Rezension „Wie sagt man ich liebe dich“ von Claudia Winter – Goldmann Verlag

  • Taschenbuch : 480 Seiten
  • Herausgeber : Goldmann Verlag; Originalausgabe Auflage (15. Juni 2020)
  • ISBN-10 : 3442490839
  • ISBN-13 : 978-3442490837
  • Größe und/oder Gewicht : 12.9 x 3.4 x 18.8 cm
  • Sprache: : Deutsch
  • D: 9,99 Euro

Inhalt:

Für die gehörlose Maelys Durant wird ein Traum wahr, als sie ein Kunststudium in Paris beginnt. Doch dann erkrankt ihre Tante Valérie, und Maelys muss auf dem Montmartre Touristen porträtieren, um Geld zu verdienen. Dort macht ihr eines Tages ein geheimnisvoller Fremder ein erstaunliches Angebot: für eine stattliche Summe soll sie seinen Großvater in Lissabon malen. Maelys‘ Neugier ist geweckt, und sie begibt sich auf die Reise in die weiße Stadt am Tejo. Dort stößt sie auf die Spuren einer herzergreifenden Liebesgeschichte, die bis ins Paris der 1960er Jahre zurückreicht – und ahnt nicht, welch besondere Rolle sie selbst darin spielt …

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Die Autorin:

Claudia Winter, geboren 1973, ist Sozialpädagogin und schreibt schon seit ihrer Kindheit Gedichte und Kurzgeschichten. Als Tochter gehörloser Eltern lernte sie bereits mit vier Jahren Lesen und Schreiben, gefördert von ihrem Vater. Neben ihren bisher im Goldmann Verlag erschienenen Büchern hat sie weitere Romane sowie diverse Kurzgeschichten in Anthologien veröffentlicht. Die Autorin lebt mit ihrem Ehemann und dem Labrador Luka in einem kleinen Dorf nahe Limburg an der Lahn.

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Rezension:

Claudia Winter erzählt in „Wie sagt man ich liebe Dich“ gleich zwei Geschichten.

Einerseits treffen wir wieder auf Maelys, die wir bereits in „Die Wolkenfischerin“ kennenlernen durften. Mittlerweile lebt diese bei ihrer Tante Valérie in Paris.

Noch immer unsicher, ob sie wirklich das Talent zur Künstlerin hat, zieht sich Maelys in sich zurück. Hinzu kommen Geldsorgen und der Traum vom Kunststudium muss hinten anstehen. Aber gerade aufgrund ihrer künstlerischen Ambitionen kommt eine Lawine ins Rollen, die auch Valérie betrifft.

Maelys Gehörlosigkeit ist zwar ein Thema im Roman, taucht aber eher nebensächlich auf und zeigt, dass sie eine ganz normale junge Frau ist, die ihr Leben ebenso meistert, wie jeder andere. Vielleicht ist sie manchmal in ihren Äußerungen direkter und ehrlicher als die Hörenden um sie herum. Doch gerade diese Eigenschaft macht sie umso liebenswerter.

Je länger António Zeit mit Maelys verbringt, umso weniger bemerkt er, dass sie gehörlos ist. Ich kann dies nur bestätigen, da es uns im Gebärdensprachkurs mit unserer Dozentin genauso erging.

Maelys Suche nach ihrer Bestimmung und der Liebe ist warmherzig und sonnig. Ihre Liebesgeschichte entwickelt sich zart, wie ein leichter Windhauch.

Doch mich haben die Erlebnisse rund um Valérie wesentlich mehr gefesselt. Mit ihr durch das Paris der sechziger Jahre zu streifen, die Liebe zu entdecken und ihren Schmerz zu fühlen ging mir sehr nah. Ihre Liebesgeschichte ist stürmisch und leidenschaftlich. Auf den ersten Blick erkennt man es nicht, doch für die Menschen, die sie liebt, ist sie sogar bereit, sich selbst aufzugeben.

Nach und nach versteht man, warum Valérie oft so knurrig und harsch ist. Nur auf diese Art kann sie ihr verwundetes Herz schützen.

Maelys und Valérie sind in vielen Bereichen des Lebens wie Feuer und Wasser. Doch eine Gemeinsamkeit verbindet sie und bestimmt ihr Leben – die Liebe zu den Männern der Familie Alvarenga. Gegenwart und Vergangenheit prallen aufeinander und zeichnen einen neuen Weg in die Zukunft.

Claudia Winter schreibt poetisch und lässt vor uns das schillernde Paris lebendig werden, uns aber vor allem auch die die Schönheit Lissabons spüren.  
Ihre bildhaften, lebendigen Beschreibungen ließen mich direkt vor Ort dabei sein.

Mit viel Humor und einem farbenfrohen, leichten Schreibstil ist „Wie sagt man ich liebe dich?“ ein Buch für die Seele. Einfach Seiten aufschlagen und genießen.

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