Rezension „Schöne Mädchen brennen nicht“ von Lynn Weingarten – FISCHER Sauerländer

Broschiert: 384 Seiten
Verlag: FISCHER Sauerländer; Auflage: 1 (22. März 2016)
Sprache: Deutsch
übersetzt von Leo H. Strohm
ISBN-10: 3737353832
ISBN-13: 978-3737353830
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Originaltitel: Suicide notes from beautiful girls
D: 12,99 Euro

Inhalt:

Ein Thriller über das abgrundtief Dunkle in jedem von uns

Delia bekommt immer, was sie will.
Besonders seit sie tot ist.
Sie bringt dich dazu, an allem zu zweifeln, was dir wichtig ist.
Bis du deine große Liebe für einen elenden Lügner hältst.
Und jeden anderen für einen Mörder.

Als June die Nachricht auf ihrer Mailbox endlich abhört, ist es längst zu spät: Ihre beste Freundin ist tot – verbrannt im Schuppen ihres Stiefvaters. Selbstmord, heißt es. Doch June weiß, dass das nicht wahr ist. Niemand kannte Delia besser als sie. Manchmal war es sogar, als könnte Delia ihre Gedanken lesen – und das konnte sich großartig anfühlen. Oder beängstigend – je nachdem, in welcher Stimmung Delia gerade war. June macht sich auf die Suche nach dem Mörder ihrer besten Freundin und findet immer neue Abschiedsbriefe von ihr …

Wenn jemand dich so gut kennt, dass er jede deiner Reaktionen vorhersehen kann – dann ist das Liebe. Oder der Anfang von etwas Grauenvollem.

Quelle: Amazon

Die Autorin:

Lynn Weingarten lebt in New York, USA, schreibt Bücher und ist selbst Verlagslektorin. Lesen und Schreiben sind ihre erste große Leidenschaft. Die Abgründe der menschlichen Psyche ihre zweite. Und am wohlsten fühlt sie sich, wenn sie alles miteinander verbinden kann.

Quelle: Amazon

Rezension:

Zwei Mädchen, eine zerbrochene Freundschaft und der Tod eines der Mädchen, der alles verändert. Doch so leicht, wie die Fakten aufgeführt sind, macht es uns die Autorin nicht.

Ist eine jahrelange Freundschaft wirklich einfach so vorbei und vergessen? Lauert da nicht unterschwellig ein Gefühl von Verlust und Bedauern, von schlechtem Gewissen, die andere im Stich gelassen zu haben? Wie geht ein Teenager mit diesen Gefühlssturm um?

June und Delia haben sich auseinandergelebt und gehen seit Jahren getrennte Wege. Delia, die bestimmende, die manipulative, ist in einem Feuer umgekommen. June, die feinfühligere von beiden kann nicht glauben, dass die ehemalige beste Freundin nicht mehr da ist. Einen Selbstmord traut sie Delia nicht zu. Dafür war diese viel zu lebenslustig und taff. Versucht jemand einen Mord zu verschleiern? Rasch sind die ersten Verdächtigen gefunden.

In ihrem Schmerz, verbunden mit Schuldgefühlen, macht sich June auf die Suche nach der Wahrheit. Als dann aber immer neue Abschiedsbriefe von Delia auftauchen, wird es verwirrend. Wer ist Täter, wer Opfer?

In Rückblenden durchleben wir die gemeinsame Zeit der beiden Mädchen, verfolgen die Entstehung ihrer Freundschaft bis hin zum Ende. Durch die wechselnden Ich-Perspektiven von June und Delia erlebt man deren unterschiedliche Gefühle und Beweggründe hautnah mit.

Eine wirkliche Sympathieträgerin gab es für mich nicht. Delia ist egozentrisch und intrigant. Dafür war mir die sensible June zu labil und wankelmütig in ihren Handlungen. Ich hätte mir von ihr mehr Rückgrat gewünscht, besonders da sie sich im dem vergangenen Jahr eigentlich abgenabelt hatte und inzwischen ein selbstbestimmtes Leben führte. Seit dem Feuer fällt sie in alte Muster zurück und wird erneut zu einer Marionette der toten Freundin.

Es geht um Freundschaft, Liebe, Vertrauen, Manipulation und Verrat. Unerwartete Wendungen halten die Leser in Atem. Das eisige gewissenlose Kalkül einiger der handelnden Personen verursacht Gänsehaut.

Auch wenn sich zum Schluss die Puzzleteilchen zusammenfügen bleibt das Ende offen. June muss sich entscheiden. Doch welcher Weg ist der richtige? Wird es eine Entscheidung zwischen Leben und Tod oder kann sie auf ein Fünkchen Gewissen ihres Gegenparts hoffen? 

Es verbleibt ein sehr großer Raum für Spekulationen. Hierdurch war das Ende des Buches nicht wirklich befriedigend für mich. Eigentlich mag ich offene Enden, doch in diesem Fall blieben einfach zu viele lose Fäden in der Luft hängen. Dennoch ein in sich gelungener und fesselnder Jungendthriller.

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2 Antworten zu Rezension „Schöne Mädchen brennen nicht“ von Lynn Weingarten – FISCHER Sauerländer

  1. Melie sagt:

    Das Buch hört sich ja interessant an. Ich muss sagen, dass ich noch nie etwas von dem Buch gehört habe. Danke für deine schöne Rezi :)LG Meliehttp://melanies-buecherwelt.blogspot.co.at/

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