Zwischen 1941 und 1945 befanden sich nach Schätzungen allein rund drei Millionen von österreichischen und deutschen Soldaten in sowjetischer Kriegsgefangenschaft. Viele, die das Grauen des Krieges überlebten, überstanden die Strapazen der Lager nicht. Die letzten Heimkehrer kamen in Mai 1950 in ihre Heimat zurück.
Wer das Glück hatte, Angehörige oder sogar die ehemalige Wohnung heil wiederzufinden, hatte nun mit gänzlich anderen Problemen zu kämpfen. Kinder erkannten in den ausgemergelten, verhärmten Männern ihre Väter oder Brüder nicht mehr, Ehepartner waren sich fremd geworden. Für viele bedeutete diese Phase ein erneutes Kennenlernen. Sie mussten lernen, miteinander zu leben und meist auch auf der Gefühlsebene einen neuen Zugang zueinander finden. Die Beziehungen innerhalb der Familien mussten neu geknüpft und gefestigt werden. Dabei hatten beide Seiten mit der Verarbeitung ihrer Kriegserlebnisse zu kämpfen. Oft wurde über diese Zeit geschwiegen und die Probleme arteten in Streitigkeiten und Gewalt aus. Nicht wenige Beziehungen zerbrachen daran.
„Ein Mann kommt nach Deutschland“ – Kriegsheimkehrer im Gespräch mit Renate Rössing, Leipzig 1950, Foto von Roger Rössing Quelle: Wikipedia |
Die Kriegsheimkehrer hatten mit physischen und vor allem psychischen Problemen zu kämpfen. Posttraumatische Belastungsstörungen waren damals noch völlig unerforscht und wurden dementsprechend auch nicht behandelt. Viele fanden sich in ihrem Leben nicht mehr zurecht. Traumatisiert und gezeichnet von Krankheiten, konnten sie den Erwartungen ihrer Familie nicht gerecht werden. Statt der erwarteten Unterstützung, waren viele eher eine zusätzliche Belastung. Aus Verzweiflung, aufgrund von Depressionen, Schmerzen und Perspektivlosigkeit gaben diese Menschen den Kampf zu leben auf. Nicht selten kam es in diesen Zeiten zu Suiziden.
Lieber Frank,
mittlerweile schreibst du am vierten Heller-Band. Wie hat sich dein Schreiben im Laufe der Zeit verändert? Welche Veränderungen haben sich durch die neuen zeitlichen Handlungsstränge in der Recherchearbeit z. B. Zeitzeugengespräche ergeben?
Bis einschließlich Dienstag, 21. November 2017, könnt ihr bei unserer Blog-Tour-Verlosung mitmachen.
Beantwortet die Frage zu jedem Tagesbeitrag der #TausendTeufelTour bzw. hinterlasst einen Kommentar, wenn es keine Frage zu beantworten gibt. Nur wenn ihr alle sieben Beiträge kommentiert habt, kommt euer Los in den Lostopf.
Eine Übersicht mit der Verlinkung aller aktuellen Beiträge findet ihr HIER
Meine Frage des Tages, die es per Kommentar zu beantworten gilt, lautet:
Kennt ihr Zeitzeugen, die sich noch an die Jahre nach Kriegsende erinnern bzw. gibt/gab es Kriegsheimkehrer in eurer Familie und wie erlebten sie diese Zeit?
Ich bin gespannt auf eure Kommentare und drücke jedem ganz fest die Daumen für die Auslosung.
Für alle, die uns nicht über Facebook folgen. Gewonnen hat:
Herzlichen Glückwunsch!
- Die Teilnahme an dem Gewinnspiel ist ab einem Alter von 18 Jahren möglich. Falls Du unter 18 Jahre alt sein solltest, ist eine Teilnahme nur mit Erlaubnis des Erziehungs-/Sorgeberechtigten möglich.
- Der Versand erfolgt nur innerhalb Deutschland, wobei der Rechtsweg hier ausgeschlossen ist. Für den Postversand wird keinerlei Haftung übernommen.
- Eine Barauszahlung des Gewinns ist leider nicht möglich.
- Als Teilnehmer erklärt man sich einverstanden, dass im Gewinnfall der Gewinner öffentlich auf dem Blog genannt werden darf.
