Rezension „Die Wolkenfischerin“ von Claudia Winter – Goldmann Verlag

Taschenbuch: 400 Seiten

Verlag: Goldmann Verlag (18. Dezember 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442485738
ISBN-13: 978-3442485734
D: 9,99 Euro

Inhalt:

Charmant und gewitzt hat sich Claire Durant auf der Karriereleiter eines Berliner Gourmet-Magazins ganz nach oben geschummelt. Denn niemand ahnt, dass die Französin weder eine waschechte Pariserin ist noch Kunst studiert hat – bis sie einen Hilferuf aus der Bretagne erhält, wo sie in Wahrheit aufgewachsen ist: Ihre Mutter muss ins Krankenhaus und kann Claires gehörlose Schwester nicht allein lassen. Claire reist in das kleine Dorf am Meer und ahnt noch nicht, dass ihre Gefühlswelt gehörig in Schieflage geraten wird. Denn ihr Freund Nicolas aus gemeinsamen Kindertagen ist längst nicht mehr der schüchterne Junge, der er einmal war, und dann taucht aus heiterem Himmel auch noch ihr Chef auf. Claire muss improvisieren, um ihr Lügengespinst aufrechtzuerhalten – und stiftet ein heilloses Durcheinander in dem sonst so beschaulichen Örtchen Moguériec …

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Die Autorin:

Claudia Winter, geboren 1973, ist Sozialpädagogin und schreibt schon seit ihrer Kindheit Gedichte und Kurzgeschichten. Als Tochter gehörloser Eltern lernte sie bereits mit vier Jahren Lesen und Schreiben, gefördert von ihrem Vater. Vor „Aprikosenküsse“ hat sie weitere Romane sowie diverse Kurzgeschichten in Anthologien veröffentlicht. Ihr neuer Roman „Glückssterne“ erschien am 12. Dezember 2016 im Goldmannverlag, Randomhouse.
Ihre frühen Werke sind in Neuauflage unter dem Pseudonym „Carolin Wunsch“ erschienen.

Die Autorin lebt mit ihrem Mann und den Hunden Kim und Luka in einem kleinen Dorf nahe Limburg an der Lahn.

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Rezension:

Claire entspricht der typischen Karrierefrau. Dabei ist sie aber auch chaotisch, tollpatschig und schleicht sich mit ihrem französischen Charme rasch in die Herzen der Leser. Es war spannend, die wahre Claire hinter der Fassade zu erkunden, denn Claire hat sich aus Selbstschutz nach dem Tod ihres Vaters neu erfunden. Gerade, als sie ihre Ziele erreicht glaubt, reißt sie ein Anruf zurück in ihr altes Leben. Kindheitserinnerungen werden wach und bald ist sie nicht nur gedanklich in der Vergangenheit angekommen. Claire muss nun zu sich selbst und ihren wahren Wünschen fürs Leben finden. 

„Die Wolkenfischerin“ ist ein Wohlfühlbuch. Es weckt die Sehnsucht nach Sonne, Strand und Meer, aber auch nach einer Reise nach Berlin, Paris oder das ländliche Frankreich mit seinen urigen Bewohnern. Mal nachdenklich, traurig, dann wieder humorvoll, spritzig führt uns Claudia Winter durch die Seiten. 

Besonders Claire´s Schwester Maelys ist mir ans Herz gewachsen. Ihre Geschichte war für mich sogar greifbarer und ging mir näher, als die von Claire. 
Die Liebesgeschichte rund um Sebastian und Claire war mir manchmal zu vorhersehbar und entbehrte trotz einiger gut eingebrachter Wendungen des gewissen Etwas. Dennoch hat es Spaß gemacht das Katz- und Maus-Spiel der beiden zu verfolgen. 


Claudia Winter beweist ein feines Gespür für die Gefühle ihrer Protagonisten. Sie lässt die bretonische Landschaft bildhaft vor unseren Augen aufleben und versetzt uns so gefühlsmäßige an ihre Handlungsorte.

„Die Wolkenfischerin“ erzählt von Träumen und Sehnsüchten, von Familie und Verlusten, Freundschaft, Schuld und Verzeihen. Es vereinbart eine große Bandbreite an Gefühlen und sorgt für gute Unterhaltung. Nebenbei bekommt man großen Appetit auf Bretonischen Butterkuchen, dessen Rezept uns die Autorin im Anhang des Buches verrät.

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