Verlag: Sommerburg Verlag; Auflage: 1 (16. April 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 398187224X
ISBN-13: 978-3981872248
D: 9,99 Euro
Inhalt:
April 2012 – die Mount-Everest-Saison hat begonnen.
Vor Ort: Ärztin Clementine, die schon auf dem Trek zum Basecamp alle Hände voll zu tun hat, sich um die Verletzten und Höhenkranken zu kümmern, welche die Region auf dem Weg zum höchsten Berg der Erde unterschätzt haben.
Ebenfalls mit von der Partie ist der russische Auftragskiller Alexej, der sich als Bergsteiger ausgibt und bloß einen Auftrag hat: Clementine zu töten. Dumm nur, dass sie bereits tot ist.
Die Autorin:
Wenn Meredith Winter (*1981 geb. in Lüneburg) nicht gerade Alleinunterhalter für Ihre drei Kinder spielt,
schreibt sie keltische Songs, schaut nachts in die Sterne, frönt ihr Dasein als Cineast & Serienjunkie und liest selbst massenhaft Bücher.
Rezension:
Der Mount Everest ist ein Magnet und eine Herausforderung für alle Bergsteiger. Er bietet aber auch eine perfekte Kulisse für einen Thriller. Es riecht förmlich nach Abenteuer, Gefahr und Geheimnissen. Genau hier hat Meredith Winter ihren Thriller situiert.
Mit viel Herzblut und Einfühlungsvermögen beschreibt sie nicht nur die Handlung selbst, sondern bringt uns Nepal und die dortige Kultur ein Stückchen näher. Besonders den Sherpas und deren Leben hat sie viel Platz eingeräumt. Die Schauplätze der Handlung werden bildhaft und detailliert beschrieben. Ich konnte die Kälte in den Knochen förmlich spüren.
Anhand des Klappentextes hatte ich mir allerdings eine völlig andere Handlung vorgestellt. Das lag wahrscheinlich an meiner Interpretation eines einzelnen Satzes und hatte keinen negativen Einfluss auf mein Lesen. Es war spannend, die Ereignisse am Mount Everest zu verfolgen.
Leider waren mir manche Handlungsweisen zu unlogisch bzw. oberflächlich und die knisternde erotische Spannung zwischen den Protagonisten konnte nicht auf mich übergreifen. Mit Alexej und Clementine wurde ich bis zum Schluss nicht richtig warm. Die emotionale Ebene der handelnden Personen ging nicht tief genug und hielt mich leider zu sehr auf Distanz.
Dafür gab es dann wieder rasante Wendungen und neue Geheimnisse, die es zu lüften galt. Dramatische Situationen und interessante Charaktere ließen den Spannungsbogen immer wieder aufsteigen. Gerade die realistischen Situationen einer derartigen Bergbesteigung haben mich gefesselt.
Am Ende hat es sich die Autorin aber etwas zu einfach gemacht und trotz der Dramatik ein zu glattes Ende vorgelegt. Für mich wichtige Fragen bleiben unbeantwortet, wodurch sich der Kreis letztendlich nicht wirklich schließt. Hier wurde viel Potential verschenkt.
Trotz meiner angebrachten Kritik hat sich „Höhenrauschsaison“ sehr flüssig und angenehm lesen lassen und mich auf seine eigene Art gut unterhalten.