Rezension „Liebes Kind“ von Romy Hausmann – dtv Verlag

  • Broschiert: 432 Seiten
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (28. Februar 2019)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 342326229X
  • ISBN-13: 978-3423262293
  • D: 15,00 Euro

Inhalt:

Dieser Thriller beginnt, wo andere enden

Eine fensterlose Hütte im Wald. Lenas Leben und das ihrer zwei Kinder folgt strengen Regeln: Mahlzeiten, Toilettengänge, Lernzeiten werden minutiös eingehalten. Sauerstoff bekommen sie über einen »Zirkulationsapparat«. Der Vater versorgt seine Familie mit Lebensmitteln, er beschützt sie vor den Gefahren der Welt da draußen, er kümmert sich darum, dass seine Kinder immer eine Mutter haben. Doch eines Tages gelingt ihnen die Flucht – und nun geht der Albtraum erst richtig los. Denn vieles deutet darauf hin, dass der Entführer sich zurückholen will, was ihm gehört.

In ihrem emotional schockierenden und zugleich tief berührenden Thriller entrollt Romy Hausmann Stück für Stück das Panorama eines Grauens, das jegliche menschliche Vorstellungskraft übersteigt.

Quelle: Amazon

Die Autorin:

Romy Hausmann wurde 1981 geboren und war mit 24 Jahren Redaktionsleiterin bei einer Münchner Fernsehproduktion. Dort hat sie mit hunderten von Protagonisten gearbeitet und von deren Leben erzählt: von misshandelten Ehefrauen, somalischen Kriegsflüchtlingen, vernachlässigten Kindern. Seit der Geburt ihres Sohnes arbeitet sie frei fürs Fernsehen, seit 2016 schreibt sie regelmäßig für den blog www.mymonk.de. Darin erzählt sie von all den persönlichen Dingen und Erfahrungen, die ihr wirklich wichtig sind: Von nicht-linearen Lebenswegen, von Stolpersteinen und Niederlagen, vom Mut zur Veränderung und der Zuversicht, auch im Scheitern stark sein zu können. Liebes Kind‘ ist ihr Thrillerdebüt. Romy Hausmann wohnt mit ihrer Familie in einem abgeschiedenen Waldhaus in der Nähe von Stuttgart.

Quelle: Amazon

Rezension:

Um es gleich vorweg zu sagen, Romy Hausmann ist für mich die Neuentdeckung schlechthin.

Schon lange hat mich ein Thriller nicht mehr so eingefangen. „Liebes Kind“ ist ein absoluter Pageturner. Dabei weniger blutig, doch die immer präsente Gewalt, die psychologische Strukturierung und Beeinflussung sind äußerst durchdacht verwebt mit der Handlung. Flüssige Perspektivwechsel sorgen für ein in sich abgerundetes Bild.

Was passiert, wenn ein Kind verschwindet und die Eltern viele Jahre später die Nachricht erhalten, man hätte die Tochter gefunden? Lebend! Doch dann der Schock, die Frau im Krankenzimmer sieht fast so aus wie die verschwundene Lena, sie nennt sich Lena und doch ist sie es nicht. Wer ist diese Frau?

Wie kommen Kinder in der realen Welt zurecht, die nur die vier Wände einer einsamen Hütte im Wald kennen? Kinder, die mit Regeln großgeworden sind, die in mir immer wieder ein flaues Gefühl hervorgerufen haben.

Lena hat einen dummen Fehler begangen, so drückt es ihre kleine Tochter aus. Gerade die Passagen aus Hannahs Blickwinkel haben mich aus Sicht einer Mutter unheimlich berührt. Es erschreckt mich immer wieder, wie stark Verhaltens- und Sichtweisen von dritter Seite aus geprägt werden können.

Nach und nach erhalten wir in Rückblicken und Sequenzen einen Einblick in das Leben dieser kleinen „Familie“, fernab der realen Welt. Nicht immer ist zu erkennen, was entspringt der Fantasie, was ist real. Wie passt Lena in dieses Bild?

Die Ereignisse sind wunderbar verschachtelt, werfen immer neue Fragen auf, verwirren, machen betroffen und lassen hoffen. Als Leser verliert man dennoch nie den Überblick. Man ist immer am Geschehen dran und doch kommt man der Lösung nur soweit nahe, wie es Romy Hausmann zulässt. Feinfühlige und intensive Charakterstudien entwickeln eine so dichte, teils beklemmende Atmosphäre, dass ich als Leserin immer wieder die Luft angehalten habe, das Buch jedoch nicht aus der Hand legen konnte.

Seit heute ist „Liebes Kind“ offiziell im Buchhandel erhältlich. Ich kann allen Liebhabern von Krimis und Thrillern für dieses Buch meine wärmste Empfehlung aussprechen. Es wird Euch den Atem verschlagen und bis zur letzten Seite nicht aus seinen Fängen lassen.

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2 Antworten zu Rezension „Liebes Kind“ von Romy Hausmann – dtv Verlag

  1. Irve sagt:

    Liebe Anja,
    ich fand es auch supergenial und freue mich schon auf den nächsten Streich der Autorin!!
    Viele Grüße, Heike

  2. So schön, wenn ich an die gemeinsame Messezeit denke – du hast die Autorin nun gerade erst persönlich getroffen. Echt toll. Literatur pur und Danke für die Empfehlung. Ich werde es zwar nicht lesen, aber ich bin nun informiert. 🙂

    Drück dich – Bini

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