Rezension “Blutrausch – Er muss töten: Thriller (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller, Band 9)” von Chris Carter – Ullstein Verlag

Taschenbuch: 448 Seiten

Verlag: Ullstein Taschenbuch; Auflage: 1. (24. August 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 9783548289533
ISBN-13: 978-3548289533
ASIN: 3548289533
Originaltitel: The Gallery of The Dead
D: 10,90 Euro

Inhalt:

Ein Killer mit Künstlerseele. Das Los Angeles Police Department ist aufgeschreckt. Ein neuer Fall für Robert Hunter und seinen Partner Garcia. Die härtesten Profiler der Welt!

„Seit 37 Jahren bei der Truppe, und das Einzige, was ich vergessen möchte, ist das, was in diesem Zimmer ist.“ Ein Polizist vom LAPD warnt die Sonderermittler Robert Hunter und Carlos Garcia vor dem schockierenden Anblick. Die beiden Detectives sind auf Morde spezialisiert, bei denen der Täter mit extremer Brutalität vorgegangen ist. Im Morddezernat intern als ultra violent, kurz „UV“ eingestuft. Hunter und Garcia, ausgebildete Kriminologen und Psychologen, sind die UV-Einheit, und der neue Fall sprengt selbst für sie alle Grenzen des Verbrechens. Sie jagen einen Serienkiller, der die Welt einlädt, seine Galerie der Toten zu besichtigen.

Der 9. Fall für Hunter und Garcia: ein Mega-Thriller von Bestsellerautor Chris Carter.

Quelle: Amazon

Der Autor:

Chris Carter wurde 1965 in Brasilien als Sohn italienischer Einwanderer geboren. Er studierte in Michigan forensische Psychologie und arbeitete sechs Jahre lang als Kriminalpsychologe für die Staatsanwaltschaft. Dann zog er nach Los Angeles, wo er als Musiker Karriere machte. Gegenwärtig lebt Chris Carter in London. Seine Thriller um Profiler Robert Hunter sind allesamt Bestseller.

Quelle: Amazon

Rezension:

Vor zwei Jahren durfte ich bereits im Rahmen der Erfurter Herbstlese einen Abend mit Chris Carter erleben. Er begeistert mich immer wieder aufs Neue. Dieses Mal war ich aber rein privat in Erfurt und konnte den Abend ohne Verpflichtungen genießen. Es wurde ein humorvoller Abend mit interessanten Einblicken. Wobei ich mir für die nächste Lesung wieder Margarete von Schwarzkopf als Moderatorin wünschen würde. Sie schafft es einfach, den besonderen Tenor von Chris Carter zu reflektieren und einen Leseabend abzurunden.

Chris Carter erläuterte uns an diesem Abend in der Buchhandlung Peterknecht in Erfurt noch einmal bildgewaltig den Unterschied zwischen Serien- und Massenmördern. Des Weiteren gewährte er uns einen Einblick in die knifflige Arbeitswelt eines Krimi- bzw. Thrillerautors. 

In Büchern muss all das, was an einem realen Tatort mit den Sinnen wahrgenommen wird, mit Worten in Bilder umgesetzt werden. Jedes Verbrechen muss am Ende einer Logik folgend nach dem Ursachenprinzip aufgeklärt werden. Nur dann fühlen sich die Leser auch wirklich angesprochen.

Die Wirklichkeit folgt allerdings nicht immer einer Logik und Handlungsweisen lassen sich oft nicht zufriedenstellend klären. Ein Satz von ihm sollte uns auch einmal innehalten und nachdenken lassen. 

„..Jeder Mensch kann zu einem Mörder werden, es bedarf nur bestimmter Umstände…“ 

Die Konstellation der Umstände bewirkt eine Veränderung in unserem Verhalten, wodurch wir uns über unsere eigenen ethischen bzw. grundsätzlichen Grenzen hinwegsetzen. Diese Tatsache hat er in seinem aktuellen Buch „Blutrausch – Er muss töten“ wirkungsvoll umgesetzt.

„Blutrausch“ hat mich einmal wieder bis zum Ende gefesselt und rätseln lassen, wer denn nun der eigentliche Mörder ist. Einige Seiten vor Schluss raubte mir Chris Carter sogar kurz den Atem und ich dachte. „Das kann er jetzt nicht machen. Nein! Er wird doch wohl nicht…“. 

Chris Carter beweist einmal mehr sein Geschick, die wahrhaft dunklen Seiten der Menschen in einer fiktiven Handlung so zu verarbeiten, dass man als Leser kaum zu unterscheiden vermag, inwieweit die Schilderungen einem wahren Fall nahe kommen. Nicht immer sind uns die Täter unsympathisch oder stoßen uns ab. Schlimm wird es, wenn wir beginnen, diesen Verständnis entgegenzubringen und fragen müssen: “Wie hätte man selbst reagiert?”. Gleichzeitig ist es immer wieder erschreckend, wie abgrundtief böse und krank eine menschliche Seele sein kann. 

Nach einem etwas ruhigeren, mehr in die psychologische Ermittlungsarbeit und das Umfeld seiner Ermittler eintauchenden Mittelteil, nimmt dieser Thriller am Ende noch einmal richtig an Fahrt zu. Hunter und seine Gedankenwelt faszinieren mich immer wieder.

Das Ende ist erneut mit einem Cliffhanger gespickt, der mich nun ungeduldig auf den nächsten Teil warten lässt. Zum Glück ist dieser bereits fertig geschrieben. Wie müssen uns allerdings noch bis zum Herbst 2019 gedulden, um die deutsche Fassung lesen zu dürfen. 

Chris Carter ist nicht nur ein sympathischer und humorvoller Autor, er ist auch unheimlich nah bei seinen Lesern. Zu der sich an die Lesung reihenden Signierstunde begrüßte er wirklich jeden mit Handschlag. Trotz der ihm leicht anzumerkenden Müdigkeit, nahm er sich geduldig Zeit für kurze Gespräche und gemeinsame Fotos. 
Fazit: Ein rundum gelungener Abend und ein Thriller, den ich Euch auf jeden Fall empfehlen kann.
Dieser Beitrag wurde unter Rezensionen abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert