Buchpremiere Stolperstein Geschichten – Weimar aus dem Eckhaus Verlag

Gestern erfolgte die Veröffentlichung des
ersten Buches der Stolpersteinreihe in einer angenehmen Atmosphäre und vor vollem
Haus.
Zur musikalischen Untermalung war der Ameisenchor des Goethegymnasiums Weimar zu Gast. Mit Liedern wie „Shalom aleichem“, aber auch „Imagine“ verbreiteten sie die richtige Stimmung im Raum. 

Zwei Jahre lang wurde mit Hingabe und Herzblut recherchiert, geplant, organisiert und geschrieben.

Das Ergebnis ist ein beeindruckendes Werk mit einem Inhalt, der gerade in der heutigen Zeit umso wichtiger scheint.
Verlagsleiterin Katja Völkel dankte vor allem Ulrich Völkel, dessen Streben von Beginn der Verlagsgründung an der Verwirklichung dieses Buches galt.
Während des Holocaust wurden nicht nur tausende von Menschen
deportiert und ihres Lebens beraubt. Nein, ganze Existenzen wurden vom
Naziregime geradezu akribisch ausradiert. Die Verlegung von Stolpersteinen in
vielen Städten Deutschlands ist ein erster Schritt, diesen Menschen zu gedenken,
das Vergessen aufzuhalten. Doch wer waren die Gesichter hinter diesen Namen und
Zahlen, welche Geschichten würden sie uns heute erzählen?
Genau hier schließt der Eckhaus Verlag mit seinem Buch
„Stolpersteine“ eine wichtige Lücke. Er gibt diesen Frauen, Männern und Kindern
ihr Gesicht zurück, holt sie aus der Vergessenheit und erinnert an ihr Leben.
Jana Rogge  brachte es auf den Punkt: „Es sind die kleinen Zahlen, Kleinigkeiten, die erschrecken und so tief
berühren.“
Die Autoren Steffi von dem Fange, Jonny Thimm und Rüdiger Haufe haben gegen eine eher symbolische Vergütung recherchiert und die
Lebensgeschichten derer, von denen oftmals nur Namen und die Geburts- bzw.
Sterbedaten blieben niedergeschrieben. 
Schicksale, die bewegen, unter die Haut
gehen und auch die Verlegerin Jana Rogge in ihrer Rede tief berührten.
Begonnen wurde mit den Familien, deren Stolpersteine wir in
Weimar vor ihren ehemaligen Wohnhäusern finden können. Von weiteren 25 Städten liegen dem Verlag Zusagen zur Unterstützung vor, um auch für diese eine
Stolpersteinchronik zu erarbeiten. Ich bin zuversichtlich, dass hier eine ganze Serie an Büchern folgen wird.  
Nach der Eröffnung der Veranstaltung durch Jana Rogge
erfolgte eine Laudatio durch den Thüringer Ministerpräsidenten Bodo Ramelow. Der Grundtenor seiner Rede beruht auf einem Ausspruch von Erich Kästner: „Man darf nicht warten, bis aus dem Schneeball eine Lawine geworden ist. Man muss den rollenden Schneeball zertreten«.
Schülerinnen der „Jenaplan-Schule“ hatten eine Lesung mit eigenen Gedichten und einer kurzen Zusammenfassung der Lebensgeschichte der Familie Ortlepp vorbereitet.  
Eine Überraschung hatte der Eckhaus Verlag auch im Gepäck. 
Sebastian Krumbiegel, der das Vorwort zum Weimar gewidmeten Buch verfasste, bereicherte die Buchpräsentation mit zwei musikalischen Darbietungen. 
Der in
diesem Bereich sehr engagierte Sänger der „Prinzen“ war auch nach der Veranstaltung
gern zu einem Gespräch mit den anwesenden Schülern und Gästen bereit und signierte die gekauften Bücher. 
Den Erlös, der an diesem Nachmittag verkauften Bücher, sprach
der Eckhaus Verlag dem Ameisenchor der Goetheschule zu.
Dank zahlreicher Sponsoren, können insgesamt 23 Klassensätze
an Weimarer Schulen verteilt werden. 
Eine symbolische Übergabe erfolgte am gestrigen
Spätnachmittag an die Vertreter dieser Schulbereiche. Mit Hilfe der Bücher kann
nun eine schulische Auseinandersetzung mit den geschichtlichen Fakten mit räumlicher Bezugsbasis erfolgen.
Wer es nicht zur gestrigen Veranstaltung geschafft hat, kann das Buch direkt beim Eckhaus Verlag beziehen.

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