Gebundene Ausgabe: 464 Seiten
Verlag: Knaur HC (1. Oktober 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3426226723
ISBN-13: 978-3426226728
Originaltitel: The Toymakers
D: 20,00 Euro
Inhalt:
Entdecken Sie mit Robert Dinsdales „Die kleinen Wunder von Mayfair“ Londons einzigartigen Spielzeug-Laden und einen ergreifenden Liebes- und Familien-Roman zum Anfang des 20. Jahrhunderts.
Alles beginnt mit einer Zeitungsannonce: »Fühlen Sie sich verloren? Ängstlich? Sind Sie im Herzen ein Kind geblieben? Willkommen in Papa Jacks Emporium.« Die Worte scheinen Cathy förmlich anzuziehen, als sie nach einer neuen Bleibe sucht. Denn im England des Jahres 1906 ist eine alleinstehende junge Frau wie sie nirgendwo willkommen, zumal nicht, wenn sie schwanger ist – und so macht Cathy sich auf nach Mayfair. In Papa Jacks Emporium, Londons magischem Spielzeug-Laden, gibt es nicht nur Zinnsoldaten, die strammstehen, wenn jemand vorübergeht, riesige Bäume aus Pappmaché und fröhlich umherflatternde Vögel aus Pfeifenreinigern. Hier finden all diejenigen Unterschlupf, die Hilfe bitter nötig haben. Doch bald wetteifern Papa Jacks Söhne, die rivalisierenden Brüder Kaspar und Emil, um Cathys Zuneigung. Und als der 1. Weltkrieg ausbricht und die Familie auseinander reißt, scheint das Emporium langsam aber sicher seinen Zauber zu verlieren …
Nostalgisch, rührend und zauberhaft romantisch erzählt Robert Dinsdales „Die kleinen Wunder von Mayfair“ von einer jungen Frau, zerrissen in ihrer Liebe zu zwei Männern mit einzigartigen magischen Talenten. Ein Liebes-Roman für alle Leserinnen und Leser von Erin Morgenstern und Jessie Burton und alle, die sich von einem Spielzeug-Laden voller Wunder verzaubern lassen.
»Wahrhaft magisch. Diese rundum faszinierende Geschichte wird Sie verzaubern.« Culture Fly
Der Autor:
Robert Dinsdale, Jahrgang 1981, wuchs in North Yorkshire auf. Er lebt mit seiner Tochter in Essex. Wenn er sie nicht gerade zur Schule fährt, geht er am Meer spazieren, arbeitet am Computer oder besucht die örtliche Bibliothek (das kann er wirklich empfehlen!). »Die kleinen Wunder von Mayfair« ist sein dritter Roman.
Rezension:
In „Die kleinen Wunder von Mayfair“ geht es um besonderes, magisches Spielzeug, aber nicht nur. In diesem Buch stecken so viele verschiedene Aspekte des Lebens, dass es mir sehr schwer fällt, eine Rezension zu schreiben, ohne dabei zu spoilern.
Anfangs könnte man denken, es erwarte einen eine einfache, fantastische Geschichte. Aber weit gefehlt. Es geht um Neuanfänge, Selbstfindung, Geschichte und Liebe in vielerlei Hinsichten. Loyalität und Freundschaften, Vertrauen und Enttäuschungen, verletzte Gefühle und Treue und noch vieles mehr verbindet Robert Dinsdale in diesem einzigartigen Buch.
In den Spielzeugen von Papa Jack steckt etwas magisches, weil er in Ihnen einen Teil seiner Seele mit verarbeitet. Aber das Emporium ist auch eine Welt für sich. Die Bewohner kommen nur sehr selten mit der rauen Wirklichkeit in Berührung. Die Menschen, die im Spielzeugemporium einkaufen, lassen ihre Sorgen vor dessen Türen und wollen verzaubert werden.
Auch Cathy sucht hier den Abstand von der Realität. Doch die Weltgeschichte holt sie und Kaspar eines Tages ein.
