. Auflage 2019 (13. Januar 2019)
- Sprache: Deutsch
- ISBN-10: 3964436534
- ISBN-13: 978-3964436535
- Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 12 Jahren
- D: 10,99 Euro
Inhalt:
Ein geplatzter Traum
Ein Leben im Abseits
Ein Himmel voller Sterne
Die aufstrebende Modedesignerin Silke hat alles, wovon sie jemals geträumt hat. Als der plötzliche Unfalltod ihrer Eltern sie völlig aus der Bahn wirft, verliert sie nicht nur ihren Job und ihr Zuhause, sondern auch jede gesellschaftliche Struktur. Anfangs noch voller Hoffnung, vom vielgepriesenen Sozialstaat aufgefangen zu werden, erlebt Silke eine bittere Enttäuschung nach der anderen. Sie ist von nun an auf sich allein gestellt und muss lernen, in der rauen, unbarmherzigen Welt der Obdachlosen zurechtzukommen. Allerdings bleibt ihr wenig Zeit, diese Herausforderungen zu meistern, wenn sie nicht das Letzte verlieren möchte, was ihr geblieben ist: ihr Leben.
In Unter pinken Sternen spinnt Autorin Sabrina Schuh aus den Elementen der Grimmschen Sterntaler eine in sich geschlossene, düstere Gesellschaftskritik über Schuldgefühle, Verzweiflung und das schwere Leben einer jungen Obdachlosen.
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Die Autorin:
Sabrina Schuh wurde 1987 geboren und gehört damit zu Generation Y – der Generation der Möglichkeiten! Von diesen hat sie gleich eine ganze Handvoll ergriffen. So ist sie nicht nur Fachfrau für das Vermarkten von Büchern und Lektorin diverser Titel, sondern schreibt auch selbst.
Bereits in den letzten Jahren hat sie unter verschiedenen Namen Beiträge in einigen Anthologien und einer Hörbuchapp veröffentlicht. Nun wagt sie 2018 mit der Märchenspinnerei den Schritt Richtung Romanveröffentlichung.
Mit Mann, Kind und Hund lebt sie im schönen Frankenland. Wenn sie sich nicht gerade beruflich mit Büchern befasst, findet man sie im Schwimmbad … Oder sie liest zum Vergnügen.
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Rezension:
Im Leben kann es sehr schnell und unerwartet passieren, dass Träume zerplatzen oder wir ins Straucheln geraten. Ist zu diesem Zeitpunkt niemand in der Nähe, um einen aufzufangen, kann der Fall rasant und sehr tief enden.
Für Silke rollt in dieser Märchenadaption von „Der Sterntaler“ das Leben förmlich über sie hinweg.
Der Verlust ihrer Eltern und die damit verbundene Trauer führen dazu, dass sie ihren Job sowie das Dach über dem Kopf innerhalb weniger Minuten verliert. Die vergangenen Monate führte Silke ein Leben wie im Märchen. Luxus, Anerkennung, Ruhm und die Freude an ihrer Arbeit bestimmten den Alltag. Der Aufprall in der Realität trifft sie dafür umso härter. Es ist niemand da, an den sich die junge Frau in ihrer Hilflosigkeit wenden kann. Auch lässt sie sich für meine Begriffe anfangs sehr gehen, so dass die Abwärtsspirale rasch voranschreitet.
Doch auch in ausweglosen Situationen verliert Silke ihre Menschlichkeit und ihr Mitgefühl nicht. Ihr begegnen hilfsbereite Menschen, aber auch solche, die nur an sich selbst denken. Unsere Protagonistin hat einerseits alles verloren und doch findet sie einen völlig neuen Reichtum in sich selbst. Durch glückliche Fügungen wandelt sich ihr Schicksal und eine neue Tür öffnet sich.
Allerdings gelingt es vielen Menschen in Silkes Situation nicht, das Ruder herumzureißen. Sie leben weiterhin auf der Straße und jeder Tag bedeutet den Kampf ums Überleben neu auszufechten.
Sabrina Schuh gelingt es sehr gut, uns die Gefühlswelt ihrer Protagonistin nahe zu bringen. Sie lässt uns innehalten und nachdenken. Die Autorin greift gezielt Vorurteile auf, hält sie uns dicht vors Gesicht und drängt die Leser dazu, sich auch mit unbequemen Gedanken auseinanderzusetzen.
„Unter pinken Sternen“ behandelt das Thema Obdachlosigkeit, vor dem wir oft die Augen verschließen. Trotz des märchenhaften Endes gibt uns die Autorin einen schonungslos offenen Einblick in das Leben auf der Straße. Eindrücklich und bildhaft erleben wir die Schicksale der Protagonisten. Sabrina Schuh ist hier eine wirklich gut recherchierte und berührende Geschichte gelungen.
Und am Schluss gibt es sogar ein Wiedersehen mit Fee und Markus, die mir aus „Unter schwarzen Federn“ noch gut in Erinnerung sind.