Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
Verlag: HarperCollins; Auflage: 1., Aufl. (10. September 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3959670028
ISBN-13: 978-3959670029
Originaltitel: The Last Time We Say Goodbye
D: 16,90 Euro
Inhalt:
Es war der zwanzigste Dezember. Hinter mir lagen genau sechs Monate mit Steven. 183 Tage voller Küsse, bevor die Gleichung sich änderte. Unwiderruflich. Das letzte Mal, dass Lexie glücklich war, war davor. Als sie einen wunderbaren Freund hatte, den Traum, Mathematik zu studieren, und einen Bruder. Tyler. Nun ist sie für die anderen nicht mehr das Zahlengenie, sondern nur noch das Mädchen, dessen Bruder sich umgebracht hat. Um mit der Trauer fertigzuwerden, beginnt Lexie, ihre Gefühle aufzuschreiben. Doch leider ist das Leben keine Gleichung, sonst könnte sie die quälende Ungewissheit auflösen: Tyler hat ihr vor seinem Tod eine SMS geschickt, die sie nicht beachtet hat. Hätte sie alles ändern können? Der Gedanke verfolgt Lexie wie ein Schatten. Bis sie erfährt, was es braucht, um ihr Glück wahrscheinlicher zu machen.
Die Autorin:
Die New York Times-Bestsellerautorin Cynthia Hand unterrichtete mehrere Jahre lang Kreatives Schreiben an der Pepperdine University nahe Los Angeles, bevor sie sich hauptsächlich dem Schreiben widmete. Vor kurzem ist sie mit ihrer Familie zurück in ihre Heimatstadt in Idaho gezogen, wo sie die klare Luft genießt und an neuen Romanen schreibt.
Rezension:
Einen geliebten Menschen plötzlich zu verlieren ist schwer. Geschieht dies jedoch durch einen Selbstmord, lässt sich das Ganze emotional noch wesentlich schwerer verarbeiten. Schuldgefühle sind vorprogrammiert und das Gefühl, dass man diese Tat durch irgendetwas hätte verhindern können, ist überwältigend.
An dieser Stelle steigen wir in die Geschichte ein und erleben die Ereignisse mit einem Blick aus Lexis Augen. Lexi ist ein Mathematikgenie und auf rationaler Ebene unschlagbar. Dagegen hat sie ihre eigene Gefühlswelt nicht im Griff. Das ihre Freunde und Mitschüler sie nach dem Tod des Bruders wie ein rohes Ei behandeln oder ihr sogar aus dem Weg gehen, ist für sie nicht hilfreich. Sie zieht sich immer mehr von ihren Freunden zurück. Gleichzeitig fühlt sie sich für ihre am Boden zerstörte Mutter verantwortlich. Das Verhältnis zu ihrem Vater ist fast keines mehr, zumal sie ihm die Hauptschuld am Freitod von Taylor gibt.
Doch Alexis beweist Stärke und kämpft sich in ein normales Leben zurück. Schritt für Schritt verarbeitet sie ihren Verlust, entdeckt den Wert alter Freundschaften und begibt sich auf ihren eigenen Weg ins Leben.
Für Alexis beginnt eine Spurensuche, um die Gründe für Taylors Selbstmord und evtl. auch einen Schuldigen zu finden. In Rückblenden lernen wir Taylor kennen und als Leser spürt man die große Zuneigung, die die Geschwister füreinander empfunden haben. Die Erinnerungen an schöne unbeschwerte Tage, an Kleinigkeiten, die doch so bedeutsam waren leben auf. Mit aller Macht versucht Alexis diese Erinnerungen festzuhalten und nicht verblassen zu lassen.
Wir erleben das Davor und Danach noch einmal mit. Manchmal spüren Alexis und ihre Mutter die Anwesenheit von Taylor, der Duft seines Parfüms liegt plötzlich in der Luft und Alexis glaubt, ihren Bruder als eine Art Geist im Raum gesehen zu haben. Diese Einschübe erscheinen manchen als fantastische, evtl. unglaubwürdige Elemente. Ich denke, dass die Autorin hier noch einmal verdeutlichen wollte, wie sehr wir entgegen unseres realistischen Wissens wünschen und glauben möchten, dass die Lieben, die wir verloren haben, irgendwie noch da sind. Erinnerungen leben auf und oft spenden diese auch ein wenig Trost.
Über das ganze Buch hinweg schwebte für mich eine Frage: „Was stand in der SMS von Taylor an Alexis?“ Diese erschien mir als der Hauptgrund für ihre Schuldgefühle. Erst ganz zum Schluss erhalten wir in Form eines Briefes an eine Antwort und als Leser sieht man viele kleine Begebenheiten und Handlungen der Protagonistin in einem anderen Licht und kann diese besser verstehen.
„Die Unwahrscheinlichkeit des Glücks“ ist ein sehr emotionales Buch. Als ich den gerade angesprochenen Brief las, liefen mir still Tränen über das Gesicht. Es ist einerseits ein sehr trauriges Buch, das sich mit einem heiklen und wichtigen Thema beschäftigt. Andererseits gibt es Hoffnung und zeigt, wie schön das Leben doch sein kann.
Liest man das Nachwort der Autorin, bekommt der Inhalt der Geschichte noch einmal eine ganz andere Gewichtung. Ich bin froh, dass ich dieses Buch über BloggDeinBuch lesen durfte.
Fazit:
Fazit:
- Ein sehr einfühlsamer Jugendroman über Trauerbewältigung, der zeigt, dass das Leben auch seine Schattenseiten hat, aber dennoch den Leser mit neuem Mut und Kraft zurücklässt.
Kimmy vergibt 5 von 5 Käseecken