Broschiert: 448 Seiten
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (30. November 2018)
Sprache: Deutsch
übersetzt von Stefanie Ochel
ISBN-10: 3423262087
ISBN-13: 978-3423262088
Originaltitel: The Lying Game
D: 15,90 Euro
Inhalt:
Der neue Thriller von Ruth Ware
»Ich brauche deine Hilfe.« Mehr steht nicht in der Nachricht, die Isa von ihrer alten Schulfreundin Kate bekommt. Aber die wenigen Worte genügen. Isa lässt alles stehen und liegen und fährt nach Salten – dem Ort, wo sie einst mit ihren drei Freundinnen Kate, Thea und Fatima das glücklichste und zugleich grauenvollste Jahr ihres Lebens verbracht hat. Was am Ende jenes Jahres geschah, wird keine von ihnen je vergessen. Nun ist an der Küste eine Leiche gefunden worden. Sie alle wissen, wer es ist. Und sie wissen auch, wie die Leiche dort hingekommen ist, vor siebzehn Jahren.
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Die Autorin:
Ruth Ware wuchs im südenglischen Lewes auf und lebte nach ihrem Studium an der Manchester University eine Zeit lang in Paris. Sie hat als Kellnerin, Buchhändlerin, Englischlehrerin und Pressereferentin für einen großen Verlag gearbeitet und lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Brighton.
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Rezension:
Ein Hilferuf aus der Vergangenheit führt alle vier Freundinnen nach vielen Jahren des Schweigens zurück an den Ort, wo alles begann.
Neben der Wiedersehensfreude sind die Empfindungen der vier Frauen recht unterschiedlich. Ihre Blickwinkel auf die Vergangenheit entwerfen für den Leser nach und nach ein Bild der Ereignisse von damals.
Doch wer hat Schuld auf sich geladen und was passierte wirklich, als alle noch mehr oder weniger in den Kinderschuhen steckten? Was hat das alles mit den an der Küste gefundenen Überresten zu tun? Es gibt viele Fragen, die aufgeworfen, allerdings größtenteils erst am Ende von Ruth Ware beantwortet werden.
Der Zwischenteil ist ausgefüllt von Jugenderinnerungen und einer Art Schemata zu den vier Freundinnen. Obwohl ich versucht bin, diese Frauen nicht mehr als Freundinnen zu bezeichnen. Sie bilden eine Zweckgemeinschaft, verbunden durch Schuldgefühle und der Angst vor Bestrafung. Ruth Ware schreibt wie gewohnt bildhaft, allerdings sehr ausschweifend mit dem Hang, sich an Nichtigkeiten festzuhalten.
Ich lese die Thriller der Autorin sehr gern. „Wie tief ist deine Schuld“ ist für mich allerdings der bisher schwächste und am wenigsten fesselndste.
Ihre Protagonistinnen sind geprägt von wenig Tiefe und überbordendem Egoismus. Vielleicht konnte ich mich dieses Mal auch nicht so recht in die Story einfinden, da keine der vier Frauen oder der weiteren Personen besondere Sympathien weckten. Ich konnte mich mit Ihnen absolut nicht identifizieren. Sie blieben mir fern und so steckte ich nicht völlig im Geschehen. Ich war eher stille Beobachterin und die Distanz zur Geschichte blieb bis zum Schluss bestehen.
Dennoch rätselt man als Leser mit und die Auflösung empfand ich als äußerst tragisch. „Wie tief ist deine Schuld“ passt eher in die Sparte Spannungsroman, als Thriller. Es gibt düster anmutende Szenen, interessante Blickwinkel, aber das Potential der Grundidee wurde leider kaum genutzt.