Rezension „Eine Kiste voller Weihnachten“ von Ralf Günther – Kindler Verlag

  • Gebundene Ausgabe: 128 Seiten
  • Verlag: Kindler Verlag; Auflage: 2. (15. Oktober 2019)
  • Illustration: Andrea Offermann
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3463406977
  • ISBN-13: 978-3463406978
  • D: 18,00 Euro

Inhalt:

Eine liebevoll illustrierte Geschichte, die den Erfolg von Ralf Günthers Bestseller „Das Weihnachtsmarktwunder“ fortschreibt: Dezember 1890.Vinzent Storch stellt in seinem kleinen Betrieb «Dresdner Pappen» her, Figuren aus Papier, die als Christbaumschmuck sehr beliebt sind. Heiligabend vormittags entdeckt er mit Schrecken eine Kiste, deren Lieferung versäumt wurde. Schnell macht er sich mit dem Pferdewagen auf, um die Ware noch vor dem Fest zu überbringen. Unterwegs bittet ein Mädchen darum, mitgenommen zu werden. Storch lehnt ab. Dass Lisbeth heimlich auf seinen Wagen steigt, bemerkt er nicht. Doch als das Schneegestöber immer dichter wird, sind die beiden bald aufeinander angewiesen. Und mitten im kalten Winter geschieht ein wahres Weihnachtswunder.

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Der Autor:

Ralf Günther wurde am 21.9.1967 in Köln geboren. Das Studium der Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft, Pädagogik und Germanistik an der Universität zu Köln finanzierte er durch ungelernte Hilfsarbeiten: u. a. als Stahlarbeiter und Speditionspacker.
Seit seiner Jugend schreibt Ralf Günther Texte. Noch während des Studiums gelangten erste Kostproben an die Öffentlichkeit: Sketche für ‚Hurra Deutschland‘ (WDR), aber auch das Kriminalhörspiel ‚Sonnige Zeiten‘ (BR). Seit der Übersiedlung vom Rhein an die Elbe ist Ralf Günther ausschließlich als freier Autor für Film-, Fernsehen, Bühne und Printmedien tätig. Sein Tätigkeitsfeld reicht von kulturgeschichtlichen Beiträgen, Rezensionen und Glossen für die Tagespresse bis hin zu Drehbüchern. Ralf Günther entwickelte und schrieb Drehbücher vor allem für Kinderserien wie „TKKG – Der Club der Detektive“, „Die Kinder vom Alstertal“ und „1, 2 oder 3“.
Im Sommer 2014 zog Ralf Günther mit seiner Familie die Elbe hinunter nach Hamburg. Seit dem April 2015 arbeitete er als pädagogischer Bezugsbetreuer für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in einer Einrichtung der Freien und Hansestadt Hamburg. Nebenher schrieb er an seinem Weihnachtsmärchen „Das Weihnachtsmarktwunder“. Es erschien im November 2015 bei Kindler/Rowohlt und befindet sich derzeit in der fünften Auflage. Im April 2017 kehrte Ralf Günther nach Sachsen zurück.
Hier schreibt er wieder regelmäßiger und arbeitet außerdem als Pädagoge in einer Einrichtung der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Seine aktuelle Neuerscheinung, die Novelle „Die Badende von Moritzburg“, erschien am 19. Mai 2017 auf dem deutschen Buchmarkt. Die historische Erzählung „Als Bach nach Dresden kam“ ist für den 25. September 2018 angekündigt. Beide Bücher erscheinen ebenfalls bei Kindler/Rowohlt.
Mit seiner neuen Lebensgefährtin, der Schriftstellerin Josefine Gottwald und deren Kindern, lebt Ralf Günther in der Nähe von Dresden.

Quelle: Amazon

Rezension:

Weihnachten ist für mich immer eine besondere Zeit im Jahr. In der Luft kann man die Erwartungen ringsherum spüren, die Menschen werden empfindlicher und Wünsche oder Träume können sich erfüllen.

In diesem Jahr kam dieses zauberhafte Büchlein als Weihnachtsgeschenk zu mir, fast so, als hätte da jemand auf meinen geheimen Wunschzettel geschaut. Danke Bini (Literatwo) für diese gelungene Überraschung und einen besonderen buchigen Schatz.

Ein kleines, sehr mutiges und liebenswertes Mädchen, möchte nur eines, an Weihnachten nach Hause gelangen, zu ihrem Vater und den Geschwistern. Ihre einzige Chance, den beschwerlichen und langen Weg zu schaffen, ist ein griesgrämiger, alter Mann mit einer geheimnisvollen Kiste.

Lisbeth und der alte Mann kommen sich mit der Zeit näher und beide lernen sehr viel voneinander. Die Gespräche der beiden sind einzigartig.
Hinter der ruppigen und harten Schale von Vinzent Storch versteckt sich ein sehr trauriger und einsamer Mensch. Auch wenn er es zu verbergen versucht, Vinzent Storch liebt Weihnachten. Er lebt für seine Dresdner Pappen und möchte mit Ihnen Weihnachten in jede Ecke des Landes bringen. Doch der Weg zu seinem Ziel und seinem Herzen ist nicht ungefährlich.

In meiner Fantasie saß ich mit den Kindern auf einem flauschigen Teppich vor dem knisternden Kaminfeuer, Kakaoduft lag in der Luft und wir tauchten gemeinsam in diese wundervolle Geschichte ein. Ganz so war es leider nicht, da uns der Kamin fehlt, aber unter der kuscheligen Bettdecke war es auch gemütlich.
Ich habe mit Lisbeth die Kälte in meinen Knochen gespürt und unter meiner warmen Decke gebibbert. Ich habe die Luft angehalten, als die Kutsche auf dem vereisten Weg ausbrach und am Ende ein kleines Weihnachtswunder erlebt.

Herzerwärmend erzählt Ralf Günther eine Geschichte für jedes Alter. „Eine Kiste voller Weihnachten“ ist nicht nur liebevoll in Leinen gebunden und mit Lesebändchen ausgestattet. Andrea Offermann gibt uns mit ihren wundervollen Illustrationen noch eine Extraportion Weihnachten mit auf den Weg.

Von den Dresdner Pappen habe ich zwar irgendwann einmal etwas gehört, aber noch keine in natura gesehen. Eine schöne, alte Tradition, die man gern wieder aufleben lassen könnte.

Wer immer wieder einmal das einzigartige Gefühl von Weihnachten durchleben möchte, dieses Buch ist der Schlüssel dazu. Für mich ein ganz besonderes Herzensgeschenk.

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Eine Antwort zu Rezension „Eine Kiste voller Weihnachten“ von Ralf Günther – Kindler Verlag

  1. Uwe Rennicke sagt:

    Dresdner Pappen werden immer noch hergestellt. Es gibt auch historisch, die sind aber teuer. Das Buch ist wieder einmal sehr schön.
    Viele Grüße
    Uwe von Litterae Artesque

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