Rezension „Jeden Tag ein bisschen mehr“ von Louisa Reid – Fischer FJB

Gebundene Ausgabe: 560 Seiten
Verlag: FISCHER FJB; Auflage: 1 (24. September 2015)
Sprache: Deutsch
Übersetzung: Karin König
ISBN-10: 3841422292
ISBN-13: 978-3841422293
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 13 Jahren
Originaltitel: Lies Like Love
D: 16,99 Euro

Inhalt:

Audrey ist nicht wie andere Mädchen. Sie hat keine großen Träume, sondern wünscht sich einfach nur ein normales Leben. Als sie mit ihrer Mutter und dem jüngeren Bruder in ein abgelegenes Haus zieht, nimmt sich der Nachbarsjunge Leo der Neuankömmlinge an. Doch mit Audreys Körper scheint irgendwas nicht zu stimmen. Audrey ist krank, ohne dass ihre Krankheit einen Namen hat. Ihre Mutter und ihr Bruder wollen ihr Bestes, doch was ist das Beste? Für sie? Für die Familie?

Quelle: Amazon

Die Autorin:

Louisa Reid ist glückliche Mutter von zwei Töchtern, die sie jeden Tag zum Lachen bringen. Ihre Texte hingegen waren schon immer ungewöhnlich – so ungewöhnlich, dass ihre kleine Schwester manchmal bei der bloßen Beschreibung der Textideen zu schluchzen anfing. Für ihr Debüt ›In deinem Licht und Schatten‹ wurde die Autorin mit Lob überschüttet, und der Text rührte – wie könnte es anders sein – viele Leser zu Tränen. Louisa Reid lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Cambridge.

Quelle: Amazon

Rezension:

„Ich bin dreimal gestorben, bevor ich das Alter von fünf Jahren erreicht habe. Vielleicht ist ‚krank‘ mein gesund.“

Ein Satz, der eigentlich ganz viel zum Ausdruck bringt und dennoch bleibt der wahre Gehalt, der sich hinter diesen Worten verbirgt lange Zeit im Dunkeln.

Ich habe das Buch bereits vor einigen Tagen gelesen, jedoch bis heute mit mir gehadert, wie ich diese Buchbesprechung aufbauen werde. „Jeden Tag ein bisschen mehr“ ist ein besonderes und wichtiges Buch. Mit der darin enthaltenen Grundthematik könnte ich Seiten füllen. Dennoch habe ich mich entschlossen, genau dies nicht zu tun und die Geschichte selbst fürs sich sprechen sowie auf euch wirken zu lassen. 

Nicht immer ist die Wahrheit das, was uns offen ins Auge blickt. Audreys Geschichte ist um einiges vielschichtiger, als ihr anfangs vermuten werdet. Dabei ist sie ein starkes tapferes Mädchen, das ihre Liebe zu ihrem kleinen Bruder fast über das eigene Leben und Glück stellt. 

Worauf der Plot hinaus will, habe ich zwar recht schnell vermutet, die Bestätigung bekommt der Leser aber erst weit zum Ende zu. Der Spannungsbogen ebbt bis zum Schluss nicht ab.
Oft habe ich eine unermessliche Wut verspürt, musste den Geschehnissen aber hilflos folgen.
„Jeden Tag ein bisschen mehr“ lässt uns aber auch auf die schönen Seiten des Lebens blicken, gibt Hoffnung und zeigt, wie starke Liebe und Freundschaft sein können. Es zeigt uns dunkle Seiten der menschlichen Psyche auf, die man kaum verstehen kann. 

Louisa Reid zieht uns in einen bunt gemischten Gefühlsstrudel von Hilflosigkeit, Trauer, Wut bis hin zu großer Hoffnung, Liebe und der Freude am Leben.
Die Autorin lässt uns die Ereignisse aus zwei Sichten betrachten, der von Audrey und aus der Sicht von Leo. So kann der Leser die Geschichte als großes Ganzes besser verstehen und bekommt einen 
kompletten Blick auf die Wirkung dieser Krankheit – sowohl auf die direkt Betroffenen als auch auf Außenstehende.
Leo wird zu Audreys Fels in der Brandung, ihr persönlicher Rettungsanker. Für mich ist er der starke Charakter neben Audrey. Das sich zwischen den beiden entwickelnde zarte Band der Liebe, geht zu Herzen und hinterlässt einen bittersüßen Nachgeschmack.

Fazit:

„Jeden Tag ein bisschen mehr“ ist poetisch, melancholisch und doch findet der Leser einen großen hellen Hoffnungsschimmer am Horizont.

Kimmy vergibt 5 von 5 Käseecken
 

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