Rezension „Der Teufel von New York“ von Lindsay Faye aus dem dtv Verlag

Eigentlich habe ich richtig gejubelt, als es hieß, ich darf an der
Leserunde für „Der Teufel von New York“ teilnehmen und konnte es kaum
erwarten, das Buch in den Händen zu halten. Jedoch fiel mir der Einstig in die
Geschichte dieses Mal unheimlich schwer.
Der Teufel von New York von Lyndsay Faye
Verlag: dtv premium
Deutsch von Michaela Meßner
Deutsche Erstausgabe
Taschenbuch 480 Seiten
ISBN 978-3-423-24993-5
Erscheinungsdatum: März 2014 

Euro15,90 [D] 16,40 [A]SFR22,90

Inhalt:

New York 1845. Die gerade gegründete Polizei der Stadt ist ein zusammengewürfelter Haufen von Schlägertypen und seltsamen Vögeln. Auch Timothy Wilde gehört dazu – gegen seinen Willen. Bei einem Brand wurden seine Zukunftspläne zerstört, sodass er jetzt jede Arbeit annehmen muss, die sich bietet. Eines Tages läuft ihm ein völlig verstörtes kleines Mädchen in die Arme, bekleidet mit einem blutdurchtränkten Nachthemd. Sie will oder kann nicht sagen, wer sie ist. Da sie selbst körperlich unverletzt ist, muss das Blut von einer anderen Person stammen. Kurz darauf findet Tim auf einem entlegenen Gelände neunzehn Kinderleichen. Es kursieren die wildesten Gerüchte, und die politische Situation ist bis zum Zerreißen angespannt …

Die Autorin

Lyndsay Faye gehört zu den authentischsten New Yorkern, nämlich denen, die woanders geboren wurden. Sie lebt in Manhatten.

Leseprobe: http://www.dtv.de/special/lyndsay_faye_der_teufel_von_new_york/leseprobe/1823/

Rezension:

Durch den ausschweifenden Erzählstil und
die anfangs teils eher emotionslos dargestellten Gedankengänge von Timothy
Wilde, war mir dieser über die ersten 60 bis 100 Seiten des Buches hinweg eher unsympathisch.
Hätte es sich nicht um eine Leserunde bei Lovelybooks gehandelt, hätte ich das
Buch wohl eher für einige Zeit beiseite gelegt, als es direkt zu Ende zu
lesen. 
Zum Glück änderten sich meine Gefühle im
weiteren Verlauf. Ob dies an einer Veränderung in der Schreibweise oder daran
lag, dass ich mich einfach an die Art der Darstellung gewöhnt hatte, kann ich
nicht richtig sagen.
Jedenfalls sind mir die Hauptfigur Tim sowie auch die kleine Bird
zum Ende hin richtig ans Herz gewachsen. Nach dem für mich im wahrsten Sinne
steinigen Beginn, konnte ich das Buch anschließend recht flüssig und zügig zu
Ende lesen. Auf den letzten 100 Seiten entwickelte die Handlung noch einmal
eine richtige Dynamik und konnte mich Stellenweise sogar richtig fesseln. 
Lyndsay Faye zeichnet ein umfassendes und
tiefgründiges Bild vom New York Mitte des 19. Jahrhunderts. Die handelnden
Charaktere werden bildlich und sehr intensiv beschrieben. Auch die damals vorherrschende
und vielfach verwendete Gaunersprache rundet das Gesamtbild ab. Im Gegensatz zu
anderen Lesermeinungen waren die verwendeten Ausdrücke für mich gut zu
interpretieren und störten den Leseverlauf nicht. Im Gegenteil, auf diese Art wirkte
der geschichtliche Hintergrund authentischer. Für alle anderen enthält das Buch
am Ende ein Glossar mit den entsprechenden Worterklärungen.
Die Kindermorde werden nur oberflächlich
in Szene gesetzt und von den allgemeinen, dafür sehr ausführlich abgehandelten
politischen Geschehnissen sowie den persönlichen Problemen der Protagonisten
überdeckt.
Leider hält der Handlungsstrang kaum
wirklich eine Überraschung für den Leser bereit. Eigentlich schade, da das Buch sehr viel Potential in sich birgt. Es handelt sich hier für mich
nicht um einen Thriller. Ich würde das Buch eher als historischen
Gesellschaftsroman einordnen und hatte mir aufgrund der Buchbeschreibung mehr
erhofft. Dem ihm vorangegangenen Ruf wird es leider nicht gerecht.

Kimmy vergibt 3 von 5 Käseecken.
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2 Antworten zu Rezension „Der Teufel von New York“ von Lindsay Faye aus dem dtv Verlag

  1. buecherloewe sagt:

    Liebe Anja, danke für die reiz….das buch stand auf meiner Wunschliste, aber ich glaube ich werde mich dann doch eher erst mal für ein anderes entscheiden :-)Viele liebe Grüße :-)Buecher Loewe

  2. Zwiebelchen sagt:

    Liebe Moni, danke für den Kommentar. Eigentlich ist das Buch an sich nicht schlecht, aber es fehlt einfach etwas und es gab nicht das wieder, was ich mir erhoffte. Leider stehe ich da mit meiner Meinung auch nicht allein da und ein enormes Potential wurde irgendwie verschenkt. Viele liebe Grüße Anja

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