Rezension „Nova und Avon 1: Mein böser, böser Zwilling“ von Tanja Voosen – Carlsen Verlag

Gebundene Ausgabe: 304 Seiten
Verlag: Carlsen (3. März 2017)
Sprache: Deutsch
illustriert von Petra Hämmerleinova
ISBN-10: 355165381X
ISBN-13: 978-3551653819
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 11 – 16 Jahre
D: 11,99 Euro

Inhalt:

Hier ist NOVA: unscheinbar, schüchtern, tollpatschig. Dort ist ein böser Fluch. Und auf einmal gibt es AVON: intrigant, zuckersüß und verflucht gefährlich …

Nova ist sprachlos. Sie glaubt nicht an Magie. Doch seit sie auf dem Jahrmarkt von einer Wahrsagerin verhext wurde, ist da plötzlich diese Doppelgängerin: Avon. Eine hinterhältige Nova-Kopie, die sich bei Novas Eltern einschleimt, die dem süßesten Typen der Schule peinliche Sachen sagt und Novas Wellensittich ärgert.

Schnell wird klar: Nova muss ihren bösen Zwilling wieder loswerden. Sie muss mutig sein und über ihren Schatten springen. Vor allem aber braucht sie eine gute Freundin – am besten mit magischen Fähigkeiten. Denn gegen so viel schwarze Magie hilft nur eines: noch mehr Magie …

Textauszug: „Mein Name ist Avon“, sagte die Doppelgängerin. Sie hob spöttisch den Kopf, als wolle sie auf Nova herabsehen, dabei waren sie beide exakt gleich groß. „Ich bin du – nur besser. Eine bessere Version von Nova Stark.“

*** Freundinnen, Feindinnen, Magie und Witz – ein Buch wie ein Gute-Laune-Zauber! ***

Mädchenbuch mit Fantasy, Magie und jeder Menge Spaß! Das Hardcover-Debüt der jungen Autorin und Bloggerin Tanja Voosen

Quelle: Amazon

Die Autorin:

Tanja Voosen wurde 1989 in Köln geboren und lebt heute in der Nähe der Eifel. Geschichten waren nicht immer Teil ihres Lebens, aber seit einer Weile kommt sie davon noch weniger los, als von Kaffee, Serien und verrückten Ideen. Ihr Debütroman und der Folgeband bewegen sich im Genre Fantasy, während ihre neusten Abenteuer in der realen Welt spielen. Wenn sie nicht gerade damit beschäftigt ist, den Weg nach Hogwarts zu suchen, weil die Realität so schlecht ohne echte Magie auskommt, treibt sie sich in der Welt der Blogger herum oder belästigt ihre Freunde mit ihrem unverbesserlichem Humor, der eines Tages, das Universum erobern wird.

Quelle: Amazon


Rezension:

