Rezension “Zum Glück bemerkt mich niemand …dachte ich” von Liv Marit Weberg – FISCHER Sauerländer

Gebundene Ausgabe: 224 Seiten
Verlag: FISCHER Sauerländer; Auflage: 1 (19. Februar 2015)
Sprache: Deutsch
Aus dem Norwegischen von Hinrich Schmidt-Henkel ISBN-10: 3737351708
ISBN-13: 978-3737351706
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 – 17 Jahre
Originaltitel: Jeg blir heldigvis ikke lagt merke til
D: 12,99 Euro

Inhalt:

EIN FEEL-GOOD ROMAN ZUM LESEN UND LIEBEN!

Anne Lise ist superschüchtern, völlig planlos – und Hals über Kopf verliebt!

Was macht man, wenn man zum ersten Mal alleine wohnt, aber viel zu schüchtern ist, um mit der neuen Freiheit etwas anzufangen? Anne Lise versteckt sich erfolgreich in ihrem Schneckenhaus und lässt nicht einmal ihren Freund Tore so richtig an sich heran. Bis Tore genug davon hat und sie völlig entnervt verlässt. Bis sie ihren Studienplatz verliert. Und bis ihre Eltern ihr den Unterhalt streichen. Aber so ohne weiteres gibt Anne Lise nicht auf! Kurzerhand nimmt sie ihr Leben selbst in die Hand und sucht sich einen Job. Und dabei wird Anne Lise bemerkt und gegen ihren Willen kennengelernt. Zum Glück!

So schlau wie ›Juno‹ und so cool wie Lena Dunham!

Quelle: Amazon


Die Autorin und weitere Mitwirkende:

Liv Marit Weberg wurde 1988 als schüchternes kleines Mädchen geboren und lebt heute in Oslo, Norwegen. Sie hat am Norwegischen Kinderbuchinstitut literarisches Schreiben studiert und ihren Master in Nordischer Literatur an der Universität Oslo gemacht. In ihrem Debütroman ›Zum Glück bemerkt mich niemand … dachte ich‹ verarbeitet sie auch ihre eigenen Erfahrungen – auf die Spitze getrieben!

Hinrich Schmidt-Henkel übersetzt seit 1987 Belletristik und Theaterstücke aus dem Französischen, Italienischen und Norwegischen, darunter Werke von Jon Fosse, Henrik Ibsen, Jean Echenoz, Louis-Ferdinand Céline, Stefano Benni und Massimo Carlotto. Er ist u.a. Träger des Jane-Scatcherd-Preises der Ledig-Rowohlt-Stiftung, des Paul-Celan-Preises und des Deutschen Jugendliteraturpreises.

Quelle: Amazon

Rezension:

Ich bin froh, dass mir dieses Buch zur Frankfurter Buchmesse ans Herz gelegt wurde.
Es ist ein besonderes und eigenwilliges Erlebnis, mit Anne Lise durch das Leben zu stolpern. Ja stolpern.
Anne Lise hat eine zugegeben verschrobene Art das Leben an sich zu betrachten und einen großen Hang zu Missgeschicken. Hinzu kommt die Mentalität der Norweger, deren Leben irgendwie ruhiger zu verlaufen scheint, als bei uns in Deutschland. So habe ich es zumindest bei meiner norwegischen Freundin und deren Familie erlebt.

Anne Lise wird die Gemüter der Leser spalten.
Auf den ersten Blick wirkt sie wie ein junges phlegmatisches und arbeitsscheues Wesen. Dabei fehlt ihr einfach der Mut, sich auf das Leben einzulassen, denn es könnte ja etwas schief gehen. Warum sich anderen Menschen – wie etwa ihrem Freund – öffnen, wenn sie nicht weiß, was daraus entsteht. Durch das Zusammenspiel verschiedener Zufälle und Begegnungen, wird sie aber gezwungen, sich den Herausforderungen des Alltags zu stellen. Sie lernt, sich zu behaupten und blickt dabei oft mit sehr hintergründigen Äußerungen hinter die Fassaden der bürgerlichen Gediegenheit. Ihre verqueren Gedankenspiele entbehren nicht selten einer gewissen Ironie und Spitzfindigkeit, die die Menschen um sie herum nicht vermuten würden.
Man hält Anne Lise für dumm und lässt sie dies spüren, so als würde sie es gar nicht mitbekommen vor Stumpfsinn. Doch sie bemerkt es wohl und dies schmerzt. Sie fühlt sich erniedrigt. Jedoch ist es für sie nicht einfach aus dem selbstgewebten Kokon auszubrechen.

Eines Tages drängt sich ein in ihren Augen purer Nerd, der noch dazu ein absoluter Tollpatsch ist, in ihr Leben. Zu allem Übel wohnt Stian, den sie kurzer Hand Brille tauft, in ihrem Hauseingang, gerade einmal eine Etage über ihr. Doch er bemerkt sie. Brille erkennt das Potential und den Menschen hinter der stacheligen Fassade, und er gibt nicht auf. Mit viel Geduld und für unsere Protagonistin ganz unvermutet, erobert er Anne Lise, verändert ihr Leben. Ganz leise hält die Liebe Einzug in Anne Lises Herz.
Eine Horde Ratten und Brille beeinflussen von nun an ihren Alltag und bringen Anne Lise das Glück.

Fazit:

Ein faszinierender Blick auf das Leben und eine stachelige, liebenswert chaotische Protagonisten. Wer das Ungewöhnliche mag, wir Anne Lise lieben.


Mit “Zum Glück braucht mich niemand” geht es mit Anne Lise und Stian im Juni 2016 weiter. Ich bin schon gespannt…

Kimmy vergibt 5 von 5 Käseecken

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2 Antworten zu Rezension “Zum Glück bemerkt mich niemand …dachte ich” von Liv Marit Weberg – FISCHER Sauerländer

  1. Wenn ich ehrlich bin, klingt Anne Lise ein wenig wie ich selbst… Ich glaube das Buch wandert mal schnell auf meine Wunschliste 😉 Ich mag chaotische Protagonisten 😀

  2. Anonym sagt:

    Ich glaube, ich kann mich sehr gut in Anne Lise hineinversetzen. Das Buch klingt auf jeden Fall so, als wäre es etwas für mich!

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