Broschiert: 400 Seiten
Verlag: HarperCollins; Auflage: 1 (8. Mai 2017)
Sprache: Deutsch
übersetzt von Marion Ahl
ISBN-10: 3959670850
ISBN-13: 978-3959670852
Originaltitel: The Silent Sister
D: 12,00 Euro
Inhalt:
Nach dem Tod ihres Vaters kehrt Riley MacPherson nach North Carolina zurück. Jahrelang hat sie diesen Ort gemieden – zu zerrüttet war ihre Familie seit dem Selbstmord ihrer Schwester vor über 20 Jahren. Als Riley ihr Elternhaus ausräumt, findet sie eine Schachtel mit alten Zeitungsartikeln und macht eine schockierende Entdeckung: Lebt ihre totgeglaubte Schwester etwa noch? Was ist damals geschehen? Doch bei ihren Nachforschungen stößt Riley auf eine undurchdringliche Mauer des Schweigens …
„Ein absoluter Pageturner und ein Muss für alle Mystery-Fans!“
Library Journal
Die Autorin:
Rezension:
Den Leser erwartet eine recht ruhig aufgebaute, dadurch jedoch umso intensivere Geschichte.
Von Beginn an emotional und geheimnisvoll lassen einen die Geheimnisse dieser Familientragödie nicht aus ihren Fängen. Der Autorin gelingt es, ihre Figuren greifbar und intensiv darzustellen. So erleben wir mit ihnen eine Kaskade an Gefühlen. Nicht immer ist klar, wem die eigene Sympathie gelten soll. Meine Emotionen haben sich hinsichtlich einiger Protagonisten im Laufe der Geschichte sehr verändert. Dieses Mitwachsen mit der Handlung hat Diane Chamberlain für mich perfekt umgesetzt.
„Der Tag, an dem wir dich vergaßen“ zeigt, wie weit wir für unsere Lieben gehen würden. Wie viel wir bereit wären aufzugeben. Oft spielen zufällige Begegnungen eine wichtige Rolle im Leben. Schicksalsschläge lassen uns wachsen sowie unsere inneren Stärken entdecken. Vertrauen und Liebe geben hierbei den nötigen Halt.
Wie gut kennen wir unsere Eltern, Geschwister oder Freunde? Für Riley zerbricht bei ihrer Suche nach Antworten eine Familie und fügt sich neu zusammen. Viele kleine Puzzlestücke fügen sich am Ende zu einem Bild zusammen, dessen Ausmaße niemand vorhersehen konnte. Nicht jedes verletztes Herz kann geheilt werden, doch die Liebe lässt einen viele Hürden überwinden. In dieser Hinsicht empfand ich gerade die Darstellung von Rileys Bruder Danny sehr berührend.
Diane Chamberlain scheut sich nicht davor, ihre Protagonisten Fehler begehen zu lassen. Selbst wenn man über die manchmal kurzsichtigen Handlungen von Riley den Kopf schüttelt, muss man auch einmal ehrlich in sich gehen. Aus der Distanz gesehen erscheint vieles einfach und logisch. Ist man jedoch selbst in einer ähnlichen Situation gefangen, ergeben sich völlig andere Reaktionen. Verstand und Gefühle laufen nicht immer auf einer Ebene. Die Auseinandersetzung mit diesem Konflikt und dessen Verarbeitung haben mir am Plot gefallen.
Ein wenig irritierend ist für mich allerdings die Beurteilung des Library Journal, die auch im Klappentext angeführt wird -„…ein Muss für alle Mystery-Fans!“. Hier werden Erwartungen erzeugt, die nicht befriedigt werden, denn Mystery-Elemente konnte ich keine entdecken. Dies nur als Anmerkung, damit niemand unter falschen Voraussetzungen das Buch zur Hand nimmt. Der Spannung selbst tut dies keinen Abbruch.
Hier gibt es von mir eine klare Leseempfehlung.