Rezension “So sprach Achill” von Alessandro Baricco – Hoffmann und Campe Verlag

Gebundene Ausgabe: 192 Seiten
Verlag: HOFFMANN UND CAMPE VERLAG GmbH (20. Februar 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3455405797
ISBN-13: 978-3455405798
D: 15,00 Euro

Inhalt:

Der edle Hektor, der listenreiche Odysseus, der rachsüchtige Achilles und der göttergleiche Paris schildern die blutigen Schlachten der Antike zwischen Griechen und Troianern aus ihrer ganz persönlichen Perspektive: Alessandro Baricco, der große italienische Autor und Philosoph, erzählt Homers Epos der Ilias über den trojanischen Krieg nach, indem er die Figuren selbst zu Wort kommen lässt und erschafft einen Roman, der einem modernen Krimi gleicht. Dabei entblättert er eine zutiefst menschliche Geschichte, die in ihrer Dramatik ihresgleichen sucht. Die Ilias ist nicht umsonst das große Werk der Weltliteratur, das Gewalt und Liebe als grundlegende Themen des Menschen erzählt und dabei die gesamte Geistesgeschichte geprägt hat – und das heute von tragischer Aktualität ist.

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Der Autor:

Alessandro Baricco, 1958 in Turin geboren, studierte Philosophie und Musikwissenschaft. Er ist Mitherausgeber verschiedener Literaturzeitschriften und von La Repubblica. Neben seinen Romanen hat Baricco zahlreiche Essays, Erzählungen und Theaterstücke verfasst, sein Roman Seide wurde zum internationalen Bestseller. Baricco wurde mit dem Premio Campiello, dem Premio Viareggio und dem Prix Médicis Étranger ausgezeichnet. Zuletzt erschien bei Hoffmann und Campe Die junge Braut (2017).

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Rezension:

Wer meinem Blog schon länger folgt, weiß, dass ich Alessandro Baricco seit langem für mich entdeckt habe und die Bücher dieses Autors liebe. Sie zeugen immer wieder von einer bewundernswerten Wandlungsfähigkeit. So hat er mich auch mit “So sprach Achill” überrascht und mir neue Wege aufgezeigt. 
Ich gebe zu, ich habe weder die Ilias gelesen, noch entsprechend authentische Verfilmungen gesehen. Dennoch besitzen wir alle ein gewisses Grundwissen in Bezug auf die griechischen Heldengeschichten rund um Odysseus, die schöne Helena und auch Achill und Aeneas sind uns ein Begriff.
Die Schilderungen des Trojanischen Krieges waren mir dementsprechend soweit oberflächlich bekannt, dass ich den Ereignissen gut folgen konnte. 
Das Szenario der Kämpfe und das Geschehen hinter den Kriegslinien kommen nicht als Heldenepos daher. Die Götter und ihre Verstrickungen in diesem Werk, hat der Autor komplett eliminiert.
Baricco verleiht dieser Erzählung dadurch etwas Menschliches. Es macht die Ereignisse transparenter. Er zeigt, wie zermürbend und zerstörerisch Kriege sind, wie sehr sich die Menschen in ihrem Innersten nach Frieden sehnen. Sie sind des Kämpfens müde. Eigentlich besteht kein wahrer Hass zwischen ihnen, sie bringen einander sogar einen gewissen Respekt und Hochachtung entgegen und dennoch können sie diesen Krieg nicht einfach beenden. Aufgeben bedeutet Schmach. 
Alessandro Baricco verwebt klassische mit aktuellen Bezügen und erschafft so ein neues Gesamtwerk. 
Alessandro Baricco hat eine wunderbare Neuauflage des bekannten klassischen Stoffes geschaffen, der in seiner gekürzten Fassung sowohl informativ, als auch aktuell ist. Seine ganz eigenen Einschübe und Ergänzungen sind in den Formulierungen typisch für den Autor. Ans Herz möchte ich jedem auch das persönliche Nachwort von ihm legen.

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