Rezension “Zum Glück braucht mich niemand” von Liv Marit Weberg – Fischer Sauerländer

Gebundene Ausgabe: 208 Seiten
Verlag: FISCHER Sauerländer; Auflage: 1 (23. Juni 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3737352445
ISBN-13: 978-3737352444
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Originaltitel: Det er heldigvis ingen som trenger meg
D: 13,99 Euro

Inhalt:

Anne Lise ist eigentlich zu schüchtern für eine Beziehung, aber so verliebt, dass es kaum auszuhalten ist. Deshalb zieht sie Hals über Kopf mit ihrem frischgebackenen Freund Stian zusammen. Die beiden schmeißen ihr Studium in Oslo, um mitten in der Pampa eine Tierhandlung zu übernehmen. Doch Stian kümmert sich mehr um die Tiere als um Anne-Lise. Die ist natürlich stinksauer – wozu will er eigentlich überhaupt eine Freundin? Doch wie soll man sich streiten, wenn man eigentlich schon zum Küssen zu schüchtern ist? Und soll das jetzt etwa die große Liebe sein? Um herauszufinden, was man vom Leben eigentlich will, ist abhauen immer noch die beste Lösung – zumindest, wenn es nach Anne-Lise geht …

Eine chaotische Liebegeschichte aus der Generation Y – launig, witzig und intelligent!

Quelle: Fischer Sauerländer

Die Autorin:

Liv Marit Weberg wurde 1988 als schüchternes kleines Mädchen geboren und lebt heute in Oslo, Norwegen. Sie hat am Norwegischen Kinderbuchinstitut literarisches Schreiben studiert und ihren Master in Nordischer Literatur an der Universität Oslo gemacht. In ihrem Debütroman ›Zum Glück bemerkt mich niemand … dachte ich‹ verarbeitet sie auch ihre eigenen Erfahrungen – auf die Spitze getrieben!

Quelle: Fischer Sauerländer

Rezension:

Vor einer Weile habe ich mich Anne-Lise angefreundet und ihren verdrehten Blick auf die Welt irgendwie lieb gewonnen. Warum, könnt ihr hier nachlesen “Zum Glück bemerkt mich niemand…dachte ich”.

Am Ende dachte ich, sie hat sich gemausert und geht ihren Weg. Doch das Leben ist eben doch nicht so einfach und wir Menschen können uns verändern, aber nicht von einem Tag auf den anderen aus unserer Haut schlüpfen.

Für Anne-Lise gleicht das Leben eher einem täglichen Überlebenskampf. Geplagt von Selbstzweifeln, Minderwertigkeitskomplexen und Ängsten, versucht sie sich irgendwie von einem Tag zum anderen zu winden. Dabei fühlt sie sich aber selbst der Beziehung zu Stian auf Dauer nicht gewachsen und eher als Klotz an seinem Bein. Kurzerhand zieht sie sich erneut in ihr Schneckenhaus zurück. Jedoch wäre Anne-Lise nicht Anne-Lise, wenn sie sich so einfach unterkriegen lassen würde.

Um im Alltag bestehen zu können, holt sie sich hilfreiche Lebensweisheiten aus dem Internet und versucht diese umzusetzen. Natürlich kommt es dadurch zu merkwürdigen Begebenheiten.
Liv Marit Weberg beweist wieder einmal ihr Händchen für die perfekte Situationskomik.
Doch unsere kleine Antiheldin lernt aus ihren Fehlern und auch Anne-Lise wird langsam erwachsen.
Sie wird nie der perfekte, einfach zu beschreibende Mensch von nebenan werden. Doch sie lernt, dass auch sie einen Wert hat und es Menschen gibt, die dies bemerken. Anne-Liese begreift nach und nach, dass es da jemanden gibt, der sie vorbehaltlos akzeptiert, den sie braucht und es nicht verkehrt ist, an ein Morgen zu glauben, sich jemand anderem anzuvertrauen. Schritt für Schritt wagt sie sich in das Abenteuer Leben.

Auch in “Zum Glück braucht mich niemand” werden wieder alle Begebenheiten überspitzt dargestellt, aber genau das macht den Charme dieses Buches aus. Gut versteckt zwischen den Zeilen finden wir treffende Gesellschaftskritik, die uns innehalten und einmal über das Leben nachdenken lassen sollte.

Lasst euch auf das Abenteuer Anne-Lise ein, ihr werdet es nicht bereuen.

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