Rezension “Die höchst wundersame Reise zum Ende der Welt” von Nicholas Gannon – Coppenrath Verlag

Gebundene Ausgabe: 368 Seiten
Verlag: Coppenrath; Auflage: 1 (4. August 2016)
Sprache: Deutsch
übersetzt von Harriet Fricke
ISBN-10: 3649619423
ISBN-13: 978-3649619420
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Vom Hersteller empfohlenes Alter: 10 – 12 Jahre
Originaltitel: The Doldrums
D: 14,95 Euro




Inhalt:

Archer Helmsley ist ein Entdecker – genau wie seine Großeltern, die berühmten Naturforscher. Es gibt nur ein Problem: Seit Ralph und Rachel Helmsley vor zwei Jahren spurlos auf einem Eisberg verschwanden, lässt Archers Mutter ihn nicht mehr vor die Tür.

Wie aber soll man in einem Haus voller ausgestopfter Tiere und todlangweiliger Dinner-Gäste jemals ein Abenteuer erleben? Archer braucht einen Plan!

Zum Glück ist da das Nachbarmädchen Adélaïde, das schon mal gegen wilde Krokodile gekämpft hat. (Woher sonst sollte sie ihr Holzbein haben?) Und Oliver, der in jedem Plan die kleinen Fehler aufspürt. (Zum Beispiel, dass man ohne U-Boot und die Möglichkeit, das Haus zu verlassen, kein Tiefseeforscher werden kann.)
Als dann auch noch ein einäugiger Kapitän vor Archers Tür auftaucht und ihm einen Haufen alter Reiseaufzeichnungen von Ralph und Rachel Helmsley überreicht, steht Archers Entschluss fest: Er muss zum Südpol reisen und seine Großeltern finden!

Ein Buch für todesmutige Tagträumer und heimliche Helden

Quelle: Amazon


Der Autor:

Nicholas Gannon hat Kunst und Design studiert und sich in verschiedenen Jobs versucht, bevor er Vollzeit-Autor wurde. Er hat in den Bundesstaaten Tennessee, Minnesota und New York gewohnt und für kurze Zeit auch in einem hohen, schmalen Sandstein-Haus in New York City, das ihn zum Haus der Hemsleys in Weidengasse 375 inspiriert hat. Inzwischen lebt der Autor in Brooklyn. “Die höchst wundersame Reise zum Ende der Welt” ist sein Debüt.

Quelle: Coppenrath Verlag


Rezension:

Zu einem meiner letzten Klassentreffen wurde ich gefragt, warum ich früher eigentlich immer Löcher in die Luft gestarrt habe. Die Antwort ist schlicht und einfach, ich habe geträumt. Ganz genauso wie Archer Helmsley. 
Ich habe nicht einfach nur die Decke angestarrt, nein, ich war in Parallelwelten unterwegs. Dort war ich nicht schüchtern und langweilig. In meiner Traumwelt, war ich mutig und natürlich begegnete ich auch jedes Mal meinem Traumprinzen. Mal war es ein verwegener Pirat, dann wieder der mutige Indianer oder umwerfende Highlander. Abenteuerfilme liebte ich und natürlich wollte ich immer Pipi Langstrumpf sein, nicht Annika. 
Die Realität gestaltet sich jedoch in der Regel ganz anders und das Erwachen aus diesen Träumen kam einem harten Fall auf den Boden gleich.

Auch Archer träumte bisher nur von Abenteuern. Er spricht mit ausgestopften Tieren und ist in einem Haus voller Verführungen für abenteuerlustige Jungen eingesperrt. Mit meinen Plüschtieren habe auch ich früher sehr lange und tiefgreifende Gespräche geführt, ihnen mein Herz ausgeschüttet. Vielleicht fühlte ich mich diesem Jungen aus diesem Grunde von Anfang an so nah.

Seine Mom möchte ihn vor den Gefahren der Außenwelt und seinen Genen beschützen. Denn Archer hat ganz besondere Vorbilder und einen Vorteil, diese existieren wirklich. Sie sind sogar mit ihm verwandt. Seine Großeltern Helmsley sind berühmte Naturforscher. Ihr Leben scheint ein einziges wahres Abenteuer zu sein. Nur kennengelernt hat er sie nie und seit über zwei Jahren gelten beide als auf einem Eisberg verschollen. 

Archer fühlt sich oft wie ein Tiger im Käfig, möchte ausbrechen, traut sich aber nicht und verliert sich daher in seinen Träumen. In seinem Freund, dem Nachbarsjungen Oliver J. Glub, fand er bisher einen Komplizen, der mit ihm kleine Abenteuer im geheimen unternahm, ihn aber auch wieder auf den Boden der Tatsachen zurück holte. Schwierig wird es, als Adélaide nebenan einzieht. Ein mutiges Mädchen mit einem Holzbein. Wie soll Archer gegen ein Holzbein und eine Krokodilstory ankommen.

“…Nichts ist so langweilig wie ein umstürzender Laternenpfahl. Weit spannender ist es, von einem Kampf mit einem Krokodil auf dem Nil zu erzählen…”

Alle drei sind Außenseiter in ihrer Klasse und finden rasch zueinander. Wie kann es da anders sein, die Freunde hecken einen Plan aus, um nach den verschollenen Großeltern Helmsley zu suchen. Die große weite Welt und ein unaussprechliches Abenteuer scheinen greifbar nah.

Wie dann allerdings alles was nur irgendwie schief gehen kann auch schief geht, die Kinder fast zum Festmahl einer Horde Tiger werden und Archer am Ende ein großes Stück eines echten Eisberges in den Händen hält – ist eine lange Geschichte.

Schon das Cover ist eine Augenweite und entwickelt eine immense Anziehungskraft, der ich mich nicht entziehen konnte.
Untermalt mit zauberhaften detaillierten Bildern wird der Leser in die Handlung gezogen. Und so ungewöhnlich auch die Charaktere erscheinen mögen, so sehr könnten sich die einzelnen Geschichten doch in der Realität zugetragen haben.

Über das viel zu rasch herbeigeeilte Ende, tröstet mich das Wissen, dass es weitere Abenteuer mit Archer, Oliver und Adélaide geben wird.

Wundervoll für kleine unternehmungslustige Jungen und Mädchen ausgearbeitet und eine Verführung für Erwachsene Abenteurer, die sich noch an ihre Kindheitsträume erinnern können, so möchte ich “Die höchst wundersame Reise zum Ende der Welt” beschreiben. 

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