Rezension „Was von mir bleibt“ von Lara Avery – Carlsen Verlag

Gebundene Ausgabe: 400 Seiten

Verlag: Carlsen (30. November 2017)
Sprache: Deutsch

übersetzt von Nadine Püschel
ISBN-10: 3551583730
ISBN-13: 978-3551583734
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Originaltitel: The Memory Book
D: 19,99 Euro

Inhalt:

Sammie ist klug, selbstbewusst und hat nur ein Ziel: den besten Schulabschluss machen und ihrer Heimatstadt so schnell wie möglich den Rücken kehren. Wäre da nicht diese unheilbare Krankheit, die ihr – so sagen die Ärzte – nach und nach alle Erinnerungen rauben wird. Doch Sammie will sie festhalten: die Erinnerung an Stuart und ihren ersten Kuss. An Maddie und den großen Streit. Und an Cooper, der wie kein anderer Sammie zum Lachen bringt. Sammie schreibt, um eins niemals zu vergessen: dass sie ihr Leben gelebt hat, bis zum Schluss.

Quelle: Carlsen Verlag

Die Autorin:

Lara Avery wuchs in Kansas auf, in einer sportverrückten Familie, zusammen mit einem Golden Retriever namens Rusty. Heute ist sie Verlagslektorin, lebt in Minnesota und widmet ihre Freizeit komplett dem Schreiben.

Quelle Amazon

Rezension:

Worin besteht der Sinn unseres Lebens? Welche Ziele gilt es zu erreichen, was macht uns glücklich?
Es gibt Menschen, die leben einfach nur so in den Tag hinein und können am Ende ihres Lebens auf keinen wirklichen Höhepunkt zurückblicken. Vergeudete Zeit und ungenutzte Talente sind alles, was zurück bleibt. 
Dagegen ist Sammie eigentlich noch viel zu jung, um über das Ende nachdenken zu müssen. Doch eine heimtückische Krankheit zerstört alle Zukunftspläne und Träume. Sammie ist klug, recht introvertiert und beginnt gerade erst aus ihrem Schneckenhaus herauszukommen, als sie mit der alles verändernden Diagnose – Niemann – Pick Typ C – konfrontiert wird. Sie beginnt ein Tagebuch zu schreiben, um ihrem späteren ICH zu helfen, sich an wichtige Dinge erinnern zu können. Sie weiß um den Wert des Lebens und sie möchte jede Minute der ihr verbleibenden Zeit nutzen, um so viel wie möglich zu erleben. Ihr Tagebuch wird zu ihrem Vermächtnis für ihre Familie.
Sammie ist keine einfache Protagonistin. Soziale Interaktionen sind für sie schwierig und dementsprechend oft eckt sie bei ihrem Mitmenschen an bzw. zieht sich vom gesellschaftlichen Miteinander zurück. Kommunikation mit Gleichaltrigen fällt ihr schwer. Man könnte Sammie auch als „Elefant im Porzellanladen“ bezeichnen und genau dieser Teil ihres Wesens hat mich immer wieder gerührt. Nur im Debattierklub scheint sie loslassen zu können und ist in ihrem Element.
Schon vor ihrer Krankheit war sie recht eigen und man muss sich auf sie einlassen, ihr Wesen verstehen, um ihre späteren Handlungen nachvollziehen zu können. 
Eine ihrer hervorstechenden Eigenschaften ist ihre Zielstrebigkeit. Diese Eigenschaft bewahrt sie an schwierigen Tagen davor, in Depressionen zu versinken und jeden neuen Tag, als einen besonderen zu betrachten. Sammy ist stark und klug. Sie hatte Pläne, die sie bis zum bitteren Ende versucht zu verwirklichen. Die Tragik, die sich hinter dieser Geschichte verbirgt lässt niemanden kalt.
Ich habe mit ihr gebangt, Erfolge gefeiert, die Liebe gefunden, manches Mal den Kopf geschüttelt, gelacht und geweint. Lara Avery schickt ihre Leser durch ein Kaleidoskop der Gefühle. Von Beginn an ist klar, dass es kein Happy End geben kann und doch hofft man bis zur letzten Seite auf ein kleines Wunder. Gefühlvoll und intensiv lässt uns Lara Avery in die Gefühlswelt ihrer Protagonistin eintauchen. Dabei verändert die Krankheit nicht nur Sammy, sondern auch ihre Familie und Freunde. 
„Was von mir bleibt“ ist ein Buch, das uns über das Leben und unsere Ziele, Wünsche und Träume nachdenken lässt. Niemand weiß, wie lange ein Leben dauern wird und wir sollten keine Minute unserer Zeit vergeuden. Als Leser erwartet euch eine besondere, berührende Geschichte, wenn ihr mit offenem Herzen Sammie auf ihrem Weg begleitet und versucht, ihre Persönlichkeit zu verstehen.
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