Rezension „Muttertag“ von Nele Neuhaus – Ullstein Buchverlage

Gebundene Ausgabe: 560 Seiten
Verlag: Ullstein Hardcover; Auflage: 3. (19. November 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3550081030
ISBN-13: 978-3550081033
D: 22,00 Euro

Inhalt:

Sie hatten ein Geheimnis. Sie mussten sterben. An einem Sonntag.

Der neue Bestseller von Nele Neuhaus

Im Wohnhaus einer stillgelegten Fabrik wird eine Leiche gefunden. Es handelt sich um den ehemaligen Betreiber des Werks, Theodor Reifenrath, wie Kriminalhauptkommissarin Pia Sander feststellt. In einem Hundezwinger machen sie und ihr Chef Oliver von Bodenstein eine grausige Entdeckung: Neben einem fast verhungerten Hund liegen menschliche Knochen verstreut und die Spurensicherung fördert immer mehr schreckliche Details zutage. Reifenrath lebte sehr zurückgezogen, seit sich zwanzig Jahre zuvor seine Frau Rita das Leben nahm. Im Dorf will niemand glauben, dass er ein Serienmörder war.

Rechtsmediziner Henning Kirchhoff kann einige der Opfer identifizieren, die schon vor Jahren ermordet wurden. Alle waren Frauen. Alle verschwanden an einem Sonntag im Mai. Pia ist überzeugt: Der Mörder läuft noch frei herum. Er sucht sein nächstes Opfer. Und bald ist Anfang Mai.

Quelle: Amazon

Die Autorin:

Schon als Fünfjährige schrieb die in Münster Geborene ihre erste Geschichte, mit 14 Jahren füllten die Storys schon mehrere Hefte. Und als Nele Neuhaus nach dem Studium von Jura, Geschichte und Germanistik das erste „richtige“ Buch geschrieben hatte, ließ sie es „on demand“ drucken und vertrieb es selbst. Es verkaufte sich bestens, der Berliner Ullstein-Verlag nahm Nele Neuhaus unter Vertrag, und ihre folgenden Krimis um das Ermittlerduo Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff machten aus ihr eine Erfolgsautorin. Der Durchbruch gelang ihr 2010 mit dem vierten Band der Taunuskrimi-Reihe. „Schneewittchen muss sterben“ stürmte seit Erscheinen im Juni 2010 die Bestsellerlisten, Lizenzen wurden in 31 Länder verkauft, ebenso die Filmrechte. Auch ihr erstes Buch „Unter Haien“ eroberte nach der Wiederauflage im Mai 2012 die Top-Position der Bestsellerliste, genauso wie die Taunuskrimis „Wer Wind sät“ und „Böser Wolf“. Im ZDF wurden die Filme nach Motiven aus Neuhaus‘ Romanen Quotenhits.
Außerdem schreibt Nele Neuhaus unter ihrem Mädchennamen Nele Löwenberg Romane und Jugendbücher, in denen es um Pferde geht, denn die Autorin ist leidenschaftliche Pferdeliebhaberin, Reiterin und Züchterin. Ihre Bücher verkauften sich bis heute (Mai 2016) allein in Deutschland über 10 Millionen Mal.
Nele Neuhaus lebt mit ihrem Ehemann und Australian Cattle Dog Aki im Vordertaunus.

Quelle: Amazon

Rezension:

Normalerweise sollte der Muttertag ein Tag der Familie, der Freude und Liebe sein. Doch bei Nele Neuhaus wird dieser Tag zu einem Tag der leeren Versprechungen, des Verlassen seins und der Enttäuschung. Es ist der Tag, an dem eine Kinderseele zerbricht.

Alles beginnt mit einem spannenden Prolog, der eine enorme Sogkraft auf die Leser ausübt. Fragen werden aufgeworfen, die sich größtenteils erst wirklich am Ende beantworten lassen und so immer im Hintergrund herumgeistern, das Gelesene hinterfragen lassen und auf eine Lösung drängen.

Speziell die Frage nach dem Mörder lies mich immer wieder in Sackgassen enden. Der Täterkreis war rasch abgesteckt und dennoch blieb der Mörder immer im Schatten. Niemand in dieser Verflechtung aus Gewalt, Aggression, Naivität und Geheimniskrämerei ist frei von Schuld oder unverdächtig. Jeder könnte die Taten begangen oder zumindest etwas gewusst haben.
Vielleicht liegt hier auch gerade hier der Focus der Autorin.
 
Nele Neuhaus weiß, die Gefühle ihrer Leser wie eine Puppenspielerin zu dirigieren. Keine der verdächtigen Personen erscheint besonders sympathisch. Ich konnte mich mit niemandem wirklich anfreunden, empfand eher Mitleid und Bedauern. Nur die Ermittler schaffen es, den Leser zu packen.

„Muttertag“ ist mein erster Krimi von Nele Neuhaus. Ihr geht der Ruf voraus, dass ihre Krimis recht blutig daher kommen. Dieser ist da ein wenig anders. Die Morde sind hier eher von psychologischer Grausamkeit geprägt und vieles obliegt der Fantasie der Leser. Im Mittelpunkt stehen vorrangig die Gefühle, die den Mörder zu seinen Taten trieben und dessen Gedankengänge.  Das „Warum“ hinter den Taten bzw. der Auslöser. Dieser Aspekt war interessant.

Dennoch muss ich sagen, dass sich das ganze Prozedere viel zu lange hinzog. Nach einem spannenden Anfang, war der Mittelteil recht zäh und der Plot kommt erst im letzten Drittel wieder so richtig in Fahrt. Auch gab es hin und wieder kleine Unstimmigkeiten, die mich störten.

Trotz meiner Kritik ist „Muttertag“ ein solider und düsterer Krimi, der die Leser bis zum Schluss mitraten lässt und den Mörder in einem großen Showdown entlarvt.

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