- Jede teilnahmeberechtigte Person darf einmal an dem Gewinnspiel teilnehmen. Mehrfachbewerbungen durch verschiedene Vornamen, Nachnamen, Emailadressen oder einem Pseudonym sind unzulässig und werden bei der Auslosung ausgeschlossen.
- Nur wer bei jedem Blogtourbeitrag die Tagesfrage beantwortet, bekommt ein Los für die Auslosung.
- Das Gewinnspiel wird von Facebook nicht unterstützt und steht in keiner Verbindung zu Facebook.
- Das Gewinnspiel endet am 21.11.2017 um 23:59 Uhr.
Was ein nachdenklich machender und tiefgehender Post, liebe Anja!LiebstBine
Dankeschön liebe Bine für das Feedback <3
Hallo und guten Tag, da der Vater meines Stiefvater nicht aus dem Krieg zurück kam…stand die Mutter plötzlich mit zwei Kleinkindern alleine…mein Stiefvater war am Ende des Kriegs gerade mal 10 Jahre alt und konnte sich an dieser Zeit sehr gut erinnern. Plötzlich war mein Stiefvater, der Mann im Haus, weil sein kleiner Bruder noch ein Baby warWenn Züge mit Kohle durch die Gegend gefahren sind, sprach sich das schnell rum und man ging zum Sammeln, überhaupt wurde viel gesammelt…Bucheckern z.B. daraus wurde Mehl oder auch Kaffee gemacht oder es zumindest versucht. Kartoffelfelder wurden nach der letzten Kartoffel abgesucht. Oder man versuche beim Bauern etwas ein zutauschen….LG..Karin..
Hallo,ich habe aus der Verwandschaft einige, die sich noch gut an die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg erinnerten. Ein mittlerweile verstorbener Großonkel war jahrelang noch in russischer Gefangenschaft. Er hat aber nie viel über diese Zeit erzählt. Meine Oma auch nicht. Ich hatte eher das Gefühl, dass versucht wurde, die entbehrungsreiche Zeit zu vergessen. Aber manchmal gab es dann doch kleine Geschichten über "kreatives" Kochen oder den Kohlenklau, den immer die Kinder gemacht haben, weil sie flinker waren und nicht so schnell bestraft wurden. Eine Zeit, über die ich froh bin, sie nicht erlebt zu haben.Liebe Grüße, Jutta
Hallo,mein Opa ist aus der Gefangenschaft zurückgekehrt. Über den Krieg hat er nie gesprochen. Meine Mutter musste aus Stettin flüchten, sie war da 7 Jahre alt. Sie spricht auch nicht über ihre Erlebnisse. Sie hat aber auch ihre Mutter verloren auf der Flucht und wurde dann von meiner "Oma" adoptiert. Ich glaube, alle wollten die Erlebnisse vergessen.Liebe GrüßeBiggi
Ältere Verwandte habe ich nicht mehr. Meine damalige Nachbarin aus Kindheitstagen war bereits etwas älter und kannte sich entsprechend mit Weltkrieg(en) aus. Zum Thema Drittes Reich hatte sie sich eine Antwort zurechtgelegt, welche zwar erstmal humorvoll klingt, jedoch einen bitterbösen Nachgeschmack mit sich bringt: "Hitler hatte uns einen schönen, blauen Himmel versprochen – und den hatten wir hinterher auch über unseren Köpfen!" Soll heißen, viele hatten kein Dach über dem Kopf mehr.
Nun, ich bin schon etwas älter, meine Großeltern und meine Eltern (als Kinder) erlebten den letzten Weltkrieg. Meine Mutter erzählte viel aus der Zeit, auch von Bombennächten und ähnlich Schlimmem. Einer meiner Großväter hatte eine Schußwunde in der Schulter, die man zeit seines Lebens noch sehen konnte. Ein Großonkel von mir verlor ein Bein, eine Großtante wurde ein Opfer der Euthanasie. Ich kann mich auch noch an Kriegsversehrte erinnern, z. B. fuhr im Bus oft ein Mann mit, der ein Bein verloren hatte und nicht, wie mein Großonkel, stattdessen ein Holzbein hatte. Es war eine schlimme Zeit und ich hoffe, so etwas nie erleben zu müssen und hoffe auch, dass meine Kinder davon verschont bleiben …