Rezension „Die Frauen der Rosenvilla“ von Teresa Simon – Heyne Verlag

Taschenbuch: 448 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (9. Februar 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3453471318
ISBN-13: 978-3453471313
D: 9,99 Euro

Inhalt:

Im Garten der Villa verbirgt sich ihr Geheimnis …

Anna Kepler, Erbin einer alten Schokoladendynastie, hat gerade ihre zweite Chocolaterie in der Dresdner Altstadt eröffnet. Auch die Familienvilla hat Anna wieder in Familienbesitz gebracht. Als sie den legendären Rosengarten, der der Villa einst ihren Namen gab, neu anlegt, stößt sie auf eine alte Schatulle. Sie enthält das Tagebuch einer Frau, die vor hundert Jahren in der Villa gelebt hat. Doch Anna hat noch nie von dieser Emma gehört und begibt sich auf Spurensuche. Dabei stößt sie auf ein schicksalhaftes Familiengeheimnis …

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Die Autorin:

Teresa Simon ist das Pseudonym einer bekannten deutschen Autorin. Sie reist gerne (auch in die Vergangenheit), ist neugierig auf ungewöhnliche Schicksale, hat ein Faible für Katzen, bewundert alles, was grünt und blüht, und lässt sich immer wieder von stimmungsvollen historischen Schauplätzen inspirieren.

Quelle: Amazon

Rezension:



Ein Buch so schön, dass man darin versinken und nie wieder auftauchen möchte…

So ging es mir mit den Frauen der Rosenvilla. Ich habe immer davon geträumt, in einem verborgenen Winkel auf dem Dachboden oder im Keller, geheime Unterlagen, Tagebücher etc. zu entdecken. Familiengeschichte ist etwas Faszinierendes und viel zu oft kennen wir nur Bruchstücke aus dem Leben unserer Großeltern oder Urgroßeltern. Weiter zurück werden kaum Erinnerungen weitergegeben und sind für immer verloren.

Anna hat Glück. Tief vergraben im Rosengarten findet sie eine Schatulle mit Tagebuchaufzeichnungen dreier Generationen von Frauen, die in der Rosenvilla gelebt haben. Nach und nach lassen sich die einzelnen Seiten ihren früheren Eigentümerinnen zuordnen und wir verfolgen drei Schicksale, nein eher noch mehr, über einen Zeitraum von über 100 Jahren hinweg. 

Nicht immer ist die Aufdeckung eines Geheimnisses mit Leichtigkeit und Freude verbunden. Doch hier es geht vor allem um Liebe und das Leben selbst, mit all seinen Widrigkeiten. Starke Frauen meistern ihren Alltag in unsicheren Zeiten. Manch eine zerbricht an ihren Gefühlen, Träume zerplatzen wie Seifenblasen und doch finden alle in ihrem Leben auch einen Ruhepol und ihren inneren Frieden. Diesen recht unterschiedlichen Frauen ist eines gemein, sie lieben ihr Zuhause, die Rosenvilla, ihre Familie und vor allem ihre Kinder. 

Und nicht zu vergessen, in ihrem Umfeld dreht sich irgendwie immer alles um Schokolade.
Ja, im Buch geht es um so etwas Wunderbares wie Rosen und Schokolade, gewürzt mit einem Hauch Leidenschaft. Ich hatte fast den Duft der Rosen in der Nase und rein virtuell habe ich beim Lesen etliche Kilo Pralinen verspeist und beides genossen. 

Die geschichtlichen Hintergründe, die mit der Herstellung von Schokolade, deren Entwicklung und auch den geschmacklichen Variationen einhergehen, waren ebenso spannend, wie die eigentliche Geschichte der Frauen der Rosenvilla.

Dieses Buch zu lesen, gleicht einer Reise in die Vergangenheit und durch die Geschichte Dresdens.
Doch es ist auch eine Reise durch die Unbilden der deutschen Geschichte und zeitlicher Umbrüche. So nah am Leben, authentisch und fesselnd, dass man sich auch nach 448 Seiten nicht von den liebgewonnenen vielschichtigen Charakteren verabschieden möchte. Die Frauen der Rosenvilla sind energisch, folgen ihren Träumen, benehmen sich manchmal ein wenig verrückt und haben vor allem ein großes Herz. Sie lieben mit Leidenschaft und kämpfen für das, was sie lieben. Diese Geschichte rührt das Herz und ist schön und traurig zugleich. Ihr werdet mit ihnen lachen und weinen und Euch einfach nur wohl fühlen.
Am Ende fügen sich alle Bausteine zu einem großen Ganzen und wir verstehen, was am Anfang passierte und alle weiteren Generationen auf die ein oder andere Art und Weise beeinflusste.
Der schokoladigen Verführung, die einem immer wieder auflauert, vermischt mit dem Duft der Rosen kann man nicht widerstehen. Und wer nicht einfach nur in der Fantasie genießen möchte, auf den warten zum Abschluss noch ein paar verführerische Likör- und Pralinenrezepte.

Wer weiter in den Welten, die Teresa Simon erschafft verbleiben möchte, dem lege ich „Die Holunderschwestern“ wärmstens ans Herz.
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