Wir können uns glücklich schätzen, dass unsere Welt
ringsherum bunt und vielschichtig ist. Genauso, wie auch jede einzelne
Persönlichkeit voller Facetten und Überraschungen steckt.
Nova hält sich selbst für langweilig, tollpatschig und fade,
gestraft mit überdrehten Eltern und ohne Freunde. Nun ja, welchen Teenies erscheinen die eigenen Eltern nicht irgendwann einmal oberpeinlich – zum Glück gibt sich dieser Zustand meist wieder. 
Sie schämt sich und eigentlich
versteckt sie sich hinter einer Mauer, um nur ja nicht wahrgenommen zu werden.
Diese Einstellung steht im krassen Widerspruch zu ihren wahren Wünschen. Sehnt sie
sich doch nach Aufmerksamkeit, Freunden und möchte im Leben etwas erreichen.
Jedoch kostet es auch Kraft, sich dem realen Leben zu stellen und für seine
Ansichten zu kämpfen, zu seinen Gefühlen zu stehen und Konflikte offen
auszutragen.
Wir alle sind nicht einfach nur schwarz oder weiß, gut oder
böse
Ganz tief drin kämpfen irgendwie immer Engelchen und Teufelchen um die Macht
und wer am Schluss gewinnt, liegt ganz allein an uns selbst. Nicht jedem
gelingt es, diesen Kampf im positiven Sinne zu überstehen.
So ähnlich empfand ich diese erste Geschichte um Nova und
ihren bösen Zwilling Avon. Sie sind beide wie unterschiedliche Seiten einer Medaille
und gehören doch irgendwie zusammen. Ist Avon nicht präsent, lebt Nova ihre
gute Seite aus und unterdrückt negative Gedanken weitestgehend. Ist Avon aber
diejenige, die bestimmt, kommen Wut, Egoismus und andere negative Charakterzüge
hervor, die man selbst nicht wahrhaben möchte oder denen man nie nachgeben würde.
Der Fluch der Wahrsagerin war eigentlich ein Segen für
unsere Protagonistin. Ohne diesen hätte sie Fee kaum eines zweiten Blickes
gewürdigt, geschweige denn ihr eine Chance gegeben und so einen wirklich wertvollen Menschen verloren, bevor ihr dies überhaupt bewusst geworden wäre. 
Ja, auch Nova sah über
verschiedene Dinge recht oberflächlich hinweg, gab sich nie die Mühe, einmal
genauer hinzuschauen und suhlte sich in Selbstmitleid. So hätte sie nie diese
wunderbaren Gefühle von Freundschaft und Ankommen gespürt, ihren Eltern nie
eine Tür geöffnet, um deren Welt wirklich zu begreifen und akzeptieren zu können. 
Alle mit dem Fluch
und Avon einhergehenden Probleme öffneten Nova neue Wege und halfen ihr, sich
selbst kennenzulernen und andere besser zu verstehen. Es war so eine Art
Selbstfindung, die hier voranging und ihr ein bis dato unbekanntes
Selbstbewusstsein verschaffte. Auf einmal stellt man fest, Nova ist klug und
wenn sie ihre Hemmungen verliert sogar witzig und schlagfertig. Es hat Spaß
gemacht, zu entdecken, was alles in ihr steckt.
Doch wir sehen auch, dass Jungs nicht nur oberflächlich sind
und den Reizen bestimmter Mädchen wie Viola hinterhecheln. Fitz sehnt sich nach
Natürlichkeit, nach einem Mädchen, mit dem er einfach nur reden und Spaß haben
kann, so ganz ohne Berechnung und affektiertem Gehabe. Hier geht es auch um die wahren Werte im Leben.
Neben Nova hat mich Fee unheimlich fasziniert und ich könnte
mir hier sogar eine eigene Geschichte für sie vorstellen.
Keine Angst, dies ist keine langatmige Abhandlung mit vielen Sinnsprüchen und belehrenden Phrasen. Typische Alltagsprobleme mit denen sich Mädchen in diesem
Alter herumschlagen müssen treffen auf Magie und so einige übernatürliche
Phänomene. Dabei gehen die Erlebnisse von Nova, Fee und allen anderen oft mit einem guten Gespür für Humor und Situationskomik einher. Locker, leicht und doch sehr tiefgründig habe ich die Geschichte empfunden.

Ich denke, mit dieser Mischung trifft Tanja Voosen direkt den Nerv
ihrer Leserinnen.
Und auch der Einband des Buches ist faszinierend und hätte
nicht passender ausfallen können.
Ich gehöre vielleicht schon lange nicht mehr zur eigentlichen Zielgruppe dieses
Buches, habe mich in der Geschichte aber pudelwohl gefühlt und kann den zweiten
Band kaum erwarten. Es ist schön, wenn man gefühlt, eigentlich doch nie
erwachsen wird…

Carlsen Bloggertreffen Leipziger Buchmesse 2017
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2 Antworten zu Rezension „Nova und Avon 1: Mein böser, böser Zwilling“ von Tanja Voosen – Carlsen Verlag

  1. Tanja V. sagt:

    Dankeschön für die super schöne Rezension!!! Die ist ja wirklich toll und so ausführlich geworden! Wow! Und das Bild mit dem Spiegel finde ich sehr cool. Dankeeeeeee! ^_^

  2. Zwiebelchen sagt:

    Da freue ich mich sehr, dass sie dir gefällt! Dankeschön für dieses Buch. <3 Jetzt muss ich nur noch die lange Wartezeit überstehen 😉

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