Kaspar war schon immer der bessere Spielzeugerfinder. Im Gegensatz zu seinem Bruder Emil kämpfte er nicht um Ideen, er ließ sie zu und suchte nach Verbesserungen. Erst später habe ich begriffen, dass die Erlebnisse aus seiner frühesten Kindheit ein Grund dafür sein könnten. Emil dagegen befindet sich täglich im Konkurrenzkampf zu seinem älteren Bruder. Er möchte mit aller Macht etwas Besonderes erfinden. Dabei errichtet er um sich herum Mauern, die eines Tages fast unüberwindlich werden.
Im Laufe der Geschichte eröffnet sich uns Lesern, was einen wahren Spielzeugerfinder ausmacht. Die Erfahrungen, die er im Leben sammeln musste und ein großes Herz.
Kaspar hat im 1. Weltkrieg viele schlimme Dinge gesehen und am eigenen Leib erlebt. So wie auch Papa Jack viele schwere Jahre durchleben musste.
Diese Erfahrungen haben seine Seele verändert, ihn fast zerstört und doch zu einem besseren Menschen werden lassen. Es hat dazu geführt, dass auch Kaspar seinem Spielzeug Seele einhauchen kann.
Emil dagegen ist verbittert und unzufrieden. Seine Welt, Papa Jacks Emporium, ist zu klein, als dass er sich entfalten oder weiterentwickeln könnte. Im Herzen bleibt er immer der kleine Junge, neidisch auf die Erfolge des großen Bruders, aber ohne wahre Inspirationen. Selbst die Empathie, Spielzeuge weiter mit den Augen eines Kindes zu sehen, geht Emil verloren.
Und dann verschwindet Kaspar spurlos….
Die wahre Tragik sind die durch Neid, Missgunst und Angst verloren gegangenen Jahre. Wenn trotz Liebe etwas Unfassbares passiert, stimmt dies traurig und nachdenklich zugleich.
Dabei ist das Ende einfach zauberhaft. So bitter der Beigeschmack ist, so warm wurde mir ums Herz. „Die kleinen Wunder von Mayfair“ zeigt uns, dass auch heute noch Wunder möglich sind.
Das ganze Buch ist neben den tragischen Seiten voller Fantasie, Magie, Träume, Liebe und Wärme, dass ich mir wünschte, einmal selbst durch diesen einzigartigen Spielzeugladen streifen zu dürfen.
Hallo AnjaIch kannte das Buch bisher gar nicht, aber die Inhaltsangabe hat so zauberhaft geklungen, dass ich mir gleich deine Rezension dazu durchlesen soll… und was soll ich sagen, damit hast du mich auch gleich verzaubert 🙂 Die Idee von einem magischen Spielzeugladen, verbunden mit vergangenen Erfahrungen und Charakterzügen der einzelnen Charaktere finde ich sehr ausgefallen und habe ich so in noch keinem anderen Buch gelesen. Obwohl das Buch nicht explizit in der Weihnachtszeit spielt, klingt es für mich nach einer Geschichte, die aber sehr gut in die Vorweihnachtszeit passt. Trifft das zu oder ist es gar nicht der Fall? Ich bin drauf und dran, das Buch auf meine Wunschliste zu setzen, will aber noch einmal eine Nacht drüber schlafen. Aber vielen Dank für deine tolle Rezension zu dieser zauberhaften Geschichte 🙂 Liebe Grüssepaperlove ♥
Hallo paperlove,die Weihnachtszeit, d. h. der erste Frost spielt im Imperium eine große Rolle. Das Buch ist stellenweise traurig und düster, dann aber auch wieder strahlend und nostalgisch bzw. voller Wärme. Ich liebe es und würde es auch in der Weihnachtszeit noch einmal lesen.Liebe GrüßeAnja
Super, das klingt doch gut. Dann scheint es tatsächlich die richtige Weihnachtslektüre zu sein 🙂