Rezension “Das Geheimnis der Lady Audley” von Mary Elizabeth Braddon – DRYAS Verlag

Broschiert: 336 Seiten
Verlag: Dryas Verlag; Auflage: 1 (September 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3940855472
ISBN-13: 978-3940855473
Originaltitel: Lady Audley’s Secret
D: 12,95 €

Inhalt:

Ein Londoner Anwalt versucht, den Mord an seinem Freund aufzuklären, doch die wunderschöne Lady Audley will dieses mit allen Mitteln verhindern. Ihm wird schnell klar, dass Lady Audley ein dunkles Geheimnis hütet. Um den Mörder seines Freundes finden zu können, muss er es lüften. Ein spannendes Katz-und-Maus-Spiel beginnt zwischen dem jungen Mann und der mysteriösen Frau. Hochgelobt von den damaligen Kritikern erlebte „Lady Audley’s Secret“ bereits im Jahr seines Erscheinens, 1862, einen bis dahin unerreichten Erfolg. Braddons Buch wurde übersetzt, verfilmt und auf die Theaterbühnen der Welt gebracht.

Quelle: Amazon

Die Autorin:

Mary Elisabeth Braddon (1837–1915) gilt als erste viktorianische Bestsellerautorin. Kritiker wie Charles Dickens oder Thomas Hardy nannten ihre Werke „brillant, geistreich und lebendig“. M. E. Braddon war eine starke Frau, sie ernährte früh ihre gesamte Familie, stand eine Scheidung durch, lebte in skandalös wilder Ehe und schrieb über 80 Romane. Darin thematisierte sie auch gesellschaftlich heikle Themen wie Bigamie, Ehebruch, Abtreibung u.a. 
Anja Marschall ist Krimiautorin und lebte lange Zeit in London. Als bekennende Anglophile mit Faible für das 19. Jahrhundert machte sie den vergessenen viktorianischen Krimiklassiker mit ihrer Übersetzung und Überarbeitung für das heutige Publikum endlich wieder zugänglich. Im Dryas Verlag erschien von ihr „Fortunas Schatten“ und „Das Erbe von Tanston Hall“ im Goldfinch Verlag.

Quelle: Amazon

Rezension:

Heute möchte ich euch mit auf eine Reise in das viktorianische England nehmen.
Es wird abenteuerlich, geheimnisvoll und auch ein wenig romantisch. Eine bunte Mischung mit einem Schuss Gesellschaftsgeschichte.

Mary Elisabeth Braddon ist ein Kind dieser Zeit und schildert in diesem Kriminalroman ein anschauliches authentisches Bild der damaligen Gesellschaft, wie man es nur aus erster Hand erhalten kann. Bei dieser Gelegenheit sende ich ein großes Dankeschön an Anja Marschall, die mit ihrer Übersetzung zwar den heutigen Lesern das Verständnis des Ganzen nahe gebracht, aber dennoch das Flair und die Eigenheiten der ursprünglichen Sprache erhalten hat. Gerade durch die an manchen Stellen etwas altmodische sprachliche Gestaltung wird es uns Lesern ermöglicht, in der Zeit zurück zu gehen und ganz in die Geschichte einzutauchen.

Da das Buch ursprünglich aus dem Jahre 1862 stammt, kann man keinen Krimi, wie er heute geschrieben wird erwarten. Dennoch zieht uns die Autorin durch ihren besonderen Schreibstil in ihren Bann. Es werden immer wieder Spannungen aufgebaut und Überraschungseffekte wie nebenbei eingestreut. Sicher ist das Ende recht vorhersehbar und dem damaligen Zeitalter geschuldet, passt aber recht gut und ist plausibel. Die Charaktere wirken authentisch und man kann das Rascheln der Taftkleider fast hören. Im Kopf des Lesers entsteht ein lebendiges ausdrucksvolles Bild der viktorianischen Gesellschaft.

Ich bin froh, dass dieses literarische Kleinod nicht einfach verschwunden, sondern neu aufgelegt und so für zukünftige Leser auch 100 Jahre nach dem Tod der Autorin noch zugänglich gemacht wurde. Dies ist der Traum eines jeden Autors, doch nur wenigen gelingt es, diesen auch zu verwirklichen.

Fazit:

Ein spannender historischer Krimi mit einem ganz eigenen Flair.

Kimmy vergibt 5 von 5 Käseecken

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