Rezension „Ich weiss, wo sie ist“ von S. B. Caves – Harper Collins

Broschiert: 304 Seiten
Verlag: HarperCollins; Auflage: 1 (3. Dezember 2018)
Sprache: Deutsch
übersetzt von Anne Tente
ISBN-10: 3959672349
ISBN-13: 978-3959672344
Originaltitel: I Know Where She Is
D: 14,99 Euro


Inhalt:

Zehn Jahre nach dem Verschwinden ihrer Tochter Autumn bekommt Francine einen Zettel durch den Briefschlitz geschoben, auf dem steht: Ich weiß, wo sie ist.
Am nächsten Tag steht ein junges Mädchen vor ihr und behauptet, den Brief geschrieben zu haben. Francine hält es für einen grausamen Scherz. Doch das Mädchen weiß erschreckend viel über ihre Tochter. Ist Autumn noch am Leben? Kann sie sie finden? Oder ist es bereits zu spät?

»Dieses explosive Debüt packt den Leser von der ersten Seite an und lässt ihn nicht mehr los. Düster, erschreckend und wahnsinnig spannend.«
The Sun

Quelle: Amazon


Der Autor:

S. B. Caves wurde in London geboren und ist dort aufgewachsen. Er liebt Horrorfilme, Thriller aus Korea und Japan und True-Crime-Dokumentationen. »Ich weiß, wo sie ist« ist sein Debüt.

Quelle: Amazon


Rezension:

Francines Leben gleicht einem Scherbenhaufen. Aber sie hat seit 10 Jahren nie die Hoffnung aufgegeben, ihre verschwundene Tochter eines Tages wiederzufinden.

Ich kann mir gut vorstellen, dass wenn ein Kind verschwindet und nicht gefunden wird, es für viele Elternteile keinen wirklichen Abschluss geben kann. Ihre Flucht in den Alkohol war für mich auch nachvollziehbar. Das ihr Exmann sich ein neues Leben aufgebaut hat, ist aus seiner Sicht heraus verständlich. Er wirkt zwar auf den ersten Blick recht unsympathisch, doch jeder Mensch geht mit Verlusten anders um. So hat die Autorin eine Grundsituation entworfen, die für mich erschreckend realistisch wirkte.

Mit der Nachricht „Ich weiß, wo sie ist“, beginnt für Francine erneut eine düstere und spannende Suche nach Antworten. Dabei wirkt Lena nicht unbedingt vertrauenerweckend. Was weiß sie und erzählt sie auch die Wahrheit?

Eine Mutter würde wahrscheinlich alles tun, um ihr Kind zu finden und jedem noch so fadenscheinigen Hinweis folgen. Francine reagiert nicht immer logisch oder nachvollziehbar. Doch können wir aus unserer Perspektive nicht einschätzen, was zehn Jahre der Suche, voller Schuldgefühle, Hoffnung und Trauer bei ihr angerichtet haben. Je näher sie allerdings ihrem Ziel kommt, umso gefestigter wirkt sie.

Wir erleben bis zum Schluss Nervenkitzel pur und die geschilderten Grausamkeiten scheinen so überaus real. Letzteres hinterließ schon einen merkwürdigen Beigeschmack.

Die Erzählweise von  S. B. Caves bleibt allerdings recht kühl und distanziert. Dem nüchternen Schreibstil geschuldet, wirkt die ganze Situation irgendwie noch grausamer und düster. Es ist gar nicht mal das was der Autor schreibt, sondern die darin verpackten und auf den Leser projizierten Emotionen und Bilder, die diesen Thriller ausmachen.

Der Plot ist gut aufgebaut und fesselnd umgesetzt. Das Ende lies mich allerdings ein wenig unbefriedigt zurück. Nach einem grandiosen Showdown blieb einfach zu viel ungesagt und ungeklärt.

Dennoch war „Ich weiß wo sie ist“ ein mitreißender Thriller, der stellenweise ziemlich an die Nieren geht und Gänsehaut mit sich bringt. Ein gelungenes Thriller-Debüt.

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