Rezension „Heftiges Umarmen im Eingangsbereich der Pension verboten“ von Mamen Sánchez – Thiele & Brandstätter Verlag

Gebundene Ausgabe: 368 Seiten
Verlag: Thiele & Brandstätter Verlag (17. Februar 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3851793382
ISBN-13: 978-3851793383
D: 20,00 Euro

Inhalt:

Der Fund eines zierlichen Damenstrumpfs in ihrer Wäsche verändert das Leben der 43jährigen Anwältin Cecilia von einem Tag auf den anderen. Nach zwölf Jahren Ehe und dem vergeblichen Versuch, ein Kind zu bekommen, ist sie plötzlich wieder allein und muss sich neu erfinden. Sie zieht aus ihrer schicken Dachterrassenwohnung am Retiro-Park in Madrid aus und beschließt, das alte Haus am Ufer des Manzanares, das sie von ihren Großeltern geerbt hat, in eine Pension für Studentinnen umzuwandeln.

Doch schon bei der Renovierung kommt es zu hitzigen Wortgefechten mit dem ruppigen Bauleiter Andrés Leal, der alles besser weiß. Ein geheimnisvolles goldenes Medaillon, das bei den Umbauarbeiten in einer Zwischenwand gefunden wird, sorgt für weitere Verwirrung. Vor allem als Cecilia später denselben Anhänger am Hals der neuen Haushälterin Azucena entdeckt.
Als endlich mit der schüchternen Noelia, der wunderschönen Ivana und der kriminalistisch veranlagten Catalina die ersten Pensionsgäste einziehen, stellt Cecilia kuriose Hausregeln auf, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.

Doch Regeln sind dazu da, gebrochen zu werden, und auch Cecilia kann nicht verhindern, dass nach vielen Turbulenzen die Liebe Einzug hält in der schönsten Pension der Welt …

Quelle: Thiele Verlag

Die Autorin:

Mamen Sánchez studierte in Madrid Kommunikationswissenschaften, dann Literaturwissenschaften an der Sorbonne und an den Universitäten von London und Oxford. Heute ist sie die stellvertretende Chefredakteurin der spanischen Zeitschrift Hola! und Chefredakteurin der mexikanischen Ausgabe. Sie ist verheiratet und hat fünf Kinder. Mit dem Roman Die schönste Art sein Herz zu verlieren erzielte die Journalistin und Autorin in Spanien einen grandiosen Erfolg. Der Roman verkaufte sich 150.000 Mal und stand in Deutschland auf der SPIEGEL-Bestsellerliste.

Quelle Thiele Verlag

Rezension:

Um es gleich vorweg zu nehmen, entweder man liebt diesen Roman oder mag ihn nicht. Die Entscheidung muss jeder für sich selbst fällen. 


Mich hat die Geschichte rund um Cecilia toll aus dem Alltag entführen können und mir so eine schöne Auszeit beschert. Dabei war es ganz leicht, den Kopf und auch das ein oder andere Mal die Logik auszuschalten und sich treiben zu lassen.

Die Geschichte lebt von ihren facettenreichen sympathischen Charakteren. Sie wirken verletzlich, beweisen aber in kritischen Situationen große Stärke. Jede einzelne Figur trägt eine Last mit sich herum, die es zu erkunden gilt. Witzige, oftmals überspitzt ausgedrückte Hausregeln werden zu einem Mantra von Cecilia und leiten die einzelnen Kapitel ein. Nur dumm, dass sich niemand, nicht einmal Cecilia selbst, daran hält. Unsere Protagonisten stürzen sich dabei in tragische, komische oder abstruse Abenteuer. Intrigen werden gesponnen, Freundschaften geschlossen und natürlich kommt die Liebe nicht zu kurz. Das ein oder andere Geheimnis wird aufgedeckt und ab und zu schimmert auch etwas Gesellschaftskritik mit durch. Aktuelle Themen, wie Flüchtlingspolitik etc. werden zwar aufgegriffen, aber eben nur am Rande gestreift und dienen als Rahmen für die Handlung. Zu viel Tiefgang darf man als Leser hierbei nicht erwarten.
Dennoch gibt es einige Überraschungen und sehr berührende Momente.

Mamen Sánchez
 hat es manchmal mit der Romantik etwas zu gut gemeint und das Ende kommt auf einer großen rosaroten Zuckerwattewolke daher. Ich muss gestehen, genau das habe ich aber zum Zeitpunkt meines Lesens auch gebraucht und daher war ich glücklich mit diesem Abschluss. Für mich einfach das passende Buch zur richtigen Zeit.

Jetzt seid ihr an der Reihe zu entscheiden, ob „Heftiges Umarmen im Eingangsbereich der Pension verboten“ heute, morgen oder überhaupt der passende Lesebegleiter für euch ist.

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